In folgendem Text versuche ich das Verhältnis von Klima und Kapitalismus zu bestimmen, welches in der Klimabewegung viel diskutiert wird. Prinzipiell ist es möglich, innerhalb des Kapitalismus das Schlimmste der Klimakatastrophe1 abzuwenden, wenn der Druck von sozialen Bewegungen (z.B. durch einen Generalstreik) groß genug ist. Ökologisch nachhaltig wird der Kapitalismus dadurch jedoch noch nicht. Aber das gute ist: Strategien, die für unmittelbare Verbesserungen kämpfen und solche, die auf eine Überwindung des Kapitalismus zielen, müssen sich nicht widersprechen, sondern können einander ergänzen.
Anfang August durfte
ich beim Fridays for Future Sommerkongress in Dortmund einen Vortrag
zur Einführung in die Kapitalismuskritik halten und mit den
Teilnehmer*innen über das Verhältnis von Kapitalismus und
Klimawandel diskutieren. Ich habe mich sehr gefreut, dass so viele
Leute Interesse an dem Thema hatten und wir auch viel über die
commonistische Inklusionsgesellschaft2 als Alternative zum
Kapitalismus gesprochen haben. Ebenfalls schön fand ich, dass sehr
unterschiedliche Menschen da waren und miteinander diskutiert haben:
Es gab sowohl Leute, die klar antikapitalistisch waren, als auch
solche, die den Markt für einen guten Verteilungsmechanismus
hielten. Viele waren auch unentschieden, aber motiviert sich mit der
Fragestellung auseinanderzusetzen. Allgemein hatte ich in der
Diskussion wie auch in Gesprächen danach den Eindruck, dass die
Frage, wie sich Fridays for Future zum Kapitalismus stellt, innerhalb
der Bewegung zur Zeit viel diskutiert wird. Eine positive
Entwicklung!
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