Kategorie: Freie Inhalte

Kulturerbe digitalisieren – Urheberrecht kicken

Die FAZ stellt fest, dass an der »Digitalisierung des europäischen Kulturerbes als Sisyphosaufgabe … kein Weg vorbei führt«. Das wäre jedoch ungeheuer aufwändig, und wer soll das alles bezahlen? Und schließlich wären da noch die »Rechteinhaber«. Überraschende Frage: »Braucht man deren Erlaubnis überhaupt?« Noch überraschender ist die stellvertretende Antwort: (mehr …)

Virtual Citizenship Assoziation

Die Virtual Citizenship Assoziation hat sich gebildet wärend des (gescheiterten) Versuchs der Community, das Online-Spiel Rhyzom zu kaufen und dadurch zu befreien. Der Code sollte unter die GPL gestellt werden und andere Inhalte (Grafik, Sound, …) unter ähnliche Lizenzen.

Die Vereinigung verfolgt jedoch weiter ihr Ziel, ein Online-Spiel zu „kaufen“ und nebenher noch einige weitere.

Übersicht: Freie Bilddatenbanken

Eine Übersicht über freie Bilddatenbanken gibt es hier (englisch). Zusätzliche
Quellen: http://www.pixelquelle.de/ und http://www.photocase.de/
Wie „frei“ in unserem Sinne die dann wirklich sind, muß man im einzelnen wohl erst noch untersuchen. Auf jeden Fall vielleicht mal ein Anlass für uns, etwas mehr Bilder in unsere Textwüste hier zu bringen.
via Jans Technik Blog

Wer sich kopieren lässt, gewinnt

Jetzt greift sogar schon Spiegel Online die These auf, dass sich im Streit um den hochauflösenden DVD-Nachfolger (HD-DVD vs. Blu-ray) dasjenige System durchsetzen wird, dessen Kopierschutz sich besser knacken lässt:

Ob eine größere Auswahl an raubkopierten Filmen vielleicht sogar den Formatkrieg entscheiden kann, wird die Zukunft zeigen. Muslix64 ist sich sicher: „Je unsicherer das Format, umso mehr Leute werden es kaufen. Auf lange Sicht scheint Blu-Ray sicherer und teurer zu sein. Aus diesem Grund gewinnt die HD-DVD!“

Auch der im Kapitalismus bestehende Zusammenhang zwischen freien (oder frei zugänglichen) Inhalten und Geldverdienen durch Hardware oder Zugang ist ihnen nicht entgangen:

Die Hersteller von Rohlingen dürfte die Entwicklung zumindest nicht stören. Und wenn es erstmals gelingt, eine Kopie auf einem Standalone-Player abzuspielen, könnten auch die Hardware-Hersteller von der Entwicklung profitieren.

Ob die Player-Hersteller mitlesen und sich diese Tipps zu Herzen nehmen? 😉

Online Kurs zu Wikipedia an der Harvard Business School

Naechste Woche unterrichte ich hier an der NTNU einen Kurs zu dem Zusammenhang zwischen Aenderungen in der zeitgenoessischen Wissensproduktion und neueren IuK Technologien. Wikipedia ist hier zentral. Das liegt zum einen daran, dass immer mehr Hausarbeiten sich auf Wikipedia beziehen um ihre Behauptungen zu untermauern. Anders als andere Lehrende habe ich da nichts dagegen, die Studierenden sollen aber wissen, was sie tun. Zum anderen ist Wikipedia ein Kristallisationspunkt fuer wichtige Fragen der kollektiven Wissensproduktion ohne Zugangsbarrieren. Das zeigen Karim R. Lakhani (MIT) und Andrew McAfee (Harvard Business School) sehr schoen in diesem Online-Kurs, den sie unter der GFDL veroeffentlicht haben. Ausser dem Kurs selbst, der nochmal Wikipedias Geschichte erzaehlt und ausfuehrlich die Debatte ueber das Loeschen von Artikeln darstellt, ist fuer uns hier vielleicht zweierlei interessant: Zum einen, dass zu diesem Thema ueberhaupt auf diese Weise an der Harvard Business School, einer der Schmieden fuer die zukuenftige oekonomische Elite, unterrichtet wird. Zum anderen wie Lakhani auf seinem Blog die Wahl der GFDL anstatt einer CC-Lizenz begruendet:

The wikipedia is under GFDL – and the case has a lot of source material from it – so we decided to keep it under GFDL.

