Sozialismus und Commons
Wenn Sozialismus die Gesellschaft ist, die sich auf den Weg zum Kommunismus gemacht hat, dann lässt sich festhalten:
- Staatssozialismus ist eine genauso absurde Vorstellung wie Marktsozialismus. Man kann Markt und Staat nicht dadurch abschaffen, dass man sie überhöht. Und auch nicht dadurch, dass man sie maximal ineinander verzahnt (das wäre dann Sozialdemokratie). Die Vorstellung „Sozialismus = mehr Staat“ ist also kompletter Unsinn auch wenn im allgemeinen Sprachgebrauch genau das meist gemeint ist.
- Wenn Kommunismus eine Gesellschaft ist, die hegemonial über Commons reguliert wird, dann wäre Sozialismus also eine Gesellschaft in der die Commons nicht mehr strukturell benachteiligt sind, sondern ihre Stärke entfalten können und so der Weg zum Kommunismus offen ist. Sozialismus zeichnet sich also dadurch aus, dass das Gemeinsame immer eine gleichberechtigte Option ist, auch wenn Reste von Markt und Staat noch existieren mögen.
- Sozialismus ist also die Gesellschaftsform in der Markt und Staat sterben, aber noch nicht tot sind.
- In großen Teilen der Softwarewelt leben wir also zwar noch nicht im Kommunismus, aber bereits im Sozialismus, weil hier tatsächlich in sehr großen Bereichen die Commons (sprich: Freie Software) eine gleichberechtigte Option sind, die auch von Markt und Staat nicht mehr ignoriert werden können.
Gut, dass das mal geklärt ist.
Rechtlich sind die Commons nix anderes als ein Mix aus Genossenschaftsrecht und Hausarbeit.Die Softwareklitschen machen ihren Kleinbürgersozialismus jetzt selber, nicht war benni.Allerdings unter Ausblendung der Mentalité,der Formation(das Internet ist nix anderes als geronnene Formation.Im Zusammenspiel geformt aus dem MIK(Militärisch-Industriellen Komplex),der Polizei und der Wissenschaft(Ansammlung von Disziplinen um Ordnung im Raum zu stiften,und Wissen anzuhäufen.Denn Wissen ist Macht).Eingebettet ist das Schaffen(das KREATIVE,schöpferische wie biblisch) in einer Mentalité,
(ideelle und materielle Verschränkung) in einer Kultur.(und die ist eben christlich abendländisch und nicht chinesisch-despotisch,russisch-mafiotisch und auch nicht ein Ummah-Scharia-Sklavismus.—————–Eine soziale Ordnung ohne Staat nennt man ein Reich.(nicht umsonst hat schon Karl Marx ganz unbewusst-links von einem REICH der Freiheit gesprochen).Dabei wird wohl, Benni, ein gemeinsame Sinnstiftung vorliegen und alles verbinden,einbetten. Da sich ja die Menschen respektieren sollen und sich auf Normen und Normierungen verständigen müssen.Na das nennt man dann aber totalitär,
(nicht unbedingt autoritär).So sind eben Reichsideen bewusst nur vorstelltbar als freiheitlich in einer abendländischen Tradition.(wie auch eine Republik die säkularistisch ist auf der Zwei-Reiche-Lehre beruht.Und zuguterletzt Benni: Du weisst was das gute Leben ist,so ist auch hier ein autoritärer Zug versteckt der sich letztlich durchsetzen muss.
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Und das gilt auch und gerade erst recht,wenn man dieses Modell nicht völlig durchsetzen würde,es also noch Staat und Markt im Bennischen Sinne gäben würde,als Randerscheinungen
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Nur auch hier bleiben die voneinander getrennten Klitschen und ihre Logiken.Auch das hat nix mit Marx zu tun wohl schon eher mit der gegenteiligen Erscheinungen im politischen Spektrum.Entweder zerfällt der Zusammenhang oder es verbleiben viele kleine Überzeugungs-Gesinnungs-und „Meinungs“gemeinschaften.(kann man schon als Keimform in jeder Linux Community beobachten).
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Es verbleiben wohl grob zwei Entwicklungsintentionen: Eine seicht liberale (wie die Piratenpartei) oder eine klar rechtsdemokratisch-freiheitliche.Wobei sich bei Meretz und Konsorten das gleiche Dilemma abzeichnet wie bei Karl Marx und der Sozialdemokratie. Nein, das Resultat ,von der Intention her rettbar(!!!) wäre wohl ein rechter(!!!) Reichs-Anarchismus,bzw. Libertarismus.Alles andere ist nicht ehrlich.
