Schlagwort: kritische psychologie

12.8.22, Köln: Soli-Party gegen Rechts – fällt aus!

Update: Leider fällt die Soli-Party aus! Zahlreiche Coronafälle im Orgateam und ein weiterer Ausfall zwangen nun zur Absage. Die Soli-Party soll bald nachgeholt werden.

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Unter dem Motto „Keinen Raum für rechtsextreme Weltbilder im aufklärerischem Gewand!“ findet am 12.8.22 ab 20 Uhr eine Soli-Party im Autonomen Zentrum Köln, Luxemburger Str. 93, 50939 Köln, statt. Eingeladen hat das Netzwerk Kritische Psychotherapie Köln/Bonn, das sich gerade in einem Rechtsstreit mit Martin Wendisch befindet, der ein Buch mit dem neugierig machenden Titel „Kritische Psychotherapie“ herausgegeben hat. Die Gruppe hat das Buch analysiert und kam zu dem Schluss: Das Buch propagiert in weiten Teilen rechtsextreme, strukturell antisemitische und antifeministische Weltbilder in einem aufklärerischen Gewand!

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Kritische Psychologie als open access

Die Kritische Psychologie spielt im Umfeld von Publikationen aus dem Umfeld wie auch innerhalb dieses Blogs eine wichtige Rolle. Gleichzeitig ist die Kritische Psychologie kaum bekannt. Insbesondere im englischen Sprachraum ist sie zudem kaum zugänglich. Dem soll nun ein Übersetzungsprojekt ein Stück weit abhelfen. Es geht darum zentrale Texte von Klaus Holzkamp („Grundlegung der Psychologie“ und „Lernen“) ins Englische und ein sehr gutes Einführungsbuch von Charles Tolman („Psychology, Society, and Subjectivity“) ins Deutsche zu übersetzen. Alle Werke sollen sowohl als Printwerke kaufbar wie als PDF (und möglichst auch als ebook) frei herunterladbar sein. Das macht kaum ein Verlag ohne Kompensation. Das bedeutet, wir benötigen Spenden, um die Texte „freizukaufen“. Mehr Informationen dazu findet ihr, wenn rechts auf den Kasten klickt.

Was tun mit der Theorie „intrinsischer/extrinsischer Motivation“?

Fühlt sich in dieser Gesellschaft jemand dazu berufen, etwas über Motivation zu sagen, dann unterscheidet sie*er ziemlich schnell zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation. Und das klingt ja auch irgendwie naheliegend, Menschen können aufgrund ‚innerer‘ oder ‚äußerer‘ Gründe etwas tun. Ob dann handeln, weil man etwas richtig findet oder weil man sonst eingesperrt wird, beides motiviert heißen muss, ist dann schon fraglich. Aber das ist bei weitem nicht der größte Fehler, den die hegemoniale Theorie intrinsischer/extrinsischer Motivation zu bieten hat. Ihre wissenschaftlich-hegemoniale Fassung – glücklicherweise nicht ihre alltagstheoretisch-hegemoniale – trennt den Menschen von der Welt, isoliert ihn zu einer selbstbezogenen Monade, verschleiert systematisch und strukturell Herrschaft und verhindert theoretisch eine befreite Gesellschaft. Wäre intrinsisch/extrinsische Motivation nur irgendeine Kleinst-Motivationstheorie, who cares, aber sie ist absolut hegemonial in der Motivationstheorie. Kaum ein Nachdenken über Motivation in dieser Gesellschaft kommt an ihr vorbei. Und well, Motivationstheorien denken ja auch nur darüber nach, was Menschen eigentlich machen wollen in ihrem Leben. 

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공동관리주의자가 생산한 생계수단들 (»Peer-commonist produced livelihoods«)

The text »Peer-commonist produced livelihoods« is now available in Korean language (PDF)!

Dr. Jang, Hun-Gyo, from the Research Center on the Commons and Sustainable Society of the National Jeju University in South Korea, has carefully translated the text into Korean. That’s really great, thank you very much!

