Diese Artikel knüpft an „Märkte für reale, aber nicht für ‚fiktive‘ Waren“ und „Profitmaximierung und die Alternativen“ sowie an einige Debatten in Hiddinghausen an. Kernideen ist eine Gesellschaft, deren primäre ökonomische Form Genossenschaften sind (auch Kooperativen genannt, auf Englisch oft als co-op abgekürzt – die Begriffe „Genossenschaft“ und „Kooperative“ verwende ich im Folgenden synonym). Eine Genossenschaft ist gemäß der Definition des Internationalen Genossenschaftsbunds, in dem sich mehrere hundert von ihnen zusammengeschlossen haben, ein „unabhängiger Zusammenschluss von Personen, die sich freiwillig zusammengetan haben, um ihre gemeinsamen wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Bedürfnisse und Bestrebungen durch einen demokratisch kontrollierten Betrieb zu erfüllen, der ihnen kollektiv gehört.“
(mehr …)Schlagwort: innovation
Commons auf dem »Prüfstand« — die Antworten
Hier nun unsere Antworten zu den Fragen vom Sustainable Europe Research Institute (SERI) aus Österreich:
ARBEIT
Welche Bedeutung hat Arbeit für das gute Leben?
Arbeit, verstanden als ‘Arbeit-für-Geld’, ist unter den gegebenen Bedingungen für die meisten Menschen von existenzieller Bedeutung. Gelderwerb ist für sie zur schieren Notwendigkeit geworden. Dennoch sinkt der Beitrag, den ‘Arbeit-für-Geld’ für ein gutes Leben leistet. Dies liegt am entfremdenden, oft sinnentleerten Charakter der Arbeit.
Commons auf dem »Prüfstand« — die Fragen
In Österreich lässt die Regierung „alternative Wirtschaftskonzepte“ prüfen, die „die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Menschen zu erhöhen und dabei gleichzeitig innerhalb der ökologischen Tragfähigkeit des Planeten zu bleiben“ vermögen. Wow, welche Regierung macht das schon und denkt dabei an die Commons? Na, aber wie zu erwarten weisen die Fragen auf den üblichen, althergebrachten Rahmen jener Wirtschaftsweise hin, die dabei ist, jene ökologische Tragfähigkeit zu untergraben und die Lebensqualität zu reduzieren.
Silke Helfrich, unsere Nachbarin vom CommonsBlog, erhielt die Fragen vom Sustainable Europe Research Institute (SERI) und lud mich ein, die Antworten mitzuformulieren. Sie hat auch schon darüber gebloggt. Wir schrieben also ein Vorwort: (mehr …)
Die Peer-to-Peer-Ökonomie und eine neue commonsbasierte Zivilisation
[Beitrag aus dem Commons-Buch (Commons – Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat, Hg. Silke Helfrich/Heinrich-Böll-Stiftung); Lizenz: CC BY-SA.]
Michel Bauwens und Franco Iacomella
Die Peer-to-Peer-Vision (P2P) für Wirtschaft und Gesellschaft basiert nicht auf einem utopischen Ideal; sie besteht vielmehr in der Verallgemeinerung jener Formen von Peer-Produktion, Peer-Governance und Peer-Besitz, die derzeit schon im Entstehen sind.1 Die Vision einer neuen Zivilisation und eines neuen Wirtschaftssystems beginnt mit der Analyse der grundlegenden Fehler dessen, was ist. (mehr …)
Licht und Schatten — neun Blickwinkel der Kollaboration
1. Wenn wir an Arbeit und Produktion denken, sehen wir Peers, die Dateien verteilen, Beiträge zu Projekten leisten, auf Anstöße reagieren. Wir ärgern uns über die Ausbeutung der Arbeitenden und die Kapitalisierung der Arbeit.
2. Wenn wir an Eigentum und Besitz denken, sehen wir die genutzten, gepflegten und geschützten Gemeingüter. Wir ärgern uns über jeden Übergriff auf und die Einfriedung oder Privatisierung der Gemeingüter.
Thesen zum Informationskapitalismus (2)
„Wer den Kapitalismus nicht überwinden will hat ihn nicht verstanden.“ (Franz Schäfer)
Vor einiger Zeit habe ich ja hier mal meine Thesen zum Informationskapitalismus vorgestellt. Die Diskussion auf Open Theory verlief sehr rege, aber meiner Wahrnehmung nach zum großen Teil am Thema vorbei. Das liegt wohl vor allem daran, dass mir selbst garnicht so genau klar war, was eigentlich das Thema ist. Das will ich jetzt in diesem zweiten Teil der Thesen mal versuchen darzustellen. Diesmal zur Abwechslung mal nicht auf Open Theory sondern hier.
Patente fördern Innovation!
Entschuldigt die (in diesem Kreise) provokante Überschrift, aber angesichts einer Heise-Meldung, in der es heisst, dass alle wesentlichen Patente auf GIF jetzt abgelaufen seien, kam mir dieser ketzerische Gedanke. Warum?
Nun, das technich bessere PNG-Format verdankt seine zumindestens teilweise Verbreitung im Netz wohl vor allem der Tatsache, dass GIF bisher patentiert war und deshalb unter anderem von der FSF boykotiert wurde. Dennoch ist GIF, vor allem aufgrund der Tatsache, dass der Internet-Explorer transparente PNGs lange Zeit nicht unterstützt hat, noch immer das häufiger benutzte Format.
Meine dunkle Ahnung ist nun, dass jetzt ein wichtiger Grund zur Verwendung von PNG wegfällt und somit sich auch weiterhin das technisch schlechtere GIF als Standard behaupten kann. Nun, ich hoffe mal, ich liege falsch!