Droht das Aussterben der Menschheit durch die Klimakrise?

Die Klimakrise ist endlich in aller Munde. Das ist gut. Greta Thunbergs „I want you to Panic“ ist genau der Richtige Aufruf. Die Folgen der Klimakrise werden schon jetzt schwer beherrschbar sein. Selbst wenn die Klimaziele von Paris eingehalten werden sollten – wonach es gerade ganz und gar nicht aussieht – werden die Folgen verheerend sein. Schon jetzt sterben Menschen wegen der Klimakrise. Dazu kommen mindestens zwei weitere dramatische ökologische Krisen: Das Artensterben und der Verlust von landwirtschaftlich nutzbarem Boden. Alle drei Krisen können sich gegenseitig verstärken. Wenn das ungebremst so weiter geht, werden vermutlich Milliarden von Menschen sterben und in der Folge könnte auch unsere Zivilisation an ein Ende kommen. Dazu gibt es durchaus wissenschaftlich fundierte Hinweise. Zusätzlich liest und hört man aber immer mal wieder die Warnung vom „Aussterben der Menschheit“. Ich war neugierig: Stimmt das? Ist da was dran? Kann das wirklich sein?

Disclaimer: Es soll hier ausdrücklich nicht darum gehen, die Folgen der Klimakrise klein zu reden oder zu verneinen, dass es für sehr viele Menschen wirklich ums Überleben geht. Aus irgend einem Grund wurde mir das in vielen Diskussionen immer wieder unterstellt. Vermutlich, weil die Erkenntnis, wie schlimm es ist, noch immer nicht bis zu allen vorgedrungen ist, und deswegen die übliche Richtung der Diskussion gerade bei Klimaaktivist_innen ein bisschen eingeschliffen ist. Mir geht es hier im Folgenden nur um die Frage, ob Homo Sapiens auch nach dieser Krise noch vorhanden ist, oder nicht. Auf manche_n mag diese Frage ein bisschen akademisch wirken, ich finde sie wichtig. Auch weil es für mich die Perspektive auf die Themen dieses Blogs massiv verändern würde, wenn tatsächlich das Aussterben der Menschheit droht. Denn schließlich geht es beim Kommunismus auch um die Erfüllung eines menschlichen Potentials. Ohne Menschheit kein Kommunismus. Und nicht zuletzt finde ich es als historische Perspektive wichtig zwischen dem Aussterben als Spezies (und damit dem Ende aller Geschichte) und dem Ende unserer Zivilisation zu unterscheiden. Ich finde es auch bezeichnend, dass viele Reaktionen, die ich in dieser Diskussion erlebt habe, genau diese Unterscheidung nicht in der Lage sind zu machen. Denn schließlich geht es bei der ganzen Debatte darum, dass wir zumindest große und grundlegende Änderungen an unserer Zivilisation vornehmen müssen (was vielleicht auch erklärt warum ich das Thema hier bei keimform behandele, obwohl es auf den ersten Blick etwas off-topic wirken könnte). Und ein letzter Disclaimer: Ich bin kein Wissenschaftler zumindest in keinem Sinne, der gesellschaftlich anerkannt wäre. Eine solche Frage, wie die hier behandelte, involviert unterschiedlichste Fachgebiete und ich bin in keinem davon tätig. Ich versuche nur Informationen aus wirklich sehr unterschiedlichen Disziplinen zu bündeln um mir diese Frage so wissenschaftlich integer wie es mir halt möglich ist zu beantworten. Wenn jemand andere odere bessere Quellen oder Argumente findet, nur her damit. Gerne insbesondere auch, falls diese ein ganz anderes Ergebnis als meines nahe legen. So, sorry für den sehr langen Disclaimer, aber meine Erfahrung mit den bisherigen Diskussionen, die ich zu dem Thema hatte, scheinen das nötig zu machen.

