Die Klimakrise ist endlich in aller Munde. Das ist gut. Greta Thunbergs „I want you to Panic“ ist genau der Richtige Aufruf. Die Folgen der Klimakrise werden schon jetzt schwer beherrschbar sein. Selbst wenn die Klimaziele von Paris eingehalten werden sollten – wonach es gerade ganz und gar nicht aussieht – werden die Folgen verheerend sein. Schon jetzt sterben Menschen wegen der Klimakrise. Dazu kommen mindestens zwei weitere dramatische ökologische Krisen: Das Artensterben und der Verlust von landwirtschaftlich nutzbarem Boden. Alle drei Krisen können sich gegenseitig verstärken. Wenn das ungebremst so weiter geht, werden vermutlich Milliarden von Menschen sterben und in der Folge könnte auch unsere Zivilisation an ein Ende kommen. Dazu gibt es durchaus wissenschaftlich fundierte Hinweise. Zusätzlich liest und hört man aber immer mal wieder die Warnung vom „Aussterben der Menschheit“. Ich war neugierig: Stimmt das? Ist da was dran? Kann das wirklich sein?
(mehr …)Schlagwort: bewegung
Harsha Walia on Commoning and Communities
Interview with Harsha Walia at the UN|COMMONS conference: »Citizenship is a fundamentally racist and exclusionary form«.
Visit also: berlinergazette.de/uncommons/
Economics and the Commons?!
Silke Helfrich gave an important introductory talk on the Economics and the Commons Conference (May 22 – 24, 2013, Berlin). The presentation reflects the progress of self-understanding of the commons movement. After some remarks by the moderator Armin Medosch the talk starts around 5:00 showing some commons projects illustrating the variety of the commons. At 21:30 Silke enters the more conceptual part discussing what all the different approaches have in common. The presentation ends at 54:00 and is followed by a discussion. Below, I summarize some of the conceptual statements.
These are some theses Silke developed in her talk (without discussing them here): (mehr …)
Gemeinsam Gemeingüter schaffen
Ein transnationaler Austausch-Workshop zur Produktion und Selbstverwaltung sozialer Güter und Rechte jenseits privater und staatlicher Besitzverhältnisse. Am Samstag, 20.04.2013, 12:00 bis 18:00 Uhr, in der Regenbogenfabrik, Lausitzer Straße 22, 10999 Berlin.
Mit Aktiven von:
- Fundación de los Comunes (Madrid)
- Nuovo Cinema Palazzo (Rom)
- Alpha Kappa (Thessaloniki)
- Projekten um demokratischen Förderalismus (Deutschland/Kurdistan)
- FelS-Klima AG, aktiv am Berliner Energietisch (Berlin)
Ten Theses About Global Commons Movement
[Diesen Artikel gibt es auch auf deutsch]
The International Commons Conference (ICC) which took place from Oct 31 to Nov 2 2010 in Berlin, was a mirror of the global commons movement. I try to outline this state from my viewpoint in ten theses.
1. The global commons movement exists as an assemblage of movements spread around the globe beginning to become aware of its global and interrelated character. As a global movement it is still establishing its own self-confidence rather than being a coherent agent.
Zehn Thesen zur globalen Commons-Bewegung
[This article is also available in english]
Die Internationale Commons Conference (ICC), die vom 31.10. bis 2.11.2010 in Berlin stattfand, spiegelt den Stand der globalen Commons-Bewegung wider. In zehn Thesen versuche ich diesen Stand aus meiner Sicht zu umreissen.
1. Die globale Commons-Bewegung existiert als Zusammenfügung der über den Erdball verteilten Bewegungen, die beginnen, sich ihres globalen und zusammenhängenden Charakters bewusst zu werden. Als eine globale Bewegung ist sie also derzeit eher eine Bewegung des Selbstbewusstwerdens als ein gemeinsamer Akteur.
The commons as a strategic perspective for social movements
This is a translation of a german article. Hier gibt es den Artikel in deutsch.
The power of social movements lies in their heterogeneity. Because of it, they achieve longer lasting and more fundamental change than other societal actors. But it makes them confusing, too. In addition to fighting for change, they are subject to fights themselves. From parties over NGOs to trade unions and churches, they all fight to play a role in social movements.
