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Memorable quotes from the Berlin Commons Conference

During the first two days of November, the International Commons Conference organized by the Heinrich Böll Foundation and the Commons Strategies Group took place in Berlin. Throughout the conference, I wrote down various remarks by participants which I considered insightful, interesting, or amusing. The following quotes are meant to convey the spirit of what the quoted person said, but not necessarily the precise wording (since I often wasn’t fast enough to exactly get the latter).

Welcome

David Bollier:

  • The commons philosophy is that we don’t wait for governments or leaders or big business to solve our problems; we solve them ourselves, together.

Keynotes

Ruth Meinzen-Dick (president of the International Association for the Study of the Commons):

  • The real tragedy of the commons is that they are so misunderstood, so undervalued. (mehr …)

Selbstorganisierte Fülle (4): Bausteine für materielle Peer-Produktion

Beitragen statt tauschen[Dritter Teil]

Dezentrale commonsbasierte Produktion

Im dritten Teil ging es unter anderem darum, wie die Freiheit zu teilen bei materiellen Gütern umgesetzt werden kann. Dabei hatte ich zum Thema „Vervielfältigen“ gesagt: „Wenn man die gesamten Baupläne (Freies Design) sowie die benötigten Ressourcen und Produktionsmittel hat, sind auch materielle Produkte kopierbar.“

Wir haben also drei Voraussetzungen: Baupläne, Ressourcen und Produktionsmittel. Bei der heutigen Peer-Produktion sind die Ressourcen und Produktionsmittel im Allgemeinen Gemeingüter oder verteilter Besitz.

Bei digitaler Peer-Produktion sind Wissen und Informationen die wichtigste Ressource. Dieses Wissen ist ein Gemeingut, das von allen genutzt und weiterentwickelt werden kann. Exemplarisch für eine bei Peer-Produzierenden weitverbreitete Ansicht formuliert die Wikimedia Foundation, die hinter der Wikipedia steht, den Anspruch, dass alles öffentlich relevante Wissen Gemeingut sein sollte:

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Selbstorganisierte Fülle (3): Vom Immateriellen zum Materiellen

Bikesharing in Spanien – zum Vergrößern klicken (Lizenz: CC-BY-SA 3.0, Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Punto_de_recogida_situado_en_el_conservatorio.JPG )[Zweiter Teil]

Materielle Fülle und der ökologische Fußabdruck

Die bisher betrachteten Fälle von Peer-Produktion fanden hauptsächlich im Bereich der Informationsgüter statt. Kann Ähnliches auch für die materielle Welt gelten? Kann Peer-Produktion auch materielle Fülle schaffen, so wie sie im Internet immaterielle Fülle herstellt?

Dazu müssen wir uns nochmal mit der Bedeutung des Wortes „Fülle“ beschäftigen. Denn ein Problem, das es so nur im materiellen Bereich gib, ist die Begrenztheit der Erde. Diese Begrenztheit kann mittels des ökologischen Fußabdrucks gemessen werden. Der ökologische Fußabdruck ist die Fläche auf der Erde, die nötig ist, um den Lebensstil einer Gruppe von Menschen dauerhaft zu ermöglichen. Also die Fläche, die benötigt wird, um die Ressourcen, die ich verwende, anzupflanzen bzw. abzubauen; sowie die Fläche, die gebraucht wird, um den Müll, der während Herstellung, Nutzung und späterer Entsorgung der von mir genutzten Produkte anfällt, aufzunehmen und zu absorbieren.

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Selbstorganisierte Fülle (2): Voraussetzungen für erfolgreiche Peer-Produktion

Eric Raymond (Autor: Russ Nelson, Lizenz: gemeinfrei)[Erster Teil]

Faustregeln für die Zusammenarbeit

Wir haben im ersten Teil gesehen, warum Leute bei Peer-Projekten mitmachen oder neue Projekte gründen, aber das erklärt noch nicht, warum und unter welchen Umständen solche Projekte langfristig erfolgreich sind. Peer-Projekte unterscheiden sich schließlich sehr von dem, was man sonst so gewöhnt ist. In Firmen gibt es Bosse, Vorgesetzte, die ihren Untergebenen sagen, was zu tun ist; als Selbständige/r geht man Verträge ein, die eine/n verpflichten, dies oder jenes zu tun; auch in Schulen, beim Militär und in anderen offiziellen Institutionen gibt es immer Leute, die den Ton angeben, und andere, die folgen müssen.

Bei Peer-Projekten gibt es solche Strukturen nicht. Es gibt keine Bosse oder Vertragspartner, die den anderen mit Entlassung oder anderen finanziellen Konsequenzen drohen könnten; es gibt auch keine Lehrer/innen oder Offiziere, die eine/n bestrafen können, wenn man ihnen nicht gehorcht. Warum und unter welchen Umständen funktioniert also die Zusammenarbeit, wenn sie nicht durch Geld oder Zwang motiviert wird?

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Commons-Obst — das mundet!

[En Français]

Warum Obst am Baum verfaulen lassen, das niemandem gehört oder der Eigentümer nicht nutzen will? Das war die Ausgangsfrage für mundraub.org — einer Website mit der MundraubMap als Kernstück. Dort sind Orte mit Bäumen, Sträuchern und Flächen eingezeichnet, wo Obst frei geerntet werden kann. Neue Fundorte können per Webformular eingetragen werden. Gefördert werden soll »Mundraub«, nicht aber »Obst-Diebstahl«.

