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Auf Reisen? Facebook muss zuhause bleiben!

Facebook muss zuhause bleibenWenn auch eher widerwillig, habe ich in letzter Zeit die proprietären sozialen Netzwerke Facebook und Google+ doch zumindest sporadisch genutzt. Allerdings habe ich feststellen müssen, dass das gar nicht immer geht. Ich bin derzeit nämlich auf Reisen in Südostasien unterwegs, und reisende Benutzer_innen sind zumindest bei Facebook offensichtlich nicht vorgesehen.

Es verweigert mir das Login gern mit der Meldung, ich würde mich von einem neuen Ort und unbekannten Gerät aus einloggen – tatsächlich verwende ich immer denselben Computer, aber Facebook erkennt ihn nicht wieder, weil ich alle Cookies beim Beenden von Firefox lösche. Um zu beweisen, dass ich ich bin, muss ich dann in der Regel Freund_innen auf Fotos identifizieren. (Nur manchmal, wenn es gut gelaunt ist, gibt sich Facebook stattdessen mit der Eingabe meines Geburtsdatums zufrieden.) Das Identifizieren ist schon deshalb nicht so leicht, weil die Fotos (anders als Facebook denkt) keineswegs immer die Person zeigen, die sie veröffentlicht hat. Zudem kenne ich nicht alle meine Facebook-Freund_innen aus „real life“ (anders als Facebook unterstellt/erwartet/hofft) und weiß deshalb nicht immer, wie sie aussehen.

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Das Ende von CouchSurfing…

…so wie wir es kannten steht vor der Tür. CouchSurfing ist eine globale Community-Plattform zur Vermittlung von kostenlosen Übernachtungen. Drei Millionen Mitglieder nutzen die Übernachtungsmöglichkeiten in 81.000 Städten überall auf der Welt. Selbstorganisation, Vertrauen und das Teilen kultureller Erfahrungen standen im Mittelpunkt von CouchSurfing.

Standen. Denn nun ist CouchSurfing in eine profitorientierte Firma umgewandelt worden. Zwar gab es immer mal wieder Kritik an CouchSurfing, aber der jetzige Schritt toppt alles.

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Nomadisches Gedankenreisen

Das Verknüpfen des bisher unge- und erkannt nebeneinander Stehenden ist eine große Stärke des Web. Sozialen Netzwerke entstehen genau dadurch. Hier entstehen Keimformen einer neuen Weise gesellschaftlicher Vermittlung. Wie dumpf und eindimensional ist dagegen die entfremdete Herstellung des gesellschaftlichen Zusammenhangs über das Geld. Allerdings muss man diesen Gegensatz auch kapieren, um ein gutes Projekt im Sinne eines sozialen Netzwerkes aufzuziehen, mindestens intuitiv. Oder übertreibe ich mal wieder?

Ein schönes Beispiel der Verknüpfung ist handlungsreisen.de, eigentlich. Also mindestens der Möglichkeit nach. Es geht um die virtuelle Reise an die Orte von Handlungen in der Literatur. Die soziale Verknüpfung ist in dem potenziellen Weltatlas der Literatur allerdings unterbelichtet. Zwar liest jede/r ein Buch für sich, aber doch deswegen nicht allein, oder? Doch jede Leserin schreibt nur für sich über das gelesene Buch. Noch nicht mal Kommentare von anderen Lesern gibt’s dazu. Und auch der Blog ist kommentarlos. Dicke Minuspunkte. Durchgefallen?

Dabei hört sich das sehr interessant an, was der Initiator Jens Nommel im Gespräch mit dem Elektrischen Reporter über die Grundidee berichtet:

Öffnung von Reisenetzwerken wird versucht

Wie beim Hospitality-Club gibt es nun auch bei CouchSurfing Bestrebungen, das Netzwerk zu öffnen und auf „demokratische“ Beine zu stellen.

Nachdem es wohl schon eine Weile lang interne Diskussionen über eine Öffnung und speziell die Bedingungen für die Mitarbeit am Code gab, wird mit der Kampagne OpenCouchsurfing.org versucht CouchSurfing von außen zu öffnen:

We believe information should flow freely through an Open Organisation.

We have realized that this Freedom will not come from within the Couchsurfing core itself.

We believe in being able to help Couchsurfing by opening the organisation from the outside.

Als Werkzeuge gibt es eine Petition, Blog, Wiki, Mailingliste und ein Chat-Channel.

Beim Hospitality-Club ist aus gleicher Motivation die Kampagne BeVolunteer.org entstanden (siehe Historie).
Allerdings hat dies dort nicht zu einer Öffnung geführt, sondern zu einem Split-Off: BeWelcome.org

Die Nutzer laufen jedoch noch nicht in Scharen über, die Software ist in den Anfängen. BeWelcome scheint auch nicht in Richtung OpenSource zu gehen. Schade.

Fork des deutschsprachigen Bereichs von Wikitravel

Das als private Initiative gestartete Wiki-Projekt Wikitravel wurde verkauft. Darauf hin beschloss ein Teil der deutschsprachigen Nutzer einen Fork, der dazu dienen soll, eine „demokratische“ Trägerschaft (in Form eines Vereins) sicherzustellen.

Eine Diskussion mit den Betreibern des neuen Projekts (Wikivoyage) gibt es im GründerWiki.

Die Inhalte von Wikitravel und Wikivoyage sind unter CC-by-sa-1.0 lizensiert.

Freies Lernen und dabei Reisen?

Bisherige Projekte zum Freien Lernen und Lehren konzentrieren sich meist auf die Bereitstellung frei verwendbarer und veränderbarer Lehrmaterialien – etwa die Wikiversity. Aus einer anderen Perspektive geht jetzt ein neues Projekt an die Sache heran: die Travelling School of Life. Idee dabei ist offensichtlich, ein Netzwerk für selbstbestimmtes Lernen aufzuziehen, wo die Beteiligten selbst entscheiden, was, wann, wo, mit wem und wie sie lernen, und dabei von Ort zu Ort reisen, um sich mit anderen Interessierten zu treffen.

Wer sich beteiligen will, kann also selbst zum Reisenden werden und Kurse anbieten oder suchen; oder sie oder er organisiert einen Lernort oder stellt sich Reisenden als Gastgeber zur Verfügung. Über die Aufteilung anfallender Kosten müssen sich die Beteiligten jeweils einig werden.

Interessante Idee – ob das was wird?

Wer weder reisen noch lehren will, aber gern Freie Software entwickelt, könnte übrigens auch auf seine Kosten kommen: das Projekt sucht noch Programmier/innen, die an der zugrunde liegenden Software mitarbeiten wollen.