We can somewhat order this chaos by looking at the relation between worldviews, strategies and tactics of the players involved. Most often strategies are employed which match the respective worldview. For example, the social democratic strategy of seizing state power and softening the impertinences of capitalism is expression of a socialistic worldview; the strategy of demanding value based decisions is based on a conservative worldview, etc. Here, the respective notion of societal change becomes visible as well. Experience shows that communication between actors that have different worldviews is almost impossible. Across strategic borders understanding is difficult. This is one of the reasons why communication within social movements often is so exhausting.
Commons als strategische Perspektive für soziale Bewegungen
Die Stärke von sozialen Bewegungen ist ihre Heterogenität. Das macht sie für langfristige und grundsätzliche Veränderungen effektiver als andere gesellschaftliche Akteure. Das macht sie aber auch unübersichtlich. Sie kämpfen nicht nur für eine Veränderung der Welt und neue Sichten auf die Wirklichkeit, sie sind selbst ein Kampffeld in dem sich die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Akteure tummeln. Von Parteien über NGOs bis zu Gewerkschaften und Kirchen mischen alle mit.
Ein bisschen Ordnung in dieses Chaos kann man bringen, wenn man sich das V erhältnis von Weltanschauungen, Strategien und Taktiken der beteiligten Akteure anschaut. Meistens werden Strategien passend zu einer Weltanschauung verfolgt (zB. die Strategie der demokratischen Eroberung der Staatsmacht und Abschwächung der Zumutungen des Kapitalismus als sozialdemokratische Strategie einer sozialistischen Weltanschauung oder die Strategie der Einforderung von wertekompatiblem Handeln als Ausdruck einer konservativen Weltanschauung). Darin zeigt sich die Auffassung über den Charakter von gesellschaftlicher Veränderung. Erfahrungsgemäß ist die Kommunikation über weltanschauliche Grenzen hinweg fast unmöglich und über strategische Grenzen hinweg schwierig, das macht auch oft die Kommunikation in sozialen Bewegungen strukturell anstrengend.
Gesellschaftliche Veränderung funktioniert (meiner Weltanschauung nach) über ein dialektisches Verhältnis von Theorie und Praxis. Das bedeutet, dass beide sich gegenseitig bedingen. Man kann also nicht eine Theorie entwickeln wie die Welt ist und wie sie sein soll und daraus dann einseitig eine Praxis ableiten. Der umgekehrte Weg ist genauso wichtig: Theorie muss die Erfahrungen der Praxis immer wieder neu aufnehmen. Es braucht also eine ständige Kommunikation zwischen theoretischen und praktischen Akteuren (Personalunion ist zwar wünschenswert aber oft nur zum kleinsten Teil gegeben) um Gesellschaft zu verändern. Außerdem sollte dies ein zumindest der Tendenz nach gesamtgesellschaftlicher Prozess sein, der nicht in Nischen verhaftet bleibt, weil die heutigen multiplen Krisen zeigen, dass es einer gesamtgesellschaftlichen Veränderung bedarf.
Vom Livestream zum Lifestream (Teil 2)
Im ersten Teil dieser Serie habe ich behauptet, dass sich die Struktur der Öffentlichkeit nicht nur generell von Massenmedien hin zu Netzmedien wandelt sondern auch innerhalb der Netzmedien ein Wandel stattfindet von einem Öffentlichkeitsmodus der Diskussion zu einem der Inspiration. Das hat die Frage aufgeworfen, wie denn in diesem neuen Modus der Öffentlichkeit das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit sei. Auch hier will ich zunächst wieder alle vier Modi der Öffentlichkeit auf diese Frage hin untersuchen:
Wake Up, Freak Out – then Get a Grip
Es gibt einen neuen netten animierten Kurzfilm über „tipping points“ im Klimasystem. Ich finde es etwas schade, dass im Film die ja auch vorhandenen negativen Rückkopplungen nicht auch erwähnt und im Vergleich bewertet werden. Trotzdem ein gut gemachter und interessanter Film mit trotz allem motivierendem Ende:
Hier gibt es den Film zum download auch noch in anderen Sprachen und man kann die Macher durch kaufen einer DVD unterstützen.