Der Name »Mundraub« ist zwar nett provokativ und damit Aufmerksamkeit erregend, aber eigentlich falsch, denn »Mundraub« war tatsächlich lange Zeit ein Straftatbestand (heute fällt das unter »Diebstahl«). Beim hier propagierten »Raub« wird aber niemandem etwas weg genommen, sondern genau genommen wird mit der Obst-Map aus »Niemandsobst« oder »Eigentumsobst« (mit Einverständnis der Eigentümer) ein Obst-Commons gemacht. Dafür sprechen auch die Regeln, die festlegen, dass das geerntete Obst nur zum eigenen Nutzen (»als Besitz«) nicht aber zum Verkauf (»als Eigentum«) geerntet werden darf. Warum die Regeln »AGB« heissen, wo es doch gerade nicht um ein Geschäft geht, bleibt rätselhaft. Den Verkauf der T-Shirts hätte man nun wirklich davon abtrennen können.

Super Idee, aber nicht alles ganz zu Ende gedacht.

Selbstorganisierte Fülle (1): Was commonsbasierte Peer-Produktion ist und warum Leute da mitmachen

Beitragen statt tauschenDies ist der erste Teil der schriftlichen Fassung des Vortrags, mit dem ich zur Zeit zu erklären versuche, wie Gemeingüter und Peer-Produktion zu Grundlagen einer nichtkapitalistischen Gesellschaft werden können. In diesem ersten Teil geht es neben einleitenden Überlegungen zur digitale Fülle um die Grundlagen: was Commons und Peer-Produktion sind, wo Peer-Produktion heute schon erfolgreich praktiziert wird und warum Leute da mitmachen.

Das Internet als Ort der Fülle

Ich beginne mit dem Internet – aber keine Sorge, dabei wird es nicht bleiben, das ist nur der Anfang. Man kann das Internet als Ort der Fülle betrachten, und zwar der Fülle in unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes. Die erste Bedeutung ist Fülle im Sinne von „Überfluss“ oder „Verschwendung“. Darin ist das Internet sehr gut. Ich kann mich, wenn mir der Sinn danach steht, beispielsweise den ganzen Tag durch Fotosharing-Seiten klicken, kann mir beliebig viele Fotos zu bestimmten Leuten oder Themen angucken (zum Mount Everest beispielsweise), auch wenn sie großteils recht ähnlich sind und ich bald alles Relevante gesehen habe – ich kann trotzdem immer weiter machen.

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Selbstorganisierte Fülle

Beitragen statt tauschen[This article is also available in English.]

Angeregt durch meine Erfahrung der letzten Jahre und durch Überlegungen, die ich in meiner englischsprachigen Serie „The Earth’s the Limit“ (Teil 1, Teil 2) niedergelegt habe, habe ich meine Überlegungen zu einer möglichen künftigen Peer-Ökonomie weiterentwickelt. Anders als früher gehe ich nicht mehr von der Notwendigkeit einer Kopplung zwischen Geben und Nehmen aus. Der wichtigste Grund dafür ist, dass ich nicht mehr im menschlichen Tun, sondern in der Endlichkeit der natürlichen Ressourcen die kritische Grenze sehe, mit der jede emanzipatorische Gesellschaft wird umgehen müssen.

Meine Ideen für ein solches „entkoppeltes“ Modell einer verallgemeinerten Peer-Produktion habe ich erstmals am 5. Mai in einem Vortrag in Fulda dargestellt; seit Anfang letzter Woche folgten mehrere Vorträge in Baden-Württemberg. Dieser Beitrag dokumentiert meine Vortragsfolien (in Form eines Handouts); in näherer Zukunft hoffe ich auch eine verschriftlichte Version des Vortrags vorlegen zu können. Ich hoffe, dass das Handout schon einige Anregungen geben kann, wie es ohne Kopplung von Geben und Nehmen (und natürlich ohne Zwang oder Geld) gehen kann.

Selbstorganisierte Fülle

Gemeingüter und Peer-Produktion als Grundlagen einer nichtkapitalistischen Gesellschaft

Das Internet als Ort der Fülle

Zwei Auffassungen von Fülle:

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Nur Denken oder Essen?

Leviathan (Klicken zum Vergrößern)

Zwei Menschen können wohl den selben Gedanken denken, aber nicht dasselbe Stück Brot essen

Dieses Zitat von Thomas Hobbes (aus: Leviathan – mit dem er den „Kampf aller gegen alle“ begründet, siehe auch das Bild rechts, zum Vergrößern klicken) wird einem immer wieder entgegen gehalten, wenn man von dem Modell der Freien Software als „Keimform“ einer nachkapitalisti­schen, nicht geldlogischen Gesellschaft spricht. Der kategoriale Unterschied zwischen virtuellen Gütern und körperlichen, sinnlich erfahrbaren wird zum Dauer-Gegenargument: Was in der Welt der Bits und Bytes möglich sei, verschließe sich in Welt der handfesten Güter von selbst und dauer­haft!

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Hiddinghausen talks, part 2: A network for sharing and shared production

Discussion in HiddinghausenFree design is an important building block for spreading peer production, but it is not enough. A second topic discussed in Hiddinghausen was therefore how to facilitate and encourage the sharing and the shared production of physical goods and of services in all areas of life. My proposal here is called the Commons Network.

The Commons Network is inspired by the practices of free software and free content projects, where people do things they like to do (such as writing software or texts) and, by doing so, produce goods that are useful for others; but also by the approach of wireless community networks where the participants jointly build a free network, allowing everyone to transfer data through the free network or to access the Internet through it. Community networks are interesting because they organize the free sharing of limited resources that cannot just be copied freely (bandwidth and Internet access). And some community networks are interesting in that they’re self-organizing and self-healing: whenever nodes (participating computers) join or leave such a mesh network, it reconfigures itself to ensure that all data still finds the best route through the network.

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