Ok. Fangen wir einfach an. Was wäre nötig damit die Menschheit ausstirbt? Nun, zunächst kann man trivialerweise mal festhalten, dass der Tod aller einzelnen Menschen natürlich auch die Menschheit aussterben lässt. Doch wie alle Arten kann auch unsere Spezies nur überleben wenn sie ein gewisses Maß an genetischer Diversität behält. Unterhalb einer gewissen Grenze an Individuen ist ein Aussterben dann mittelfristig nicht mehr zu vermeiden, selbst wenn einige die Krise überlebt hätten. Wie viele sind das? Das weiß natürlich niemand ganz genau, aber es gibt interessante Abschätzungen. So wurde einmal in einer Simulationsstudie ermittelt, wie viele Menschen man braucht um diese genetische Diversität in einer Jahrhunderte währenden Reise zu einem anderen Stern zu erhalten. Das Ergebnis war für mich erstaunlich niedrig: Nur ca. 450. Allerdings wird dort auch vorausgesetzt, dass ein Computerprogramm bestimmt, wer sich mit wem fortpflanzen darf. Eine wieder ganz eigene Art Dystopie. Aber trotzdem ist das Ergebnis vielleicht als unterer Grenze brauchbar. Man braucht also mindestens 450 Menschen um das Überleben der Menschheit zu gewährleisten.

Tatsächlich gibt es auch in unserem Genom hinweise, dass wir alle nur von 1-10 Tausend Individuen abstammen und es wird angenommen, dass vor 70-80 Tausend Jahren die Menschheit schon einmal wegen einer Klimakrise in einer Situation war, dass nur wenige von uns überlebt haben, das nennt man einen „genetischen Flaschenhals“. Weitere genetische Flaschenhälse finden sich beim Homo Sapiens mit nur wenigen hundert Individuen vor 120 Tausend Jahren und bei seinen Vorfahren mit ca. 18.500 Individuen vor 1,2 Millionen Jahren.

Zusammenfassend kann man also sagen: Es spricht einiges dafür, dass nur wenige hundert bis einige Tausend Individuen ausreichen um unser Überleben als Art zu ermöglichen.

Als nächstes müssen wir natürlich Worst-Case-Szenarien für die Klimakrise in Betracht ziehen. Wie schlimm kann es werden? Mittelfristig gehen die schlimmsten Szenarien von 5 Grad Plus fast plus 8 °C aus bis zum Ende des Jahrhunderts aus. Was danach passiert ist wohl noch nicht so besonders gut erforscht, aber naturgemäß auch mit viel mehr Unsicherheiten behaftet. Die größte Zahl, die ich mal irgendwo aufgeschnappt hab waren +10 Grad. Wenn jemand da belastbarere Quellen hat, dann sagt Bescheid.

Doch was bedeutet das für die unser Überleben sichernden Ökosysteme? Dazu gibt es zwei verschiedene Ansätze. Der erste sind Simulationsstudien. Man kann versuchen die globalen Ökosysteme, ihr Zusammenwirken und ihre Wanderungen durch die Erwärmung zu simulieren. Ich halte diesen Ansatz für wenig erfolgversprechend, weil die Systeme einfach zu komplex sind, also noch um einige Größenordnungen schwieriger als das ja fürs Klima schon schwierig ist. Dennoch wurde es versucht. Die einzige halbwegs belastbare Aussage, die ich dieser Studie entnehme ist: In Simulationen sterben mehr Arten, wenn man nicht nur ihre direkte Temperaturabhängigkeit simuliert sondern auch ihre Abhängigkeit voneinander. Ach was, Sherlock. Naja, wenn man weniger nüchtern auf diese Studie drauf guckt kann man da drin auch Hinweise finden, dass durchaus ein schneller, starker Klimawandel ein großes Artensterben bewirken kann. Im schlimmsten Fall führen in diesem Modell schon ca. 5 Grad Erwärmung zu einem vollständigen Aussterben und sogar schon die Erwärmung, die wir schon haben können im schlimmsten Fall zu einem Verlust der Hälfte aller Arten führen (soweit man das der für diese Frage etwas schlecht skalierten Grafik entnehmen kann). Zumindest die Worst-Case-Szenarien für heute widersprechen also auch der Empirie, denn wir sind zum Glück noch davon entfernt, dass die Hälfte aller Arten ausgestorben sind (allerdings erschreckenderweise gar nicht so weit, wie ich naiver Weise dachte). Ich halte das Modell auch für viel zu einfach um irgendwelche Ausagen zu machen, die über vergleichende Aussagen zu anderen, noch einfacheren, Modellen hinaus gehen. Das ist wohl auch die eigentliche Intention des Artikels. Dass ist nicht wirklich ein Modell der Erde sondern eher von „earth-like planets“. Dort eine Möglichkeit des Aussterbens der Menschheit rein zu lesen halte ich für eine Überinterpretation. Aber ohne jetzt vorzugreifen halte ich diese Studie noch für die vergleichsweise belastbarste Aussage, die in Richtung Aussterben weißt.

