Schlagwort: sphärentrennung

Monokultur

[Kolumne Immaterial World in der Wiener Zeitschrift Streifzüge]

Wie entstand das, was wir heute so selbstverständlich „Landwirtschaft“ nennen, und was ist das überhaupt? Diesen Fragen stellt sich Florian Hurtig in dem Buch „Paradise Lost – Vom Ende der Vielfalt und dem Siegeszug der Monokultur“ (Oekom Verlag, 2020). Hurtig rekonstruiert die Genese der modernen Landwirtschaft als „lebensfeindliche Produktionsstätten für Agrarerzeugnisse“ und einem „sozialen und ökonomischen Ausschluss [der Menschen] aus der Landschaft“ (10). Doch war früher wirklich alles besser? Es war zumindest anders, und die Rekonstruktion des über weite Strecken gewaltförmigen Durchsetzungsprozesses der Monokulturisierung des Anbaus von Nahrungsmitteln führt uns vor Augen, dass das, was wir heute kennen, keineswegs der einzige und zudem auch nicht der nachhaltige Weg ist, uns langfristig mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

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Voraussetzungen für allgemeine bedürfnisorientierte Re/produktion

Ellen Meiksins Wood (Bild von http://www.rosalux.de/documentation/45899/demokratie-gegen-kapitalismus.html, zum Vergrößern klicken)(Voriger Artikel: Dank Produktivkraftentwicklung zur neuen Gesellschaft?)

Von Modellen der selbstorganisierten, bedürfnisorientierte Kooperation, die vom spezifischen Stand der Technikentwicklung weitgehend unabhängig sind, handelte schon mein Buch Beitragen statt tauschen (Siefkes 2008). Nach meinem heutigen Reflexionsstand ist dabei allerdings kritisch zu fragen, wie weit die dort diskutierten Modelle für einen konsequenten Bruch mit der kapitalistischen Logik ausreichen. Wiederum angelehnt an Ellen Meiksins Wood (2002) halte ich drei Voraussetzungen für eine postkapitalistische Re/produktionsweise für essenziell (demnächst detaillierter begründet in Siefkes 2014):

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