Schlagwort: arbeit

Nicht-aufteilbare Arbeiten im Freiwilligenspiel

Lily Braun (gemeinfrei, Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lily_Braun.jpg)(Voriger Artikel: Vorzüge und Abwandlungen des Freiwilligenspiels)

Das Freiwilligenspiel basiert auf der Grundidee, dass die Menschen die notwendigen und gesellschaftlich gewünschten Tätigkeiten freiwillig und selbstbestimmt untereinander aufteilen. Die benötigten Tätigkeiten werden dabei in öffentlich einsehbaren Listen gesammelt, aus denen sich die Menschen Aufgaben heraussuchen, die ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechen. Allerdings gibt es auch Aufgaben, die sich nicht auf diese Weise aufteilen lassen, sondern bei denen von Anfang an klar ist, wer sich dafür zuständig fühlt.

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Vorzüge und Abwandlungen des Freiwilligenspiels

Freiwillige beim Spielen(Voriger Artikel: Das Freiwilligenspiel)

Das vorgeschlagene Freiwilligenspiel zur selbstorganisierten Arbeitsaufteilung vermeidet weitgehend die Nachteile eines ganz informellen Modells der reinen Freiwilligkeit. Reine Freiwilligkeit kann zu einer äußerst unausgewogenen Lastenverteilung führen: Einzelne übernehmen möglicherweise viel mehr oder viel undankbarere (auch für ihr eigenes Empfinden) Aufgaben als andere, um zu verhindern, dass sie sonst womöglich liegen bleiben. Auch Verantwortungsgefühl gegenüber der Community kann dazu führen, das manche immer mehr Aufgaben übernehmen, da es kein Feedback dazu gibt, was von einer erwartet wird und wann man genug getan hat. Beim Freiwilligenspiel kann sich zwar jeder nach eigenem Ermessen stärker oder weniger stark engagieren, doch weiß man dabei immer, wie man relativ zum Durchschnittsbeitrag steht.

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Arbeit, Spiel und Selbstentfaltung

Sisyphus arbeitet gar nicht, denn was er tut, hat keinen ZweckNachdem es zu den von mir vorgeschlagenen unterschiedlichen Definitionen von „Arbeit“ viel Kritik gab, hier ein neuer Versuch, die überhistorische Dimension dieses Begriffs in den Griff zu kriegen. Ich hatte damals die Definition des Gabler Wirtschaftslexikon (2014) als „zu breit“ kritisiert, doch scheint mir, man kann sie retten, indem man einen Zusatz einfügt, der sie vom „zweckfreien“ Spiel (und ähnlichen Tätigkeiten) abgrenzt. Zu diesem Zweck möchte ich folgende Definition vorschlagen:

Arbeit: jede zielgerichtete, soziale, planmäßige und bewusste Tätigkeit, deren Zweck (Ziel) sich nicht im Tätigsein selbst erschöpft.

Arbeit unterscheidet sich also zunächst von Tätigkeiten, die überhaupt kein Ziel haben oder rein instinktiv erfolgen. Karl Marx schreibt dazu: (mehr …)

Das Freiwilligenspiel

Freiwillige beim Spielen(Voriger Artikel: Arbeitsteilung, aber wie?)

Was wäre ein guter Ansatz, die umfassende Quasi-Flatrate zu organisieren und die dafür notwendige Arbeit/N aufzuteilen? Die im vorigen Teil diskutierten Modelle der reinen Freiwilligkeit sowie der traditionellen Commons haben beide ihre Vor- und Nachteile, keines kann rundherum überzeugen. Das im Folgenden vorgeschlagene Freiwilligenspiel kombiniert Elemente dieser beiden Modelle und versucht dabei, ihre jeweiligen Schwächen zu vermeiden.

Das Freiwilligenspiel ist ein kooperatives Spiel, bei dem alle Mitspielerinnen nur gemeinsam gewinnen oder verlieren können. Ziel des Spiels ist, die für die Produktion der Quasiflat nötige Arbeit unter den Bewohnern der entsprechenden Koregion so aufzuteilen, das alles erledigt wird und sich niemand benachteiligt oder überfordert fühlt. Das Spiel ist gewonnen, wenn und solange die Quasiflat erfolgreich organisiert wird und alle nötigen Aufgaben zum benötigten Zeitpunkt und gut erledigt werden. Es ist verloren, wenn dies nicht klappt.

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Arbeitsteilung, aber wie?

Rinder auf der Al(l)m(ende) (Foto von MadeleineSchäfer, CC-BY-SA, URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Weidende_Rinder_auf_der_Alm.JPG – zum Vergrößern klicken)(Voriger Artikel: Was ist Arbeit?)

