Schlagwort: exklusion

Shareconomy – die neue Einhegung des Teilens

streifzuege62[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Für die Durchsetzung des Kapitalismus war es notwendig, die Menschen durch die „Einhegung der Commons“ von ihren Subsistenzmitteln zu trennen. Zu den traditionellen Commons gehörte die gemeinschaftliche Nutzung von Naturressourcen: Wiesen, Weiden, Wälder, Wasser. Gewohnheitsrechtlich wurden sie geteilt genutzt und boten vor allem kleinen Bauernhöfen und Landarbeiter_innen ein Auskommen. Mit dieser Art des Teilens war mit der Einhegung Schluss. Freie, aber vereinzelte Lohnarbeiter_innen mussten fortan ihre Arbeitskraft verkaufen, um die Existenz ihrer getrennten, von der Warenökonomie abgespaltenen Privathaushalte zu sichern.

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Exklusionslogik

neues-deutschland[Erschienen in der Kolumne »Krisenstab« im Neuen Deutschland vom 9.12.2013]

Stefan Meretz nimmt die Kapitalismuskritik von Papst Franziskus ernster als der Heilige Vater selbst

»Diese Wirtschaft tötet« – kann man ein vernichtenderes Urteil über den Kapitalismus fällen? In seiner ersten programmatischen Schrift hat Franziskus eine scharfe Kritik formuliert. Nun würden wir erwarten, dass einzelne Auswüchse der heiligen Marktwirtschaft mit viel moralischem Pathos angeprangert werden, doch der Papst wird grundsätzlicher. Alle folgenden Zitate stammen von den Seiten 35 bis 38 aus der »Freude des Evangeliums«.

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Die Commoners als Klasse?

Der Keimformtheorie fehlt das historische Subjekt. Es gibt durchaus grobe Skizzen davon, was sich ändern muss (Besitz statt Eigentum, keine getrennte Privatproduktion, Demonetarisierung, …) und sogar wie das von statten gehen soll (Commons Based Peer Production) und wie nicht (ohne Markt und Staat), und in diesem Blog kann man sie sehr materialreich nachverfolgen.

Gegenüber der klassischen Transformationsvorstellung des Marxismus-Leninismus bleibt aber eine entscheidende Leerstelle: Es fehlt die Antwort auf die Frage wer der Träger der gesellschaftlichen Transformation vom Kapitalismus in eine freiere Gesellschaft („Kommunismus“, „Commonismus“, whatever …) sein sollte. Das nennt man gemeinhin die Frage nach dem „historischen Subjekt“.

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