Kategorie: Reichtum & Knappheit

Leuchtendes Grün: Workshop in Linz

Time's Up LogoHier die Ankündigung für einen Workshop in Linz, Österreich:

Luminous Green – Workshop bei Time’s Up – 23. | 24. | 25. Oktober 2008

Luminous Green startet den Versuch unsere eigenen ökologischen und humanen Verantwortlichkeiten zu sensibilisieren. Innehalten, Entschleunigung und Selbstreflexion sind dabei die kleinsten gemeinsamen Nenner. Hier finden sich detailliertere Informationen zu Luminous Green.

Innerhalb des Workshops in Linz wird auf praktischer Ebene ein weitgehend autarkes Environment geschaffen als auch theoretische Aspekte neuer gesellschaftlicher Modelle zur Diskussion stehen. DenkerInnen, HandwerkerInnen und MacherInnen – wie Du! – stärken kleine kommunale Strukturen, skizzieren ihre Ideen hinsichtlich umweltschonender Nutzung zukünftiger Welten und regen spartenübergreifende Debatten an.

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Grundeinkommen in Namibia

Vor fast zwei Jahren berichtete ich hier, dass in Afrika die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens immer mehr Anhänger gewinnt. Seit einiger Zeit läuft nun ein Modellversuch in einem Dorf in Namibia. Die Initiatoren ziehen jetzt in einem Interview eine sehr positive Zwischenbillanz. Weitere Infos zum Modellversuch findet man auch auf der Seite des Netzwerk Grundeinkommen (in dem ich Mitglied bin, das als Disclaimer).

Moores Law und die Vermessung der Maßlosigkeit

Der Kapitalismus ist eine maßlose Veranstaltung. Der sich selbst verwertende Wert kennt keine Grenze. Das ist ja eines seiner großen Probleme. Denn dem entgegen stehen ja die menschlichen Bedürfnisse, die immer endlich sind. Der Kapitalismus misst dabei alles in seiner Maßlosigkeit. Nur was Wert hat, hat eine Existenzberechtigung. Menschliche Bedürfnisse verhalten sich genau umgekehrt: Sie haben immer Maß, sind aber nie zu messen. Zumindestens nicht vollständig. Kein menschliches Bedürfnis geht in seiner Meßbarkeit auf. Es mag sein, dass ich soundsoviel Wasser, soundsoviel Kalorien und soundsoviel Vitamine am Tag brauche zum Leben, aber das beschreibt niemals vollständig und qualitativ mein Bedürfnis nach Essen. Der Kapitalismus ist also die Vermessung der Maßlosigkeit, aber die menschlichen Bedürfnisse haben ein unmeßbares Maß.

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Long Cycles – Zwischenstand

Joshau S. Goldstein, Long Cycles - Prosperity and War in the Modern AgeIm Rahmen meiner Forschungen zum Informationskapitalismus bin ich drüber gestolpert, dass ich mich eigentlich mal mit den diversen Theorien über sogenannte „lange Wellen“ befassen müsste. Letztens hat mich dann hier ein hilfreicher Kommentar auf die Spur eines schon etwas älteren (1988) Buches von Joshua S. Goldstein gebracht: „Long Cycles – Prosperity and War in the Modern Age“. Leider hat mich lange der hohe Preis von einer Lektüre abgehalten obwohl mich eine vielversprechende Rezension noch neugieriger gemacht hat. Kurz nachdem ich dann das Buch so billig wie verranzt in einem Antiquariat in Amsterdam gekauft hatte, stelle ich jetzt fest, dass es schon längst vom Autor ins Netz gestellt wurde. Naja, dicke Wälzer am Bildschirm lesen, ist eh keine Freude.

