Schlagwort: Das Kapital

Marx Darstellungslogik (III): Formkritik und genetische Darstellung

Für Heinrich ist der Ausschluss des GW als Verbindung für den Tausch „Strategie“, „wie die Tauschgleichung analysiert werden soll, ob man den Motiven der Handelnden Priorität einräumt […] oder ob man zuerst die Formen untersucht, innerhalb deren überhaupt Handlungen stattfinden und sich Motive bilden“ verrät den methodischen Blick (Heinrich 2016, S. 68). Im ersten Kapitel wird nicht nur von Kapital und Geld abstrahiert, sondern ebenfalls von den Menschen, es geht nur um die „gesellschaftliche Beziehung der Arbeitsprodukte zueinander“, es zeigt sich dann, dass die handelnden Menschen die „Hervorbringen des allgemeinen Äquivalents nur [unbewusst] vollstrecken, was die Analyse der ihnen unbewussten Strukturen ergeben hat“ (Wolf 2008, S. 45f). Damit wird auch davon abstrahiert, dass es schlussendlich nur die Menschen sein können welche das allgemeine Äquivalent und den Tausch durch ihre Handlungen herstellen können.

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Marx Darstellungslogik (II): Ressentiment gegen die Zirkulation

Eichler stellt fest: „Man kann generell konstatieren, dass in Marx‘ Werk ein Spannungsverhältnis zwischen der Bedeutung der Produktions- und der Bedeutung der Zirkulationssphäre existiert“ (Eichler 2015, S. 177). Obwohl wir Marx schon aus den Grundrissen dadurch kennen, dass er den Vorrang der Produktion vor Konsumtion, Distribution und Austausch feststellt, und immer und immer wieder die Produktion als das Bestimmende bezeichnet (Wo würden sonst so Begriff wie Produktionsweise herkommen?), sehe ich selbst bei den allgemeinen Begründungen weshalb Produktion vorranging ist eine falsche Vereindeutigung:

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Marx Darstellungslogik im Kapital (I)

Ich halte mich nicht für einen großen Marxkenner, aber letztes Semester hab ich für die Uni ein Essay geschrieben zu ein paar Fragen wie Marx eigentlich im Kapital vorgeht. Mich haben dabei ein paar Sachen immer gewurmt bspw. weshalb er mit der Ware anfängt und weshalb der Übergang von Geld zu Kapital so unzureichend ist. Diesen Fragen bin ich da etwas nachgegangen. Kein Anspruch auf tiefe marxologische Einsichten, aber vielleicht findet ihr ja was spannend. Hier Teil 1.

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