Kategorie: Commons

Wake Up, Freak Out – then Get a Grip

Es gibt einen neuen netten animierten Kurzfilm über „tipping points“ im Klimasystem. Ich finde es etwas schade, dass im Film die ja auch vorhandenen negativen Rückkopplungen nicht auch erwähnt und im Vergleich bewertet werden. Trotzdem ein gut gemachter und interessanter Film mit trotz allem motivierendem Ende:

Hier gibt es den Film zum download auch noch in anderen Sprachen und man kann die Macher durch kaufen einer DVD unterstützen.

Manifest for the recovery of common goods of humanity

forum social mundial[Concluded at World Social Forum of 2009, at Belem – Pará, Brazil. Übersetzung ins Deutsche hier folgt, vgl. auch CommonsBlog]

The enclosure movement in England during the 15th and 16th centuries limited the access to land and its benefits to its owners, thus making it inaccessible to the public as it had been traditionally. This initiated the process of the privatization of common human necessities. Subsequently, the world was ruled under the logic of the capitalistic system of production, in which everything can be transformed into money, and industrialization engendered mass production. The process of privatization, linked to an unrestrained mercantilization, aggravated greed and competition.

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Inclusive Democracy

DE: Das »Projekt Umfassende Demokratie« von Takis Fotopoulos von 2003 kann als Vorläufer des »Peer-Ökonomie-Modells« von Christian Siefkes gelten. Es ist erstaunlich, wieviele Ideen ähnlich sind (etwa die Ablehnung von Markt und Staat, die Belohnung der Übernahme von unbeliebten Tätigkeiten oder die nicht-repräsentationalen Räte von der lokalen bis zur globalen Ebene). Im folgenden Video erklärt Takis Fotopoulos sein Modell (deutsche Übersetzung der Untertitel hier). [Update: Deutsche Untertitel können in der schwarzen Klickliste in der unteren Menüleiste des Videos gewählt werden]

EN: The »Inclusive Democracy Project« of Takis Fotopoulos may be regarded as forerunner of the »Peer Economy Model« of Christian Siefkes. It is amazing that many ideas look similar (e.g. the rejection of markets and state, awarding of taking over unpopular efforts, or the non-representational assemblies from the local to the global level). Takis Fotopoulos is explaining his model in the following video. [Update: English subtitles can be chosen using the black drop down list in the bottom menu bar of the video]

Thanks to Libertäre Reihe

Was sind Commons?

Logo der Wikimedia CommonsUnter dem Stichwort Commons findet sich in der Wikipedia nur eine Disambiguierungsseite, unter Gemeingut gibt es dürre und inhaltlich problematische Informationen, die vor allem auf Kostenlosigkeit abzielen (“Ein Gemeingut oder Kollektivgut ist ein Gut, das für alle potenziellen Nachfrager frei zugänglich ist.”)

Tatsächlich ist es nicht leicht, zu klären oder zu erklären, was Commons (auf Deutsch oft als “Gemeingüter”, manchmal auch als “Allmende” übersetzt) eigentlich sind. Aus dem von Silke Helfrich initiierten Allmende-Salon heraus ist jetzt eine kleine Initiative entstanden, die versuchen will, es trotzdem zu machen und eine griffige Charakteristik des Commonsbegriffs hinzukriegen (oder zumindest eine Textgrundlage, anhand derer man sich dann später besser über die Bedeutung dieses Begriffs streiten kann 😉 ).

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Freie Software, Selbstorganisation und herrschaftslose Gesellschaft

Die Veranstalter der libertären Reihe im alternativen Vorlesungsverzeichnis in Halle (Saale) haben mich zu einem Vortrag eingeladen:

Im Radio Corax, Unterberg 11, 06108 Halle (Saale)

Am Dienstag, 27.1.2009, um 19:00 Uhr

Ankündigungstext: Freie Software hat eine neue Produktionsweise in die Welt gesetzt. Inzwischen hat sich eine kaum noch überschaubare Anzahl weiterer freier Projekte etabliert, die zunehmend ihre proprietären Rivalen „aus-kooperieren“. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Als Oberbegriff für die neue Produktionsweise hat sich die Bezeichnung der commons-basierten Peer-Produktion etabliert. Im Vortrag werden die wesentlichen Merkmale der Peer-Produktion vorgestellt und gefragt, ob und wie sich diese Prinzipien auch in die Welt der materiellen Produktion hinein ausdehnen lassen. Mit der Peer-Ökonomie kann der Kern einer Freien Gesellschaft jenseits von Verwertung, Geld, Markt und Staat skizziert werden.

Vom Tausch zur Produktion nach Bedürfnissen

[Repost der Veranstaltung der Gruppe »Wege aus dem Kapitalismus« am 13./14. Februar 2009]

Peer-Produktion – eine mögliche Grundlage einer Gesellschaft ohne Kapital, Markt und Staat?

In den letzten Jahrzehnten ist jenseits der kapitalistischen Warenproduktion eine neue Produktionsweise entstanden, die auf Kooperation und Teilen beruht. Diese Peer-Produktion hat ausgereifte Betriebssysteme wie GNU/Linux, unzählige andere Freie Softwareprogramme, Wissenssysteme wie die Wikipedia, die Bewegung Freier Kultur und die sogenannte Blogosphäre hervorgebracht. Siefkes diskutiert die Frage, ob die bisherige Beschränkung auf die Produktions von Informationsgütern notwendig ist oder ob die Form von Peer-Produktion verallgemeinerbar ist und damit eine Gesellschaft materiell tragen könnte, die nicht auf der Warenproduktion gründet.