Der Lizenzvirus funktioniert.

Streifzug-Review 5: »The Next Free Project«

Unmöglich, diese Politik!In der fünften Ausgabe der Kolumne »Immaterial World« in der Wiener Zeitschrift »Streifzüge« ging es um die große Ankündigung des Wikipedia-Gründers Jimmy Wales »Zehn Dinge, die frei sein müssen«: Enzyklopädie, Wörterbuch, Curricula, Musik, Kunst, Dateiformate, Landkarten, Produktcodes, TV-Informationen, Communities.

Was ist draus geworden? Klar, Wikipedia ist allen bekannt — zuletzt gab es Stress wegen Werbung im Rahmen einer Spendenkampagne –, aber die anderen Punkte? Nicht mehr viel davon gehört. Stattdessen will Wales seine eigene Firma Wikia fördern und eine neue Suchmaschine (Nutch oder YaCy?) in Konkurrenz zu Google etablieren. Nichts genaues weiss man nicht. Und dann geistern da noch die 100 Mios durch den Raum…

Zu der Kolumne gab es nicht viele Kommentare, wesentlich sind zwei Ergänzungen zu der Zehn-Punkte-Liste: Frei sein sollte auch Saatgut und Hardwarearchitekturen. Da fiele mir noch so einiges mehr ein…

Run for openess

Niall Kennedy liefert uns eine Vorschau auf die Google Reader API, die in den kommenden Wochen offiziell von Google veröffentlicht werden soll. Sie bietet Zugriff auf Googles RSS-Datenbestand und ermöglicht die schnelle und einfache Entwicklung unterschiedlichster Feed-Reader; Google Reader selbst (aka “Lens”) sei lediglich als Demo-Anwendung zu verstehen.

Zusätzlich bietet die API Zugriff auf eine von Google in das ATOM-Format normalisierte Version aller vorhandenen RSS-Feeds, was die Einbettung selbiger in Fremdanwendungen wesentlich vereinfachen sollte (da man sich nicht mehr um zig verschiedene Feed-Formate und/oder kaputte Feeds kümmern muss).

Das ganze illustriert die Notwendigkeit der „großen Player“ so viel Nutzen und damit Offenheit wie möglich zu generieren.

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Wikipedia vor neuen Herausforderungen

Telepolis hat einen Bericht über aktuelle organisatorische Probleme in der Wikipedia. Das Grundproblem ist wohl wie man eine sehr divergente Community mit der Idee einer NGO des Wissens unter einen Hut kriegt.
Anders als bei Freier Software, wo es oft einen Konflikt zwischen kommerziellen Interessen und Community gibt, gibt es hier einen Konflikt zwischen einem von Wales u.a. aufgestellten Anspruch der Menschheit etwas gutes zu tun und zu diesem Zweck eine schlagkräftige Organisation aufzubauen und eben sehr unterschiedlichen Kräften in einer weitläufigen und bunten Community.

Wikipedia bald nicht mehr werbefrei?

Wikizine meldet: Anlässlich der aktuellen Spendenkampagne wurde zeitweilig auf allen Wikimedia-Projekten das Logo eines Großsponsors eingeblendet. Das führte zu einigen Kontroversen, die Logo-Befürworter haben sich wohl weitgehend durchgesetzt. Die Haltung des Wikipedia-Mitgründers und „benviolent dictators“ Jimbo Wales zu dem Thema ist schon lange, dass er bereit wäre, Werbung zu akzeptieren, sofern es der Verbreitung freien Wissens nützt. Die Community war bisher immer eher gegen Werbung eingestellt. Ändert sich das jetzt?