Vom 28.-30. Mai haben wir aus dem Utopie Netzwerk heraus eine Online-Tagung zu antiautoritärem Kommunismus gemacht. Nun, gibts alle Inputs und Diskussion online zur Verfügung: https://utopie-netzwerk.de/freie-assoziation/. Viel Spaß beim Nachhören!
(mehr …)Schlagwort: feminismus
„Solidarische Care-Ökonomie“ von Gabriele Winker (Rezension)
Im Keimform-Blog lese ich seit längerem und häufig von den Beiträgen inspiriert mit. Weil Gabriele Winker und ich, wenn wir von solidarischer Gesellschaft sprechen, einen Ansatz vertreten, der mit den Vorstellungen eines ‚Commonismus‘ große Ähnlichkeit hat, möchte ich hier Gabrieles neues Buch vorstellen. Ich hoffe, dass die Darstellung Leser*innen des Blogs anregt, das Buch zu lesen, und dass es ebenfalls Gedankenprozesse anstößt oder zu Kritik führt, die für uns hilfreich ist.
(mehr …)Utopisches Denken und der Rechteansatz
[Voriger Teil: Konkrete Utopien und utopische Potenzialitäten]
„Ohne utopisches Denken gibt es kein Ziel gesellschaftlicher Transformation, und ohne Ziel wird der Weg in eine freie Gesellschaft fragwürdig – denn wohin sollte er gehen?“, fragen Simon und Stefan (Sutterlütti und Meretz 2018, 16). Jedoch ist utopisches Denken von der Entwicklung und Darlegung einer vollständigen Utopie, einem imaginierten Gesellschaftsentwurf zu unterscheiden. Utopisches Denken bedeutet zunächst nur die Vorstellung und das Anstreben von etwas, das noch nicht, oder jedenfalls nicht vollständig realisiert ist – die U-Topie bezeichnet ja wortwörtlichen den Nicht-Ort.
(mehr …)Besondere Umstände … again
Wir haben mal wieder gepodcastet.
Zum ersten mal waren wir zu viert. Es sprachen Antje, Benni, Eva und Anne über
- wie historisch sind die Zeiten in denen wir leben und
- Wie ist das Verhältnis von Wahrheit und Politik (ab ca. Minute 46)
Es ging im Folgenden dann auch noch viel darüber was überhaupt die Möglichkeiten von Politik sind, was das überhaupt ist und ähnliche Fragen.
Und bei all dem natürlich auch wieder um unsere Dauerbrenner, Klima- und Coronakrise, Kapitalismus und Patriarchat.
Queer-feministische Ökonomiekritik: Perspektiven
[Bisher erschienen: Einleitung, Teil 1, Teil 2, Teil 3]
4. Welche gegenseitigen Anregungen gibt es?
Wie pluralistisch will die Bewegung sein?
Degrowth ist eine vielfältige Bewegung, die ganz offensichtlich Wert legt auf Pluralismus, was Hintergründe, Positionen und Fokusse angeht. Wenn es einen klaren herrschaftskritischen Grundanspruch gibt – das heißt eine Ablehnung von Herrschaftsverhältnissen wie etwa Antisemitismus, Sexismus, Rassismus oder Antiromaismus – und es auf dieser Grundlage möglich ist, einzelne Gruppen oder Personen auszuschließen, kann ein gewisser Grad an Pluralismus zu fruchtbaren Allianzen führen. Die Beteiligten können verschiedene Standpunkte austauschen und sich gegenseitig weiterbringen. Doch wie viel Pluralismus möchte eine Bewegung aushalten? Wie können gegensätzliche Positionen ausgehandelt werden, sodass noch immer von einem gemeinsamen Nenner gesprochen werden kann? Diese Fragen wollen wir Degrowth als Anregung mitgeben.
Queer-feministische Ökonomiekritik und Degrowth
[Bisher erschienen: Einleitung, Teil 1, Teil 2]
3. Wie ist das Verhältnis zwischen der Queer-Feministischen Ökonomiekritik und Degrowth?
Gemeinsam können wir die Bedürfnisbefriedigung von Menschen ins Zentrum und Natürlichkeiten in Frage stellen
Ein gemeinsames Ziel von Degrowh und queer-feministischer Ökonomiekritik ist die Überwindung der kapitalistischen Produktionsweise. Vom Standpunkt queer-feministischer Ökonomiekritik ist es begrüßenswert, wenn die Bedürfnisbefriedigung aller Menschen ins Zentrum einer Bewegung gesetzt wird. (mehr …)
Queer-feministische Ökonomiekritik: Akteur*innen
[Bisher erschienen: Einleitung, Teil 1]
2. Wer ist in der Queer-Feministischen Ökonomiekritik aktiv und was machen sie?
Queer-feministische Ökonomiekritik ist ein Analysestandpunkt von Akteur*innen unterschiedlicher Bewegungen
Im Folgenden möchten wir einige Bewegungszusammenhänge skizzieren, in denen oben genannte Überlegungen in den letzten Jahren verstärkt diskutiert wurden. Dabei konzentrieren wir uns auf aktuelle Entwicklungen der letzten fünf Jahre.
Queer-feministische Ökonomiekritik: Kernidee
[Bisher erschienen: Einleitung]
1. Was ist die Kernidee der Queer-Feministischen Ökonomiekritik?
Emanzipatorische Politik muss die kapitalistische Trennung in Produktion und Reproduktion überwinden und solidarische, kollektive Strukturen aufbauen
Im Zentrum queer-feministischer Ökonomiekritik steht wie bei vielen sozialen Bewegungen die Frage: Wie kann die Gesellschaft so organisiert sein, dass sie ein gutes Leben für alle ermöglicht? Aus der Perspektive queer-feministischer Ökonomiekritik ist es die kapitalistische Produktionsweise in ihrer Verschränkung mit anderen Herrschaftsverhältnissen, die diesem Ziel entgegensteht.
Radikalität, Kapitalismuskritik und ein feministischer Grundkonsens
Im Rahmen der Serie »Degrowth in Bewegung(en)« hat das trouble everyday collective aus Berlin, einen Ansatz formuliert, der auf einer queer-feministischen Ökonomiekritik basiert – und viele Parallelen zu commonsbasierten Ansätzen zeigt. (mehr …)
Vorüberlegungen zu einer künftigen Ethik
Die Betrachtung dessen, was gesellschaftlich anders laufen könnte, ist ohne eine ethische Perspektive recht witzlos. Man kann sich dann zwar verschiedene „andere mögliche Welten“ ausmalen, aber ob diese „besser“ oder „schlechter“ wären, ist ohne Ethik nicht unterscheidbar. Aus materialistischer Sichtweise wird Ethik allerdings gern als nachgeordnet betrachtet, gemäß Karl Marx’ berühmtem Diktum:
Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt. (MEW 13: 9)
Ist also unsere Ethik ein bloßes Produkt der Gesellschaft, in der wir leben, so dass wir einer künftigen andersgearteten Gesellschaft und deren Ethik nur mit Unverständnis begegnen können? (mehr …)