Freitag, 13. Februar 2009, 19.00 Uhr, Helle Panke, Kopenhagener Straße 9 76, Berlin-Pankow, einführender Vortrag von Christian Siefkes zum Thema, anschließend Diskussion

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Alles wird offen (Teil 1)

openeverything Panel (Author: kcu, Lizenz: CC-BY-NC-SA)Hier mit etwas Verspätung einige Eindrücke von openeverything Berlin. “Open Everything” ist eine globale Eventreihe, die für Vernetzung und Austauschen zwischen offenen/freien Projekten sorgen will.

Der 6. Dezember war da insofern etwas Besonderes, als drei Events in aller Welt praktisch gleichzeitig stattfanden – genauer gesagt zeitversetzt, entsprechend den verschiedenen Zeitzonen. So ging das Event in Hongkong gerade zu Ende, als wir morgens in Berlin anfingen. Und abends, als sich unsere Veranstaltung dem Ende zuneigte, begann das dritte Event in Madison (Wisconsin) in den USA. Dementsprechend begann und endete der Tag jeweils mit kleinen Videokonferenzen mit den Teilnehmern in Hongkong und den USA – trotz (und zum Teil auch wegen) einiger technischer Probleme eine lustige Sache, die einem ein gewisses Gefühl für die Internationalität der “Bewegung” gab.

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Hubert Herfurth: Gesellschaftlichkeitsdefizit in der Peer-Ökonomie

Peer-Irrtum?[Auch wenn ich gerade nichts zur Debatte um die Peer-Ökonomie beitragen kann (sorry, kommt später), finde ich sie sehr wichtig. Nach Werner Imhofs Kritik nachfolgend eine weitere grundsätzliche Kritik von Hubert Herfurth. Absätze von mir, Original hier.]

Einleitung

In dieser Linken ist man vor keiner Überraschung gefeit. Selbst die Geschichte des Realsozialismus, also das Desaster der reine weg voluntaristisch umgesetzten Veränderungsansprüche im Gefolge der russischen Oktoberrevolution hat nicht dazu geführt, dass den vermeintlichen Revolutionären heute eine sowohl selbstkritischere als auch gelassenere Sicht auf die eigenen Veränderungsbestrebungen möglich ist. Dabei zeigen die bisherigen sozialistisch/kommunistischen Veränderungsversuche doch glasklar, dass den hehren Wünschen nicht mehr oder weniger automatisch eine ebensolche Realität folgen muss, ja, dass selbst die — den angeblich realisierten Wünschen — anhängende Realität womöglich nichts mehr mit diesen Wünschen gemein haben muss, sich letztlich sogar als das glatte Gegenteil dieser Wünsche herausstellen kann.

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Werner Imhof: Zur Kritik der Peer-Ökonomie

[Werner Imhof hat an dem Hiddinghausen-Seminar zur Peer-Ökonomie teilgenommen und nun eine Kritik der Peer-Ökonomie verfasst, die nachfolgend dokumentiert ist.]

Christian Siefkes entwirft in seinem Buch „Beitragen statt tauschen“ das Modell einer sog. Peer-Ökonomie, indem er die Prinzipien der Freie-Software-Community – freie Kooperation im Rahmen autonomer Projekte zur Produktion frei nutzbarer Programme – mit gewissen Modifikationen auf die Produktion materieller Güter (und Dienstleistungen) überträgt. Das Ergebnis ist sicher eine Art gedanklicher Negation der kapitalistischen Warenproduktion, und es hebt sich positiv ab von traditionellen Sozialismus-Konzepten, indem es die Überwindung der Warenproduktion als praktisches Problem der Individuen behandelt, statt sie den (lösungsunfähigen) Ersatzsubjekten Partei und Staat zuzuweisen. Nichtsdestotrotz krankt das Modell an grundsätzlicher Praxisuntauglichkeit, weil es nahezu alle Voraussetzungen und Anforderungen mißachtet, die die Menschen bei gemeinschaftlicher Produktion auf der Basis der vom Kapital entwickelten Produktivkräfte, nicht zuletzt der gesellschaftlichen Arbeitsteilung, zu bewältigen hätten.

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Ein Viertel der Welt-Biomasse ist bereits kommodifiziert

Klicken zum VergrößernKommodifiziert = in Wert gesetzt. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Drei Viertel sind es noch nicht. Aber die Konzerne sind dran:

»Ungefähr ein Viertel der Welt-Biomasse wurde bereits kommodifiziert. Mit einem extremem genetischen Engineering sehen wir neue Unternehmensstrategien sich die anderen drei Viertel der Welt-Biomasse unter den Nagel zu reissen und zu kommodifizieren, die bisher noch jenseits der Marktökonomie verblieben sind.« (Eigene Übersetzung)

Schreibt Pat Mooney, Gründer der ETC Group. Mehr dazu und was im neuen Report »Wem gehört die Natur« (englisch: PDF) steht, könnt ihr im CommonsBlog lesen.