Schlagwort: Bedürfnisse und Fähigkeiten

Commonsverbünde – Zweiter Anlauf

Eine Idee für die Verbindung von commonsbasierten Projekten
zu einer gemeinsamen solidarisch-selbstorganisierten Ökonomie,
die das Mitmachen erleichtert und Demonetarisierung ermöglicht

Von Gunter Kramp (Basistext)
mit Luisa Kleine (Illustrationen)
und Nele Klemann (illustrierende Geschichten)

In Gedenken an Silke Helfrich, die zum Basistext mit intensiven Lektorat beigetragen hat.

Vorgeschichte

Im Nachgang eines von Gunter initiierten Workshops, der am 23. April 2016 in Hiddinghausen stattfand, haben Christian Siefkes und andere einen Text zu Commonsverbünden verfasst, der erfreulicherweise einige Resonanz gefunden und Menschen zu eigenen Gedanken inspiriert hat: http://keimform.de/2016/commonsverbuende/

Daraufhin kam es auch zu Kritik an der Idee der Commonsverbünde. Diese Kritik hat im wesentlichen zwei Stoßrichtungen:

  1. Das geht ja in Richtung autoritärer Planwirtschaft! Die Freiwilligkeit von Beiträgen der Beteiligten sowie die Autonomie der Projekte bleiben auf der Strecke.
  2. Bei Beibehaltung einer Autonomie der Teilprojekte sind diese zu wenig solidarisch miteinander verbunden. Damit führt die „Außenwirtschaftsproblematik“ (also die Tatsache, dass sich bezogen auf das Gesamtprojekt materieller und finanzieller Input und Output die Waage halten müssen) dazu, dass sich die Tauschlogik auch zwischen den Projekten durchsetzt.1

Beide Kritikansätze überzeugen nicht wirklich. Zusammen genommen zeigen sie sogar, dass der Begriff „Commonsverbünde“ in der Rezeption des Textes so sehr aufgeweitet wurde, dass er fast beliebige Formen der Vernetzung von Commons Projekten zu beschreiben scheint. Es ist zwar Kernpunkt der Kritik, wie diese Projekte im Rahmen eines Commonsverbundes interagieren sollten, die Interaktion wird aber von den KritikerInnen ganz unterschiedlich gedacht. Zum anderen befürchten ein und die selben KritikerInnen gleichzeitig, dass die Struktur zu eng integriert könnte und damit zentral und autoritär würde und dass sie zu lose integriert sein könnte und daher die Marktlogik in die inneren Beziehungen Eingang finden könne. Das Konzept wird damit quasi über seine extremsten denkbaren Varianten bzw. Entwicklungswege kritisiert, ohne zu begründen, ob diese wirklich zwingend auftreten müssen.

Daher möchten wir aus heutiger Sicht noch einmal präzisieren, wie wir uns Commonsverbünde vorstellen und auf welche Probleme sie eine Antwort bieten und auf welche nicht.

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Ein Softwarekonzept für ununterbrochenes Commoning – Fähigkeiten, Qualifikation, Tätigkeitsgewichtung

Auf reiner Prozessebene kann das Ideal der hier beschriebenen Vermittlungsform zur effizienten Bedürfnisbefriedigung folgendermaßen ausgedrückt werden: Möglichst wenig Aufwand. Dieser ergibt sich aus möglichst wenigen unterschiedlichen Mitteln, die möglichst vielfältig verwendet werden können und möglichst lange haltbar sind. Weiter auch aus möglichst geringen Anforderungen an Fähigkeiten und Qualifikationen bei den Tätigkeiten, welche für die Herstellung und Erhaltung der Gesellschaft notwendig sind, damit möglichst viele Personen sich diesen annehmen, sprich: zuordnen können.

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