Der zweite Ansatz guckt in der Erdgeschichte nach Klimaveränderungen und versucht Parallelen und Unterschiede zu unserer heutigen Situation zu bewerten. Zunächst mal gilt es fest zu halten, dass die Temperatur auf der Erde in der Vergangenheit sowohl schon deutlich kälter als auch deutlich wärmer war als zu unseren Zeiten. Es macht wohl Sinn, die Zeit über die man spricht auf die Zeit zu begrenzen, in der komplexes Leben auf der Erde existiert hat. Die Bandbreite variiert dabei in den letzten 500 Millionen Jahren von +14 bis zu -6 Grad.

Besonders Interessant sind dabei natürlich für unsere Frage sehr schnelle Erwärmungen. Das bei weitem interessanteste Beispiel, das man kennt, ist das Paläozen-Eozän-Temperatur-Maximum (PETM) vor 55,5 Millionen Jahren. Das ist die plötzlichste globale Erwärmung, die wir kennen. Folgendes ist darüber bekannt:

  • Die Temperatur stieg innerhalb nur weniger Tausend Jahre um ca. 6 Grad von einem Niveau, dass schon ca. 8 Grad über dem heutigen liegt. Von der bloßen Temperaturdifferenz her war das also so etwas wie eine doppelte Klimakrise. Allerdings war die Veränderung wahrscheinlich immer noch ca. um den Faktor 10 langsamer als die heutige.
  • Zu dieser Zeit lebten bereits große Säugetiere und keine Dinosaurier mehr. Wahrscheinlich sogar schon unsere direkten Vorfahren, die ersten Primaten. Biologisch gesehen haben wir es also durchaus schon mit einer vergleichsweise ähnlichen Erde zu heute zu tun.
  • Es gab durchaus ein großes Artensterben, aber es war bei weitem nicht das größte dieser Ereignisse. Tatsächlich hat es das PETM nicht mal in die Wikipedia-Hitliste geschafft.
  • Die Temperaturen waren gleichmäßiger verteilt als auf der heutigen Erde. Der Temperaturunterschied der Meerestemperatur zwischen Polargebieten und Äquator betrug nur noch 6 °C gegenüber heute 22 °C! Es herrschte in sehr viel mehr Gegenden als heute ein Wüstenklima. Am lebensfreundlichsten waren damals die Polregionen in denen ein gemäßigtes Klima mit ausgedehnten Wäldern herrschte in denen Menschen wahrscheinlich durchaus auch schon ohne High-Tech-Hilfsmittel hätten überleben können. Generell kennt man aus der Erdgeschichte dieses Muster, dass in Heißzeiten sich die Temperaturen gleichmäßiger verteilen als in Kaltzeiten.

Zusammenfassend würde ich auch diese Erkenntnisse eher so bewerten, dass dabei nichts wirklich auf die Möglichkeit eines Aussterbens verweist.