@anon: Wer sich commons nur „rechtlich“ vorstellen kann, kann das halt alles nicht verstehen. Frag mich nur, warum Du immer wieder her kommst.
Sollte mit „Sozialismus“ eine (Welt-) Gesellschaft im Übergang gemeint sein, in der die Befähigung zur – sozial bzw. ökologisch reflektierten – Mitgestaltung der globalen Produktionsbeziehungen bzw. zur Wahrnehmung ökologisch korrekter Mitverantwortung für die Entwicklung und den Einsatz der menschlichen Produktivkräfte der (weltweit) vorherrschende soziale Prozess ist, so dürfte das weder ohne Staat noch ohne Markt auskommen, wenn sicher auch mit einem „Staat in Veränderung“ bzw. „Markt in Veränderung“.
Das (globale) Füreinander muss auf eine neue Grundlage gestellt werden. In hstorisch atemberaubend kurzer Zeit muss es gelingen, ein globales Miteinander zu etablieren, das auf Grundlage eines – am Ende weltgemeinschaftichen – Nachhatigkeitsmanagement funktioniert
Die Entwicklung von Teil-Commons mag einen Gutteil dazu beitragen, aber ich denke, dass sich das zur Hauptsache aus den bestehenden (ökokapitalistischen) Nachhatigkeitsprozessen heraus entwickeln wird und etwa eine Stärkung entsprechender UN-Mechanismen ebenso notwedig wären wie eine ökologische Reform des Welthandelsregimes der WTO.
Auch die Sozialdemokratie muss am Ende dabei sein. Das lässt sich sinnvoll nur am Detail erläutern. Linke Identitätssuche stört da eher.
Der Fehler liegt hier m.E. im Wörtchen „komplett“ Eine soooo eindeutige Diagnose gibt das bisher Behauptete nicht her.
@Hans Hermann Hirschmann Na dann schauen wir mal was denn Nachhaltigkeit ist: Carl von Carlowitz. Das wird dann lustig dein Nachhaltigkeitsmanagement. Ganz in der absolutistischen Tradition verankert.———–Dann wie schon gesagt: Die getrennten Produzenten bleiben getrennt so hat man automatisch Geld. (und der Rest ist dann noch eine Prozessordnung „aushandeln“,verhandeln,Gewalt ist da nur eine Spielart davon).————-Wie hälst du es mit der Scharia?
Die UNO ist nur die Keimform einer Oligarchie,bzw ist schon eine Oligarchie.
Wow!
Wo so ein überhebliches Ich mirnixdirnix zum jovialen Wir wird, schmecken „Gemeinschaft“ und „Vergemeinschaftung“ natürlich gleich nach Zwangsvergemeinschaftung, Anmaßung, Repression, Regression und Ausgrenzung, und die Sehnsucht nach vermeintlich unschuldiger (liberaler) „Vergesellschaftung“ kriegt neues Futter.
Die Bedeutung eines der Orientierung dienenden Begriffs wie der der „nachhaltigen Entwicklung“ aus dem Klassenfeindstatus einer vor 300 Jahren wirkenden Persönlichkeit ableiten zu wollen, die ihn das erste Mal im Zusammenhang mit der Notwendigkeit, Raubbau zu stoppen, ins Spiel gebracht hatte, ist schon eine Glanzleistung. Wie soll man so etwas nennen? Denunziatorischer Sozialismus? Mit Stalins Besen Wind machen?
Wie wäre es damit, „Nachhaltigkeit“ bzw.“nachhaltige Entwicklung“ zu einem Common zu machen und genau deshalb mit der Perspektive eines menschlichen Füreinanders zu verbinden, das auf Grundlage eines weltgemeinschaftlichen Nachhaltigkeitsmanagement funktioniert?
