Kategorie: Freie Software

soliTOOL

Zur Zeit wird an mehreren Orten daran gearbeitet, Werkzeuge für ein solidarisches Miteinander zu entwerfen. Diese Seite im CoForum will versuchen, eine Übersicht über diese Bestrebungen zu erstellen, mit der Hoffnung, mögliche Synergien zu finden und zu nutzen. Kürzlich ist mir (Thomas Kalka) ein passender Name für ein solches Werkzeug eingefallen, der im Internet noch nicht belegt ist: soliTOOL (bzw SoliTOOL oder ähnlich). Ich habe daraufhin die entsprechenden Domains (de/com/net/org) gekauft, und stelle sie gerne gemeinsamen Bestrebungen zur Verfügung.Menschen und Projekte, die an ähnlichen Ideen arbeiten, bitte ich an dieser Seite mitzuwirken.

iTWire: Ubuntu begins its transformation

Der Vergleich zwischen Debian und Ubuntu bleibt spannend:

It must be noted that Mark Shuttleworth, founder of Canonical, the company that owns Ubuntu, has never sought to disguise the fact that Ubuntu will be supported both as a free of cost option and as a commercial offering.

With its sixth release, the commercial side of things will come into focus more sharply as proprietary drivers are included as default options in Ubuntu. Until now, these drivers have stayed in a non-free repository and never been the default choice. (…)

Public comment was mostly against using proprietary drivers as defaults. One typical comment ran thus: „I am concerned whether this spec is worth installing binary drivers. I think we will lose our arguments for free graphic drivers by doing so and also shoot other supporters like Fedora or Suse in the back. A small popup informing the user about non-free drivers means nothing when we give our best to make free drivers obsolete on the other hand.“

Treiber, GNU/Linux’s Achillesferse, weil sie die notwendige Schnittstelle zur weiterhin weitgehend strikt proprietaeren Hardwarewelt sind?

Noch ein Kongress

Im Berlin gibt es Ende Dezember traditionell einen Kongress mit einer ziemlich anderen Ausrichtung als der „Solidarische Ökonomie”-Kongress neulich, nämlich den CCC-Kongress (Chaos Communication Congress). Auch wenn „Hacker” im CCC-Umfeld üblicherweise etwas anderes definiert werden als im Freie-Software-Umfeld – ein paar Veranstaltungen, die in unsere Richtung gehen könnten, gibt es schon. The gift of sharing soll Freie Software/Open Source aus anthropologischer Sicht beleuchten – ob man da viel Neues lernen könnte, ist allerdings die Frage; dass die Charakterisierung als „Geschenkökonomie” dem FOSS-Phänomen nicht gerecht wird, ist zwar richtig, aber ja schon ein alter Hut. Außerdem gibt es einen Erfahrungsbericht zu Freie Software – Eine Chance für Afrika?. Hinter dem vielversprechenden Titel Hacking Capitalism scheint sich die eher fragwürdige Idee zu verstecken, unbeliebte Firmen zu boykottieren und daran gleichzeitig noch Geld zu verdienen.

Ansonsten gibt’s Veranstaltungen zur Wikipedia, zum „Web 2.0” und natürlich diverse zu echten „Hacks”.

„…dass die Idee, Software zu verkaufen, immer uninteressanter wird…“

Sun gibt Java unter GPL frei (siehe Heise-Ticker), dazu gibt es in Technoligy Review ein Interview mit Timothy William Bray (Director of Web Technologies bei Sun Microsystems):

Von einem ökonomischen Standpunkt aus gesehen geht es uns am besten, wenn die Leute unsere Technologien verwenden. Also sollten wir Alles beseitigen, was sie daran hindert, dies zu tun. Closed Source hat sich als ein solches Hindernis erwiesen, das wir nun beseitigt haben.

Eine weitere Ticker-Meldung führt das noch weiter aus:

Ein erklärtes Ziel der Freigabe von Java unter der GPL ist es, der Sun-Software den Weg in die Linux-Distributionen zu ebnen. Immer mehr Distributionen enthalten nur noch Software, die unter der GPL oder einer kompatiblen Lizenz steht. Suns JDK und JRE blieben damit bislang außen vor; teilweise kamen andere Java-Implementierungen wie der Java-Compiler Jikes und die Java-Klassenbibliothek Classpath zum Zuge. Sun möchte jetzt alle Kräfte in seinem OpenJDK-Projekt bündeln – und, auch wenn man nicht so direkt darüber spricht, wohl der eigenen IDE NetBeans Vorteile gegenüber Eclipse verschaffen.

»Open Source« im HKWM

Ich habe die Ehre, für das Historisch-Kritische Wörterbuch des Marxismus (HKWM) einen Artikel zum Stichwort »Open Source« zu schreiben, vielleicht. Zunächst muss jedoch das Exposé akzeptiert werden. Ausnahmensweise steht der Text zum Stichwort von vorneherein öffentlich zur Diskussion. Im Juni 2007 soll der Artikel auf einer Tagung diskutiert werden, vielleicht.

Fun or money?

Welche Rolle spielt »Spaß« oder/und »Geld« für Software-EntwicklerInnen, und wie sieht es damit bei Freier und »kommerzieller« Software aus? Damit befasst sich eine Dissertation, die in Zürich die Doktorwürde in »Ökonomie« erbrachte – na, das ist doch mal was Sinnvolles. Auch wenn die Gegenüberstellung von »frei« und »kommerziell« eigentlich falsch ist, wie Stefan Merten vom Oekonux-Projekt bemerkt. Er hat die Arbeit gelesen und eine Auswertung in deutsch und englisch verfasst.

Zwei Artikel in der Zeit

In der – ich glaube – aktuellen Ausgabe der Zeit (Nr. 39) finden sich zwei für unsere Themen interessante Artikel. Zum einen einer, den man aus unserer Sicht als „the dark side of prosumerism“ bezeichnen könnte. Dort wird sehr kritisch berichtet über den zunehmenden Trend immer mehr dem Kunden zu überlassen. Zum anderen findet sich ein Interview mit Tim O’Reilly, das vielleicht nicht ganz so viel hergibt aber zeigt wie marktkomform mancher Open-Source-Guru denkt. Ich weiss leider nicht inwiefern diese beiden Artikel auch in Zukunft online bleiben werden. Noch kann man sie zumindestens lesen.