Eine weitere Linie der Argumentation, die mir begegnet ist, geht so: Die Klimakrise führt zu Krieg und dann werden uns die Atombomben auslöschen. Auch das halte ich für einen falschen Schluss. Tatsächlich halte ich einen wirklich globalen Atomkrieg für eine größere Gefahr für die Spezies als die Klimakrise, etwa vergleichbar mit dem Einschlag eines großen Asteroiden. Aber dafür braucht es ja mehr als irgendeinen Irren, der mal ne Atombombe zündet. Dafür braucht es mindestens zwei große globale Machtblöcke, die koordinierte Angriffe mit hunderten bis tausenden von Sprengköpfen durchführen können. Doch das ist nicht die Sorte Krieg, die uns die Klimakrise beschert. Die Klimakrise führt vor allem zu Destabilisierung und Flucht. Große Machtblöcke können sich unter solchen Bedingungen gerade nicht halten oder bilden. Der Syrienkrieg ist auch hierfür ein gutes Beispiel. Er wurde vermutlich auch durch mehrjährige Dürre angefacht, also zumindest auch durch die Klimakrise ausgelöst. Dort stehen sich aber nicht zwei große Machtblöcke gegenüber sondern eine Vielzahl von Akteuren, die mal mit- und mal gegeneinander arbeiten. Und die im kalten Krieg noch so menschheitsbedrohenden Machtblöcke existieren entweder schon gar nicht mehr oder konnten sich nicht mal bei so einem lokalen Konflikt auf ein gemeinsames Vorgehen einigen bzw. arbeiten teilweise sogar offen gegeneinander wie im Fall von USA und Türkei. Und das ist erst der Anfang. Die Kriege der Klimakrise werden furchtbar und tödlich, aber sie werden immer wieder an den unterschiedlichsten Orten mit ganz unterschiedlichen Koalitionen aufflammen und es gibt sicher auch eine leider recht Hohe Wahrscheinlichkeit das auch im 21. Jahrhundert Atomwaffen eingesetzt werden, aber sie werden keine Armadas von Atomraketen los schicken, die ganze Kontinente vernichten, weil keiner der Akteure noch genügend Koordinationsfähigkeit dafür haben wird. Wenn überhaupt so etwas passieren sollte dann noch am Anfang der Klimakrise (sprich: in den nächsten 10 Jahren) und nicht wenn sie sich voll entfalten konnte. Dass würde ich (bzw. meine Asche) dann aber auch nicht mehr als Aussterben, das durch die Klimakrise verursacht wurde, bewerten.

Für eine weitere Bewertung muss man natürlich noch wissen, wie anfällig der Homo Sapiens denn ist. Sterben wir als erste aus oder eher als letzte wenn das ganze globale System unter Aussterbestress gerät (und da sind wir ja schon mitten drin)? Ich hörte oft Argumente, dass der Mensch besonders anfällig sei, weil er „am Ende der Nahrungskette“ stünde. Zum einen stimmt das gar nicht, dass wird einem jede Veganer_in bestätigen können. Zum anderen sehe ich es eher umgekehrt: Wir sind besonders flexibel, weil wir uns jede Nahrungskette zu nutze machen können. Kein anderes höheres Tier hat es geschafft auf allen Kontinenten und in allen Ökosystemen zu überleben. Kein anderes hat sich so schnell über die ganze Erde ausgebreitet, wie wir es getan haben. Ich würde also sagen, wir sind tatsächlich eines der flexibelsten Tiere, die es gibt. Vor allem deshalb, weil wir als einziges Tier in der Lage sind unsere Lebensbedingungen zu großen Teilen selbst zu erschaffen. Wir können uns technische Mittel ausdenken mit denen wir noch die widrigsten Umgebungen meistern und noch die unterschiedlichsten Ressourcen zu Nahrung prozessieren können. Wir können von Algen ebenso leben wie von Walen, von Getreide ebenso wie von Raubtieren. Wir können entgiften, kochen und trocknen. Wir können heizen, bauen und weiterziehen. Gerade diese große Fähigkeit unsere Welt zu gestalten hat uns ja den ganzen Schlamassel erst eingebrockt! Und wir haben in unserer Geschichte auch immer wieder Klimakrisen gemeistert und das noch mit deutlich weniger technischen Hilfsmitteln als heute. Also nicht zuletzt auch deswegen würde ich das Fazit zu dieser ganzen Frage ziehen:

Nein, es gibt keine Hinweise darauf, dass der Homo Sapiens als Folge der Klimakrise aussterben könnte.

