Schlagwort: immaterialgüterrecht

»Geistiges Eigentum« – nur Ideologie?

Vortrag vom 22.1.2013 in Fulda bei einer Veranstaltung des Rosa Luxemburg Clubs Vogelsberg: Die Eigentumsfrage als Frage nach der Produktionsweise stellen. Zum Herunterladen: Audio (OGG, MP3), Folien (PDF, ODP).

Linkliste (letzte Folie):

Ubuntu-Philosophie (Text)
Commons-basierte Peer-Produktion (Text)
Einschluss statt Ausschluss – Commons jenseits des Kapitalismus (Text)
Kommunismus oder Commonismus (Vortrag)
Commons als Grundlage einer neuen Produktionsweise (Vortrag)
Bedürfnisse ERmitteln oder VERmitteln? (Vortrag)
Kapitalismus aufheben – aber wie? (Vortrag)
Understanding Commons and Peer Production (Vortrag, englisch)

Musikpiraten: Beweislast muss bei der GEMA liegen

Normalerweise ist es so, dass derjenige, der eine Behauptung aufstellt, diese auch belegen muss, um ihre Gültigkeit zu beweisen. Wie cool ist es dagegen, wenn man eine Behauptung aufstellen kann und diese gilt, solange die anderen nicht bewiesen haben, dass sie nicht zutrifft. In dieser komfortablen Situation ist die GEMA. Solang nicht bewiesen wird, dass ein Werk nicht GEMA-frei ist, gilt es als GEMA-pflichtig. Die GEMA-Vermutung ist Stand der Rechtssprechung.

Das sei ein unhaltbarer Zustand, meinen die Musik-Piraten und fordern eine Rücknahme der Beweislastumkehr. Im bürgerlichen Rechtssystem gilt grundsätzlich, dass derjenige, der eine Rechtsnorm für sich in Anspruch nehmen will, auch die Beweislast trägt. Um die Beweislast wieder zur GEMA zu bekommen, haben die Musikpiraten nun die Operation GEMA-Vermutung gestartet. Sie wollen 64.778 Datensätze GEMA-freier Musiker_innen sammeln, was der Anzahl der GEMA-Mitglieder im letzten Jahr entspricht, um Abschaffung der GEMA-Vermutung zu erreichen.

»It’s the internet, stupid«

»Es geht um’s Internet, du Pappnase« — so frech wird, frei übersetzt, den Teilnehmer_innen des LINKEN heute beginnenden Programmkonvents ein Papier (PDF) vor den Latz geknallt, und das ist auch bitter nötig. Denn in Sachen Netzpolitik ist die LINKE denkbar schwach aufgestellt. »DIE LINKE sollte mit ihrem Programm nicht im 20. Jahrhundert stehen bleiben« fordern, flehen, ja betteln die Autor_innen des Papiers. Ob’s hilft?

Acht Themenbereiche macht das Papier aus, zu denen die LINKE sich positionieren solle:

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Freie Software — die Eigentumsfrage neu stellen

Das Linux-Maskottchen TuxIm Rahmen des »Bildungsgipfels« an der FU Berlin, der im Rahmen des Bildungsstreiks an FUB organisiert wird, biete ich eine Veranstaltung zu Freier Software und Peer-Produktion an, bei der die »Eigentumsfrage« im Mittelpunkt steht. Die Daten:

  • Zeit: Mi, 2. Dezember 2009, 10:00 bis 12:00 Uhr
  • Ort: Freie Universität Berlin, Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin-Dahlem
  • Raum: Hörsaal 1a

Die Ankündigung:

Auch Freie Software ist Eigentum. Warum aber ist sie keine Ware? Anhand von einer präsentierten Gütersystematik wird die gesellschaftliche Bedeutung von Freier Software dargestellt. Die Rolle des Immaterialgüterrechts bei der künstlichen Verknappung von Informationsgütern wird erklärt — und wie die Freie Software die Exklusionslogik aushebelt. Schließlich wird die Peer-Produktion als soziale Verallgemeinerung der Produktionsweise Freier Software vorgestellt — als Keimform eines neuen Commonismus. Veranstaltet von: Stefan Meretz, keimform.de

[Update]

Hier die Folienpräsentation des Vortrages

Die digitale LINKE mag Freie Software

AG Digitale DemokratieAm 10. Oktober trafen sich 20 Menschen der AG Digitale Demokratie in der LINKEN, um sich über Freie Software zu informieren und eine Position zu formulieren. Zur inhaltlichen Einstimmung gab es zwei Vorträge zur Freien Software, die unten dokumentiert sind.

Die Diskussion war intensiv, interessiert und kenntnisreich. Im Anschluss wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die nun eine Position zur Freien Software formulieren will. Mal sehen, ob es die LINKEN schaffen, sich inhaltlich gegenüber Grünen und Piraten zu profilieren. Als weitere Ziele hat sich die AG Digitale Demokratie vorgenommen, die LINKSPARTEI in Sachen Netzpolitik zu beraten und Unterstützung für eine Umstellung der LINKSPARTEI-Büros auf Freie Software zu organisieren. Wie bei der LINKEN üblich muss man nicht Mitglied der Partei sein, um in einer AG mitzumachen und mitzuentscheiden.

Hier nun die beiden Vorträge als Slidecasts zum Ansehen und Anhören.
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Die LINKE und Freie Software

AG Digitale Demokratie in der LINKENZwei Welten treffen aufeinander? Das sicher nicht, aber eine vertraute Beziehung zwischen der Linkspartei und der Freien Software besteht nicht. Das ist etwas verwunderlich, sollte man doch annehmen, dass die LINKE in der Freien Software einen Verbündeten sieht. Um das Potenzial Freier Software zu diskutieren, lädt die Bundesarbeitsgemeinschaft »Digitale Demokratie« in der LINKEN, die erst im April 2009 gegründet wurde, zu einer Veranstaltung ein:

  • 10. Oktober 2009, 10 bis 18 Uhr
  • Helle Panke, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin (S/U Schönhauser Allee)

Nach einem Vortrag von Torten Grote von der Free Software Foundation Europe zur Frage, was Freie Software überhaupt ist, darf ich einen beratenden Vorschlag einbringen, welches emanzipatorische Potenzial es für die LINKE noch zu erschließen gilt. Hier schon mal die Struktur meines Vortrags:

  1. Freie Software und Eigentum
  2. Immaterialgüterrecht und freie Lizenzen
  3. Macht und Gegenmacht
  4. Verallgemeinerung und Perspektive

Im zweiten Teil der Veranstaltung wird über die Satzung der AG geredet, was vielleicht weniger spannend ist.

Offen für alle!