CommonsSenses ist der Blog von Johannes Euler — »a Political Ecommonist’s blog«, wie er im Untertitel schreibt, »that will deal with questions of the Commons from a theoretical, practical, and movement perspective«, wie er ganz unten in der Seite ergänzt. Den Begriff der »Ecommony« als Wortverbindung von Economy und Commons übernimmt er von Friederike Habermann. Folgenden Vortrag (englisch) zur Einführung in die Commons-Problematik möchte ich empfehlen:
Schlagwort: blogs
Flattr: Geschenkökonomie, Elendsklicks oder doch bloß einfache Abzocke?
Seid der re:publica hat es einen neuen Hype in der deutschen Blogglandschaft: Flattr. Von der tageszeitung über die digitale Boheme bis zum prekarisierten Elendsblogger sind sich alle einig: Das ist was ganz tolles. Endlich wandelt jemand unseren Schweiß und unsere Mühen in echtes Geld um! Selbst alte Haudegen der Hackerszene wissen auf einmal: “Kostenloskultur, my ass! Ich habe daran nie geglaubt”. Endlich materialisiert sich die Geschenkökonomie in einer Weise, dass sie die Miete bezahlt. Oder wenigstens ist es ein Weg ein paar Cents zusammen zu kratzen. Haben wir nicht alle genau darauf gewartet?
Doch der Reihe nach. Worum geht es überhaupt? Flattr ist eine Art freiwillige Kulturflatrate. Man zahlt einen monatlichen Beitrag von mindestens 2 Euro und darf dafür neben den eigenen Content einen Flattr-Button machen. Wenn man als Teilnehmer auf einen solchen Button klickt, wird ein Teil des eigenen monatlichen Obolus am Ende des Monats an den Buttonsetzer geschickt. So weit so simpel.
Peer-Journalismus
Das Netz hat viele Formen des Informationsaustauschs zu bieten. Aber kann es auch investigativen Journalismus? Nein, meinte Salman Rushdie in einem Vortrag auf einer Konferenz in A Coruña im September dieses Jahres.
Rushdie ist nicht nur ein verfolgter Autor (seit einer Fatwa des Ayatollah Khomeini muss er um sein Leben fürchten), sondern auch ein wirklich guter. Ausgehend von Überlegungen zur heutigen Funktion von Literatur betonte er nun, dass diese nach wie vor einen Informationswert und die Aufgabe habe, die Menschen gerade über komplexe Zusammenhänge oder versteckte Sachverhalte, die sich dem oberflächlichen Blick entziehen, aufzuklären. Eine Perspektive auf Literatur, die ich nach der oft gehörten Betonung der Spiel-, Fiktions- und Intertextualitätsdimension durch die Postmoderne als angenehm empfunden habe.
Der Hinweis, das Netz sei zwar zur Verbreitung von Meinungen und Argumenten gut geeignet, aber schlecht im investigativen Journalismus (IJ), fiel in diesem Zusammenhang. Rushdie schlug damit natürlich in eine Kerbe: (mehr …)