Schlagwort: spiel

Handel mit virtuellen Gütern

Virtueller Handel (ala ebay) ist ja längst Alltag, der Handel mit virtuellen Gütern jedoch hat immer noch was exotisches. Über die in China in Kinderarbeit erzeugten virtuellen Güter berichtete ich ja schon. Inzwischen scheint es auch in Deutschland Firmen zu geben, die diesem Gewerbe nachgehen. Über die rechtlichen Probleme in diesem Zusammenhang schreibt jetzt die Financial Times Deutschland:

„Das Bürgerliche Gesetzbuch geht davon aus, dass ein Gegenstand körperlich ist“, sagt Krasemann, „dass man ihn also anfassen kann.“ Es reiche nicht, wenn das virtuelle Ich ihn berühren könne. Rechtlich gesehen kann es im Spiel keinen Diebstahl geben – denn genau genommen existiert nichts, was entwendet werden könnte.

Again: Fun or Money?

Es ist ja schon länger bekannt, dass in China viele Leute davon leben, dass sie stundenlang vor dem Computer hocken und Onlinespiele wie zum Beispiel World of Warcraft spielen. Sie häufen Spielgeld an und verkaufen dieses dann an reiche Spieler im Westen für echtes Geld.

Diese an sich schon bizarre Tatsache, wird nun durch eine neue Meldung noch gesteigert. Anscheinend gibt es dort jetzt Banden, die Kinder zwingen für Geld zu spielen-arbeiten.

Fun or Money? Beides und weder noch würde ich sagen.

Was hat das mit unserem Thema zu tun? Das ist zugegeben nicht so direkt zu erkennen. Der Hintergrund für mich ist Folgender: Ich bin zu dem Schluß gekommen, das es entscheidend ist, um Keimformen zu verstehen, zu verstehen nicht nur was Arbeit ist, sondern auch, wie dieser Bedeutungswirbel mit den benachbarten Wirbeln Spiel und Liebe korrelliert. In diesem Zusammenhang macht mich diese Meldung aufmerksam. Zum einen beleuchtet sie ein Verhältnis von Arbeit und Spiel, das völlig quer liegt zu dem sonst üblichen und das nun gerade auch noch Kinderarbeit involviert ist bringt den dritten Wirbel Liebe mit ins Spiel (Ist Kinderarbeit nichts anderes als der Entzug von Liebe unter den Bedingungen des globalisierten Kapitalismus?). Ich gebe gerne zu, dass das alles noch keine ausformulierte Theorie ist, nur Assoziationen. Ich poste das also hier in der Hoffnung, dass sich aus euren Kommentaren neue Assoziationen ergeben, die mich und euch ein Stück weiterbringen – und das ist ja mit Christians Intervention – zumindestens was mich angeht – auch schon geschehen.
Noch ein Versuch: Ist nicht der Witz bei Freier Software, das Spiel und Arbeit zusammenfallen können (siehe Stefans letzten Beitrag)? Und passiert hier nicht genau dasselbe, nur eben doppelt pervertiert statt doppelt frei? Das muss doch was bedeuten für uns, oder?