Schlagwort: biotech

Open Source Biologie

„Wer weiss, vielleicht haben wir in 20 Jahren ein genetisches Wikipedia und ein zelluläres Linux, das kostenlos und frei kopierbar ist und allen zugutekommt?“ — ein Interview mit Rüdiger Trojok.

Rüdiger Trojok ist Biohacker in Berlin. Im Moment schließt er sein Biologie-Studium (Diplom) ab. Vom 24. – 26. Januar 2014 war er Teil des Projektes „DIY Bio Lounge und Bio-hackathon“ im Art Laboratory Berlin (www.artlaboratory-berlin.org) in Verbindung mit der Transmediale,  Ausstellung und Kongress zu Verbindungen zwischen Kunst, Kultur und Technologie (www.transmediale.de).

Das komplette Interview auf Linksnet lesen.

Pat Mooney: Privatization of Chemical Elements

Pat Mooney (Foto: Wikipedia, Lizenz GFDL)This is a reference to an article by Silke Helfrich maintaining the great CommonsBlog. Silke did a transcription of a spontaneous presentation by Pat Mooney given at the international commons meeting in Crottorf in June. Due to having a lot of english-only readers here, I want to point you to the orginal english transcription in Silke’s post starting after some introductory words in german with the headline »New technologies and new enclosures of the commons«.

A very interesting and somewhat disturbing presentation by Pat Mooney (Alternative Nobel Prize in 1985) about the dangers of nanotech and the like.

Ein Viertel der Welt-Biomasse ist bereits kommodifiziert

Klicken zum VergrößernKommodifiziert = in Wert gesetzt. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Drei Viertel sind es noch nicht. Aber die Konzerne sind dran:

»Ungefähr ein Viertel der Welt-Biomasse wurde bereits kommodifiziert. Mit einem extremem genetischen Engineering sehen wir neue Unternehmensstrategien sich die anderen drei Viertel der Welt-Biomasse unter den Nagel zu reissen und zu kommodifizieren, die bisher noch jenseits der Marktökonomie verblieben sind.« (Eigene Übersetzung)

Schreibt Pat Mooney, Gründer der ETC Group. Mehr dazu und was im neuen Report »Wem gehört die Natur« (englisch: PDF) steht, könnt ihr im CommonsBlog lesen.

Open Source Biotech?

Rob Carlson schreibt in einem Artikel, dass es jede Menge Parallelen zwischen Moores Law und der technologischen Entwicklung im Biotech-Sektor gäbe. Die Fähigkeiten der Gen-Sequenzer verdoppeln sich seiner Ansicht nach genauso wie Transistoren auf dem Chip.

Die Folge: Das Gen-Labor in der Küche für jeden der will ist nicht mehr weit weg. Das wirft natürlich enorme Probleme auf. Gatacca erscheint bei dieser Perspektive eher als harmlose Zukunftsvision.

Carlson setzt auf einen Open-Source-Ansatz um diesen Problemen gerecht zu werden, weil Verbote die billige Biotech nur in einen unkontrollierbaren Schwarzmarkt treiben würden:

The best way to keep apprised of the activities of both amateurs and professionals is to establish open networks of researchers, perhaps modeled on the Open Source Software (OSS) movement, and potentially sponsored by the government during their embryonic phases. The Open Source development community thrives on constant communication and plentiful free advice. This behavior is common practice for professional biology hackers, and it is already evident on the Web amongst amateur biology hackers.14 This represents an opportunity to keep apprised of current research in a distributed fashion. Anyone trying something new will require advice from peers and may advertise at least some portion of the results of their work. As is evident from the ready criticism leveled at miscreants in online forums frequented by software developers (Slashdot, Kuro5hin, etc.), people are not afraid to speak out when they feel the work of a particular person or group is substandard or threatens the public good. Thus our best potential defense against biological threats is to create and maintain open networks of researchers at every level, thereby magnifying the number of eyes and ears keeping track of what is going on in the world.

Ich bin da ja eher skeptisch. Auch Handfeuerwaffen sind billig und ich wünschte mir, sie wären verbotener als sie es sind.

Foldit: Proteine um die Wette falten

Seit seti@home ist es ja ein beliebtes Spiel von Wissenschaftlern unbenutzte Rechenzeit von Allerweltsbenutzern für mehr oder weniger wissenschaftliche Zwecke einzusetzen. Foldit bringt dieses Prinzip auf eine neue Stufe: Das ist ein Online-Computerspiel in dem man Proteine falten soll und das um die Wette mit anderen Spielern. Die dabei gewonnen Daten sollen tatsächlich nützlich sein für die medizinische Forschung. Spielend die Welt verbessern: Das wird sicherlich sein Publikum finden. Ich werds die nächsten Tage auch mal austesten und dann hier in den Kommentaren berichten.

Das Programm scheint allerdings keine Freie Software zu sein (aber natürlich umsonst). Es läuft wohl nur unter Windows und OS-X und über den Zugang zu den entstandenen Daten konnte ich auch nichts finden. Womöglich reißen die sich irgendwelche Pharmafirmen unter den Nagel. Das dann aber wohl auf dem Umweg über die Universität Washington – von denen ist das Projekt nämlich. (via)

Bio-Linux gegen Monsantosaurus Rex

In der Wochenzeitung »Freitag« der aktuellen Nummer 39/2006 ist ein interessanter Artikel zu »Open Source in der Biotechnologie« erschienen. Darin geht es um den Kampf des Cambia-Institutes gegen Patente im Biotech-Bereich durch – so paradox das klingt – schnellere Patentierung. Unter einer eigenen BIOS-Lizenz kann die Patentnutzung kostenfrei lizensiert werden. Der »Freitag«-Artikel diskutiert im weiteren Parallelen und Unterschiede zur Freien Software.