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Slavoj Žižek über Commons

Slavoj Žižek (CC-BY-SA)Der slowenische Philosoph Slavoj Žižek hat einen interessanten Artikel über die Aktualität 68er-Slogan »Seien wir realistisch, fordern wir das Unmögliche« geschrieben [via]. Dabei hat sich Žižek mit den »Commons« (Gemeingütern) einen neuen Leitbegriff zu eigen gemacht und damit vier »Antagonismen« ausgemacht, die die »unendliche Reproduktion« des Kapitalismus verhindern:

… die drohende ökologische Katastrophe, die Unangemessenheit von privatem Eigentum im Falle des sogenannten „intellektuellen Eigentums“, die sozio-ethischen Implikationen der neuen technisch-wissenschaftlichen Entwicklungen(insbesondere die Biogenetik) und, last, but not least, die neuen Formen der Apartheid, neue Mauern und Slums.

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Entwertung, die zweite: GEMA schwächelt

Bildquelle: jammin-inc.de, Gewinnerband beim OMC#3Wie vorausgesagt hat die GEMA für 2007 ein Einnahme-Minus zu verzeichnen. Die schlechten Nachrichten verkündete der GEMA-Chef Heker bei einer Pressekonferenz am 22.4.08. Im Bereich »Tonträger« kam es zu einem Einbruch: 20 Mio. Euro weniger wurden eingetrieben (-8,3%). Diese werden zum Teil kompensiert durch eine Verdopplung der Einnahmen auf niedrigem Niveau bei »legalen Musikdownloads« (+3,7 Mio.). Reingehauen hat auch ein Minus bei »Kabelweiterleitung« (-18,8 Mio. = -42,7%) im Bereich Rundfunk und Fernsehen — durch Rückgang bei der Kabelnutzung?

Unterm Strich wurden 24,8 Mio Euro weniger eingenommen (-2,8%), die Ausschüttungssumme sank um 23,4 Mio Euro (-3,1%). Auffällig ist das Fehlen des Frühjahr-GEMA-Briefes, der jeweils im März erscheint und die Umsatzlage des Vorjahres erklärt.

Entwertung konkret – 60 Milliarden Dollar pro Jahr

Na, wenn das mal nicht ein konkreter Beleg für die Entwertungsfunktion Freier Software ist! Laut der Studie »Trends in Open Source« der Standish Group International entscheiden sich zunehmend mehr Unternehmer und andere Nutzer für »Open Source Software«. Diese sei funktional gleichwertig und ersetze preisbehaftete proprietäre Software, was eben bei jenen Herstellern zu Einnahmeverlusten von 60 Milliarden Dollar pro Jahr führe. Freie Software sei die ultimative disruptive Technologie. [via]

Nun wird die Schätzung mit dem dicken Daumen erfolgt sein, aber in der Tendenz haut das völlig hin. Ökonomisch bedeutet commons-basierte Produktion eine Entwertung des entsprechenden proprietären Gegenstücks — auskooperieren par excellance. Da hilft auch kein Jammern, die Studie würde bloß »Stimmungsmache« betreiben. Der »disruptive« Trend ist nicht aufzuhalten — Zeit, sich etwas neues jenseits von Arbeit, Ware, Markt und Geld zu überlegen.

Zur Beruhigung erregter Gemüter: Von der Entwertung noch nicht betroffen ist die Studie selbst, sie kostet 1000 Dollar 😉

WoW als Testplattform für die Peer-Economy

Ich bin ja gerade mal wieder etwas in World of Warcraft abgetaucht und verfolge die Diskussion hier deshalb zur Zeit etwas passiv. Aber einen Vorschlag von dort hätte ich hier einzubringen:

World of Warcraft bietet ja einen spielinternen Marktplatz, die sogenannten Auktionshäuser. Dort können Spieler Gegenstände, die sie im Spiel finden oder selber herstellen, an andere Spieler verkaufen oder versteigern. Meine Idee wäre es jetzt eine Alternative zu diesen Auktionshäusern zu bieten, die auf den Prinzipien der Peer-Economy basiert. Man könnte in dieser vielleicht etwas schräg anmutenden Spiel-Ökonomie einiges ausprobieren ohne schon wirklich etwas kaputt machen zu können. Man kann das Benutzerinterface des Spiels programmieren, so dass man ein eigenes Programm („Addon“ im WoW-Jargon) dort einbinden könnte.

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