Aber warum reden dann so viele in letzter Zeit davon? Ich bin bei meinen Recherchen immer auch wieder auf vermeintliche Hinweise verwiesen worden, in denen die Rede davon sei, dass unser Aussterben droht. Spoiler: Ich bin denen nachgegangen und konnte sie alle entkräften. Ich zähle sie vor allem hier auf, weil das ein sehr interessanter Fall ist, wie sich solche Falschinformationen verbreiten können auch und gerade unter besonders wohlmeinenden und ja eher der Wissenschaft zugeneigten Menschen, wie es ja die meisten Klimaaktivist_innen sind. Im einzelnen waren das folgende Quellen:

  • Lustigerweise ausgerechnet Stephen Hawking. Doch gerade sein Status als mediale Wissenschafts-Ikone hat dazu geführt, dass viele eine Aussage von ihm für bare Münze genommen haben, in der er sagt, die Erde könnte durch die Klimakrise so werden wie die Venus also so wie der vermutlich lebensfeindlichste Planet in unserem Sonnensystem. Diese Aussage wurde sehr breit in den Medien rezipiert und der Einspruch der Klimawissenschaftler, dass das einfach nicht stimmt, so gut wie gar nicht. Also ich würde sagen, Stephen: Gut gemeint, aber nicht ganz so gut gemacht 😉
  • Ein einflussreicher Artikel im New York Magazin und ein daraus entstandenes Buch mit der reißerischen Überschrift „The Uninhabitable Earth“. In dem durchaus guten Artikel werden viele Worst-Case-Szenarien vorgestellt, die in den IPCC-Berichten nur am Rande oder gar nicht vorkommen, weil die immer nur auf Wahrscheinlichkeiten aber nicht auf Risiken fokussieren. Die meisten der dort aufgeführten Punkte sind richtig und die reale Gefahr für unsere Zivilisation wird einem dort sehr plastisch vor Auge geführt. Zusammen mit dem Titel und der sowieso offensichtlich ausgeprägten Schwäche bei vielen Menschen zwischen unserer Zivilisation und der Menschheit zu unterscheiden (Böse Zungen sagen ja sogar die meisten Menschen können sich einen Weltuntergang eher vorstellen als ein Ende des Kapitalismus) hat wohl bei vielen den Eindruck hinterlassen: Wir sterben aus! Auch wenn das schlicht in dem Artikel nicht drin steht.
  • Und als drittes gab es immer mal wieder verweise auf offizielle Dokumente aus der regierungs- und militärnahen Security-Community. Die wurden mir dann oft präsentiert mit den Worten „Selbst die sagen es! Dann muss es ja stimmen!“. Ich würde ja eher sagen wenn es irgend jemandes Job ist Panik zu verbreiten, dann ist es deren Job. Wenn man in diese Reports rein guckt, stellt man fest, dass da zwar von einem Aussterben als Folge der Klimakrise die Rede ist als mögliche Bedrohung, dass dort aber schlicht keinerlei Quellen angegeben sind. Das steht da einfach als simple Behauptung drin. Trotzdem wurde natürlich auch das von vielen Medien aufgegriffen. Außerdem wird es, sobald es irgendwie konkret wird, immer klar, dass sie eigentlich vom Ende der Zivilisation und nicht vom Ende der Menschheit sprechen.

Soweit erst mal meine Recherche bis hier. Also ich würde euch bitten bei aller Dringlichkeit und Wichtigkeit des Klimaproblems nicht mehr vom Aussterben zu reden, mindestens nicht was uns Menschen angeht. Einige rechtfertigten das als rhetorische Übertreibung, wenn ich sie drauf angesprochen habe. Nur so könne man die Leute aufrütteln. Ich glaube hingegen das ist kontraproduktiv. Einer der großen Vorteile in der Klimadebatte, den „wir“ da haben ist, dass die Wissenschaft sehr eindeutig auf unserer Seite ist. Nur deswegen funktioniert die Bewegung gerade so gut wie sie funktioniert. Das ist ja nicht in allen politischen Debatten so. Wenn man mit solchen Übertreibungen arbeitet gefährdet man diesen größten Vorteil, den wir haben. Und letzten Endes geht es schließlich um das, was auch ein zentraler Slogan ausgerechnet von Extinction Rebellion ist: Tell The Truth! Dazu gehört ebenso wie die Realität der Klimakrise und des Artensterbens aufzuzeigen aber eben auch zu zeigen, was sich nicht ändern wird ohne damit irgendwas schön zu reden. Die Wahrheit ist schlimm genug, es ist völlig unnötig sie noch aufzublasen zu einer noch größeren Apokalypse.

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