Monat: Januar 2007

Bildung eines Serviceknotens für ein Kommunikationsnetz von Solidargemeinschaften

Bericht und Einladung

Der Vorschlag zur Bildung eines „Serviceknotens für ein Kommunikationsnetz von Solidargemeinschaften“ ausgehend vom Kongress „Solidarische Ökonomie“ fand interessierte Aufnahme. Ca. 30 Personen trafen bei dem entsprechenden Workshop zur Erörterung der Vorschläge ein. Zum Abschluss des Kongresses befestigte sich eine Gruppe, welche die ersten Schritte virtuell koordinieren will. Für Februar 2006 ist ein Arbeitstreffen in Kassel in den Räumlichkeiten der Kommune Niederkaufungen geplant, zu der alle, die sich aktiv einklinken wollen, eingeladen sind.

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Wikia-Suchmaschine: Hype oder Hoffnungsträger?

War es das „Winterloch“, oder wie kam es, dass Jimmy Wales, einer der Wikipedia-Gründer, mit seiner Geschäftsidee einer Suchmaschine, bei der die Nutzer/innen statt (wie bei Google) Algorithmen die gefundenen Seiten bewerten und damit ihr Ranking bestimmen, in jüngster Zeit so einige Furore machte?

Mit der Wikipedia hat das Projekt jedenfalls nichts zu tun, und wirklich neu ist die Idee auch nicht, wie Kurt Jansson, der Vorsitzende des deutschen Wikipedia-Vereins (und nebenbei Co-Gründer des Freie-Gesellschaft-Wiki) klarstellt:

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John Perry Barlow über zivilen Ungehorsam

Markus Beckedahl veröffentlicht in netzpolitik.org ein Interview mit John_Perry_Barlow auf dem 23C3:

Während Lessig pessimistisch die nächsten 20 Jahre abgeschrieben hat, was eine Veränderung des Urheberrechtssystems betrifft, geht Barlow radikaler vor: “Break the System” ist seine Ansage und er fordert zum massiven zivilen Ungehorsam in Fragen des Urheberrechts im digitalen Raum auf:

[…]If you wanna share something – share it. If you wanna use something – use it. Try to do so ethically in the sense of don´ t take things without attribution.[…] Pay no attention to these people when it comes to being creative. Go ahead and do the stuff that Larry showed in the beginning of his talks and do lot of it. And every time they put a lock on – break it. And every time they pass a new law – break that.[…]

Erwerbsarbeit macht krank

Wir haben’s immer schon geahnt, jetzt weiß es auch Spiegel Online: Erwerbsarbeit macht krank, jedenfalls unter den heute üblichen Bedingungen.

Enge Termine, Berge von Arbeit und die Angst um den Job bestimmen den Alltag vieler Arbeitnehmer in Deutschland – und bedrohen ihre Gesundheit: Denn diese Arbeitsatmosphäre nervt nicht nur. Sie ist auch extrem ungesund für Psyche und Körper. […]

Jeder zehnte Fehltag geht auf das Konto von psychischen Erkrankungen. Die Zahl steigt seit Jahren, zeigt der jährliche Gesundheitsbericht der Deutschen Angestelltenkrankenkasse (DAK). Meist handelt es sich um Depressionen und Angsterkrankungen. Für Frühverrentung sind psychische Probleme inzwischen der Hauptgrund. Dauerstress im Job spielt bei dieser Entwicklung eine große Rolle, vermuten Experten, die die DAK im Rahmen einer Sonderanalyse zum Thema „Angst und Depression“ im Jahr 2005 befragte.

Der Spiegel findet dann natürlich heraus, dass dies die Unternehmen teuer zu stehen kommt und Maßnahmen gegen den Stress deshalb (!) sinnvoll sind:

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»Remixing Cinema«

Nach Elephants Dream soll A Swarm of Angels der nächste große Freie Film werden. Der Regisseur Matt Hanson will dafür rund 1,5 Millionen Euro einsammeln, um den »Thriller mit Science-Fiction-Elementen« digital zu drehen. Für 25 Pfund kann man »Angel« werden und bei der Erstellung des Films mitwirken – Cinema 2.0 nennt Hanson das. Eigenschaften des Films: »P2P-friendly: free to download and share – No DRM: watch on anything – Creative-Commons licensed: remixable«.

»Copyriot« rezensiert

Da war der „mond“ (Franz Schäfer) von den kommunistisch-österreichischen PiratInnen der Erste, der Sabines »Copyright & Copyriot« ordentlich besprochen hat. Wird auch Zeit. Er fand alles eigentlich ganz prima, nur die „potentiell revolutionären Subjekte“ – als da wären: „alle Menschen, die in die Kämpfe rund um die Widersprüche des kapitalistischen Systems verstrickt sind“, also irgendwie „alle“ – kamen ihm zu schlecht weg. Die darf man nicht überfordern, sondern muss die Balance halten:

»Zuviel „Kompatibilität“ und die Bewegung wird ins System integriert. Zuwenig „Kompatibiltät“ und es kommt erst gar keine Bewegung zustande.«

Also nicht zu viel Gekrittel am Bewusstsein der Bewegung, sondern mehr auf die Programmierung gucken:

»Wenn eine Praxis „quer zur herrschenden kapitalistischen Funktionslogik“ liegt wird diese früher oder später in Konflikt mit dieser Funktionslogik geraten. Die Kämpfe anhand derer sich wieder Menschen politisieren können sind damit vorprogrammiert.«

Ach, Nörgeln macht irgendwie Spaß – nimm’s nicht schwer, mond:-)