The text is a chapter of the following book: Ruivenkamp, G. & A. Hilton (2017). Perspectives on Commoning. Autonomist Principles and Practices, London: Bloomsbury Publishers (former Zed Books), p. 417-461. License: CC BY-NC 4.0

Die Gesellschaft nach dem Geld (2)

[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

In der letzten Ausgabe der Streifzüge (Frühling 2020) habe ich die Entstehung und Grundüberlegungen des Forschungsprojekts Die Gesellschaft nach dem Geld (GndG) vorgestellt. Letztere habe ich in vier Punkten zusammengefasst: (1) Beiträge und Entnahmen erfolgen freiwillig und bedürfnisbasiert; (2) Menschen besitzen sowohl beitragsbezogene produktive wie nutzenbezogene sinnlich-vitale Bedürfnisse; (3) Bedürfnisunterschiede nehmen keine Interessenform an, sondern werden als Bedürfniskonflikte vermittelt; (4) die Verfügung über die Produktion und ihre Ergebnisse erfolgt kollektiv durch die tätigen Menschen.

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Die Gesellschaft nach dem Geld (1)

Streifzuege 78[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Das ganze wissenschaftliche Denken ist von Ware und Geld besetzt. Das ganze Denken? Nein, ein kleines gallisches Dorf …, ähm, ein kleines wissenschaftliches Forschungsprojekt erforscht eine Gesellschaft nach dem Geld (GndG). Und damit eine Gesellschaft jenseits von Ware, Tausch, Markt und Staat obendrein. Gefördert von der Volkswagenstiftung. Verrückte Dinge geschehen in schier unverrückbaren Zeiten. Doch der Reihe nach. In zwei Kolumnen möchte ich über die Grundlagen und die Umsetzung des GndG-Projekts berichten, in dem ich mitarbeite. Zunächst also zur Entstehung und den theoretischen Grundlagen.

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Wider dem Über-Ich, für die Gefühle

Auf der Attac Sommerakadamie durfte ich vergangenes Wochenende ein „Theater der Unterdrückten“ kennenlernen. Ich fand die Methode sehr spannend, aber ich wurde unheimlich wütend. Wütend über den Selbstbezug den das Theater uns nahelegte. Ich glaube es ist für die Überwindung von Herrschaft entscheidend anders mit uns selbst umzugehen. Einige wenige Gedanken möchte ich hierzu anhand des Beispiels entwickeln.

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Ferienuni Kritische Psychologie 2018

Heute beginnt die Ferienuni Kritische Psychologie an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin-Hellersdorf. Sie dauert bis zum 15. September. Ein sehr breites Programm hat 900 Menschen angelockt, die sich angemeldet haben. Die Ferienuni ist kostenlos. Veranstaltungen mit „unser“ Beteiligung sind:

11.9., 15:30 Uhr: Highlights der Kritischen Psychologie (Stefan Meretz, Denis Neumüller, Simon Sutterlütti)

12.9., 13:00 Uhr: Streben nach Unabhängig­keit & Abhängig­keit ohne Angst (Simon Sutterlütti)

14.9., 10:00 Uhr: Common­istische Inklusions­gesellschaft (Stefan Meretz, Simon Sutterlütti)

14.9., 13:00 Uhr: Kollektive Selbst­verständigung (Stefan Meretz, Denis Neumüller, Flavio Stein)

 

Peer-commonist produced livelihoods

[This text has been translated into Korean]

[Chapter in: Ruivenkamp, G. & A. Hilton (2017). Perspectives on Commoning. Autonomist Principles and Practices, London: Bloomsbury Publishers (former Zed Books), p. 417-461. License: CC BY-NC 4.0]

By Stefan Meretz

Introduction

The class struggle fails because it only addresses the question of how wealth is distributed and fundamentally fails to consider how it is produced. Essentially, production is treated as neutral, and commodities are more or less understood as objects, material or immaterial, that circulate through an economy; capitalism thus becomes an external system of power vis-à-vis the individual, visited only for the sale of our labour power or to buy commodities for our reproduction. Crucially, according to this rendition of socioeconomic and thus political meta-structure, we – the masses, the multitude – and capital – the hegemonic, power – are ontologically distinguished, quite separate entities. This basic analysis and the consequent call to solidarity demands a radical review.

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