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Carl_von_Carlowitz
http://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltigkeit
Carl von Carlowitz ist in einer christlich-abendländischen Tradition verwurzelt. Die Lehre der Nachhaltigkeit hat ein devoter streng-orthodoxer Lutheraner geschrieben.*Sozialismus im Sinne von Postkapitalismus wird es nur durch Faschismus geben.(1) und *Sozialismus im Sinne der Commons ist immer an die US-Verfassung gebunden. (so sieht es heute ganz realistisch aus). Alternativen zur US-Hegemonie sind: Der russische Mafiotismus, der chinesische Despotismus oder der islamische Ummah-Scharia-Sklavismus.(1)Ein sozialer Zusammenhang die sich durch Normen definiert die nicht verhandelbar sind nennt man Gemeinschaft. Sie sind eingebettet in einer Kultur,organisch,bzw. quasi-organisch gewachsen,immer durch eine Tradition ermöglicht.Sinnstiftung ist immer gegeben,Sozialismus als eigene Formation, ohne ein Zurück mehr, ist immer eingebettet in diese Sinnstiftung.Sie ist immer totalitär. Das Führerprinzip ist immer inherent. (gerade weil es bewusst ist und nicht unbewusst,offen und nicht versteckt).Die Kultur des Miteinanders macht nur Sinn in einer christlich geprägten Kultur. Es gibt da natürlich Kulturen die integrierbar sind(da sie harmlos sind,z.B. die Pygmäen oder gewisse Strömungen des Buddhismus oder Taoismus). Diese sind aber immer eingebettet in einen schamanistisch-animistisch oder despotischen Zusammenhang.Die „um -und Einbettung“ erfolgt friedlich oder imperial kriegerisch,sie muss erfolgen.Es gibt Kulturen die nicht harmlos sind und deren Ideal der Sklavismus ist: Der Mohammedanismus. Basierend auf der Apartheid von Gläubigen und Ungläubigen,Männern und Frauen,Sklavenhaltern und Sklaven.Wie hälst du es mit der Scharia? ——————————————*Hier ist vor allem auch darauf hinzuweisen, das der glaube an einen gütigen Schöpfer auch den Schutz der Schöpfung ermöglicht(Franz v. Assisi wie eben Carlowitz) oder eben eine Heimat. Heimat heisst man hat etwas eigenes,man liebt das Eigene. Also ohne Schöpfer oder ohne Heimat ist Umweltschutz sinnlos und wird immer sinnloser durch die technische Entwicklung(man kann doch ein Raumschiff bauen und wegfliegen).———————————————Selbstverständlich ist das alles rechts. Genauso wie die Freiheit was bürgerliches ist,die Selbstbestimmung(Souveränität) durch und durch christlich oder abendländisch-bürgerlich sind).
Wirklich? Ist ja irre!
@selbstverständlich. Befasse dich mal ein bisschen mit den Kulturen.
Redefreiheit,Meinungsfreiheit,Pressefreiheit,Unternehmens,sprich Commonsfreiheit: Bürgerliche Freiheit
@4ano:
Das Lustige ist ja, das die Vertreter_innen „bürgerlich/christlich/abendländischer“ Werte immer ignorieren, dass die bürgerlich-kapitalistischen Werte und Freiheiten dem Christentum erst unter gewaltigen Kämpfen abgerungen werden mussten. Abgesehen von Max Webers Gemeinplatz von der Entstehung des kapitalistischen Geistes aus der protestantischen Ethik, steht das, was heute als „westliche Werte“ gehandelt wird, sogar in krassem Widerspruch zu dem, was die christlichen Kirchen über Jahrhunderte gepredigt haben. (Und bisweilen noch heute predigen, wenn auch verhaltener.)
Die bürgerliche Freiheit gleichzeitig zum höchsten aller Gefühle zu stilisieren, übersieht zudem, dass die Freiheit des Unternehmers, Arbeitskraft zu kaufen, ohne den allgemeinen Zwang, bei Mangel an Kapital und anderen veräußerlichen Gütern die eigene Arbeitskraft zu Markte tragen zu müssen, nicht denkbar wäre. Die Aufhebung dieses Zwangs wäre aber gerade das kennzeichnende Element einer (noch nicht existierenden) Gesellschaft, in der statt dem Kapital die Commons im Zentrum der gesellschaftlichen Reproduktion stünden.
Bitte verzichte in Zukunft auf „Kampf der Kulturen“-Rhetorik und Verherrlichung der bürgerlich/christlich/abendländischen Wasauchimmer. Sowas wollen wir bei Keimform keine Plattform geben, daher werde ich deine Kommentare sonst als Spam löschen.