Die kapitalistische Realität: Arbeit als schwer zu erfüllende Pflicht

Eine Möglichkeit der Arbeitsteilung kennen wir aus dem Kapitalismus: individuelle Arbeit als gesellschaftliche Existenzbedingung bei gleichzeitiger Konkurrenz um Arbeitsmöglichkeiten. Die meisten Menschen müssen heute arbeiten, um volle gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten zu erhalten und „Arbeitslosigkeit“ kann sogar existenzbedrohend werden (je nach Umfang der gesellschaftlichen Sicherungssysteme in dem Land, in dem man lebt). Gleichzeitig findet man Arbeitsmöglichkeiten nicht einfach wie Beeren im Wald, sondern muss sich um jede erst einmal „bewerben“ und sich dabei gegen andere durchsetzen, die sie ebenfalls wollen. Ähnlich wie beim Spiel „Reise nach Jerusalem“ ist es üblicherweise so, dass einige auf der Strecke bleiben und keinen „Arbeitsplatz“ bekommen. Schließlich können bei Konkurrenz definitionsgemäß nicht alle gewinnen und keinerlei gesellschaftliche Mechanismen sorgen dafür, dass es genug Arbeitsmöglichkeiten für alle gibt, die arbeiten wollen bzw. müssen.

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Was ist Arbeit?

Sisyphus beim Arbeiten(Voriger Artikel: Die umfassende Quasi-Flatrate)

[Update: siehe Arbeit, Spiel und Selbstentfaltung]

Die im vorigen Artikel vorgeschlagene umfassende Quasi-Flatrate macht Arbeit, da die zum Leben nötigen Dinge nicht vom Himmel fallen. Aber was bedeutet das genau? „Arbeit“ ist ein schillernder Begriff, der sich schwer fassen lässt. Ohne Klarheit darüber, was mit einem Begriff gemeint ist, redet man jedoch leicht aneinander vorbei. Standarddefinitionen helfen nicht unbedingt weiter: „Zielgerichtete, soziale, planmäßige und bewusste, körperliche und geistige Tätigkeit“, meint das Gabler Wirtschaftslexikon (2014). Doch diese Definition ist viel zu breit, so werden auch Hobbys, Freizeitsport und überhaupt die meisten menschlichen Aktivitäten zu Arbeit.

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Fremde Arbeit und freie Entfaltung

neues-deutschland[Erschienen in der Kolumne »Krisenstab« im Neuen Deutschland vom 11.11.2013]

Stefan Meretz über das, was im Leben wirklich wichtig ist und die Mittel und Wege, es zu erreichen

Neuer Kolumnist, neues Thema: Es soll auf diesem Platz künftig auch um die Frage gehen, wie wir uns als handlungsfähige Menschen bewahren und stärken können, wie wir emanzipatorisches Wünschen unter einschränkenden Bedingungen nicht aufgeben müssen. Kapitalismus und Krise sind mitnichten Zustände, die irgendwo da draußen spielen, sondern sie gehen durch mich und uns hindurch – jeden Tag.

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Tagung in Klagenfurt: »Wozu Arbeit?«

Wozu Arbeit? Solidarische Ökonomien und Commons – neue Formen des Tuns für ein Gutes Leben

Ort: Alpen–Adria-Uni Klagenfurt. Mensagebäude, HS 8 u. M 0.22, Universitätsstr. 65 -67, Klagenfurt

Zeit: Freitag, 08. November 2013 (HEUTE!), 14:00, u. Samstag 09. November, 09:15 – 16:30

Aus dem Flyer:

Arbeiten Sie gerne?

Wann haben Sie zuletzt etwas wirklich richtig gern getan? Etwas, das Ihnen Spaß gemacht hat? Das Sie erfüllt hat? Und war dies innerhalb Ihrer Erwerbstätigkeit oder innerhalb der Freizeit? Oder anders gefragt: Galt es als Arbeit? Falls ja, dann haben Sie es wahrscheinlich nicht als Arbeit empfunden. Wer in den sogenannten ‚Flow‘ verfällt, geht völlig in der Tätigkeit auf, und das Gefühl zu arbeiten verwandelt sich in einen Zustand der Entspannung. Doch gibt es ein wesentliches Moment, welches dafür spricht, dass ein solcher Flow eher außerhalb der Erwerbsarbeit zu erfahren ist: Ein solches Erleben hat wesentlich damit zu tun, diese Tätigkeit nicht unter Zwang auszuüben.

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Was ist eigentlich „solidarisch“ an der „Solidarischen Landwirtschaft“?

Prinzipien für eine Solidarische Landwirtschaft die über die Geldlogik hinaus weist.http://superpolar.org/wp-content/uploads/2013/02/nclarge.png

Prinzip:

Bedarfserhebung im Unterstützer*Innen-Kreis

 Umsetzung:

  • Zur Gründung einer Solidarischen Landwirtschaft wird der Bedarf der Unterstützer*Innen an verschiedenen Produkten erhoben. Dann wird jährlich eine Befragung unter den Unterstützer*Innen durchgeführt, in der deren Zufriedenheit mit Menge und Qualität der Produkte festgestellt wird. So nähern sie die Bäuer*Innen in der Anbauplanung immer weiter dem exakten Bedarf der Unterstützer*Innen an.

Warum:

  • Trotz Marktforschung wird in der Marktwirtschaft ins Blaue hinein produziert. Weil man weiß nicht was die Konkurrenten tun. Es gibt keine Bedarfserfassung sondern man hofft, dass man seine Waren, loswird. Wenn das nicht klappt greift man zum Marketing. Und dann landet der Großteil des Produzierten auf dem Müll. All das ist absurd und sollte in der Solidarischen Landwirtschaft anders sein.

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