Kategorie: Freie Hardware

Open Design Club

Open Design ClubDer Open Design Club versteht sich als virtuelles Designbüro und Plattform für offene Designs und Ideen. Die Produkte werden unter der wiki(Copyleft)-Variante von wiki(Creative Commons) veröffentlicht. Zielgruppen des Open Design Club sind Designer und Hersteller der Open-Source-Produkte:

»Wir wollen Euch inspirieren und dazu anregen, selbst gestaltend tätig zu werden. Wir bieten Euch Anleitungen für die Herstellung der hier präsentierten Produkte, die Ihr kopieren, verändern, und sogar verkaufen dürft, wenn Ihr wollt. Wir teilen unsere Ideen, unser Know-How und hoffen, dass auch Ihr Eure Ideen mit uns teilt. Wir glauben, dass vom Copyright befreite Produkte zu neuer Kreativität anregen und zu vielfältigen neuen Designs führt.«

Johannes, der den Club gegründet hat, ist sich schon bewusst, dass die Creative-Commons-Lizenz die Produkte nicht wirklich »vom Copyright befreit«. Er sucht noch nach einer griffigen Formulierung, die den Sinn — keine Beschränkung der Kreativität durch Zugänglichkeit für alle — gut ausdrückt.

Neues über das Open Source Car »C,mm,n«

C,mm;n - das Open Source Car

C,mm,n — gesprochen »Common« — ist das erste Open Source Car, das einen Prototypen hervorgebracht hat (Fotos wurden netterweise von Natur en Milieu zur Verfügung gestellt. Danke!). Die C,mm,n-Website wurde inzwischen aktualisiert. Allerdings ist sie komplett als Flash-Site gestaltet, die den Flashplayer der Version 8 haben will, Version 9 ist ihr wohl zu neu (Firefox unter GNU/Linux). Na gut, der Konqueror spielt sie. Eine zugängliche Website auf der Basis offener Webstandards wäre eigentlich angemessen. Nun aber zum Projekt.

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Open Nanotech

Das auch ansonsten lesenswerte Blog Tux Deluxe hat einen Text zu Nanotechnologie veröffentlicht. Interessant für uns wirds etwas weiter unten, wenn argumentiert wird, dass Nanotechnologie – solange sie noch jung und formbar ist – schleunigst unter das Paradigma der „Offenheit“ gehört.

Und am Schluss wirds direkt philosophisch wenn „Offenheit“ genauer bestimmt wird:

Ivan Illich, the social critic and Jesuit priest, in his 1973 classic „Tools for Conviviality“ argued that tools and technologies should be evaluated on the basis of their ‚conviviality‘. Did they empower their users or disempower them? Could they be modified and repaired by anyone? Did they facilitate liberty, equality and fraternity or dependency, inequality and social isolation? Did they benefit or harm the users‘ society and environment? His examples of tools and technologies for conviviality included telephones, bicycles and skills exchanges – nowdays he would presumably have included Linux, email and IRC. Unconvivial tools included cars, compulsory schooling and television – and now, presumably, AOL and Windows XP.

Vielleicht wird es Zeit für mich mal wieder einen Jesuiten zu lesen?

Architecture goes creative commons

Architektonische Designs sind natürlich wie geschaffen für offenes Teilen über Computernetze. Und diese Tendenz wird mit zunehmender Nutzung von computerbasierten Designwerkzeugen nur noch deutlicher werden. Technische Hindernisse existieren allerdings immernoch: Wer Architekten kennt, weiss wie sehr die auf hochaufgelöste graphische Repräsentationen abfahren. Und die sind datenintensiver als Texte, sei es als Wikipedia Artikel oder als Quellcode einer Anwendung. Kulturelle Barrieren gegenüber dem freien Teilen der kreativen Einfälle sind innerhalb der Architektenprofession ein weiteres schwerwiegendes Problem. Irgendein Äquivalent zur Hacker-Ethik der Freien Software fehlt hier vollkommen.

Sowohl die technischen als auch die kulturellen Hindernisse versucht seit heute das open architecture network auszuräumen (noch im beta Betrieb, bisher nur Screenshots der Tools). Das ist eine Implementation eines „open-share“ Mechanismus für alle, die mit Architektur zu tun haben. Viele der dort gesammelten Designs adressieren die sog. Dritte Welt und Fragen der Nachhaltigkeit. Getragen wird das von der non-profit Gruppe architecture for humanity, die sich beim Wiederaufbau nach Katrina und dem Tsunami in Indonesien einen Namen gemacht hat. Ein Interview mit den GründerInnen gibts bei Wired.

Man mag von den dort zugrundegelegten CC Lizenzen halten was man will, eine spannende Initiative ist das m.E. allemal und ich werde sie allen meinen Architektkollegen nahelegen.

Proprietäre Schwarmhardware und andere Biester

CrowdSpirit ist eine Webseite die versucht den Prosumergedanken für das Feld elektronischer Hardware konsequent umzusetzen. Leider ist da scheinbar nix frei , sondern den Mitspielern wird Geld versprochen, das scheint ja sowieso der neueste Web-2.0-Trend zu sein.  Der Schwarm wird bezahlt.

Für uns stellt sich da die Frage,  ob es gegen diese Strategie der Microverwertung noch der kleinsten Lebensregungen ein adäquates Gegenmittel geben könnte.  Freie Software funktioniert ja auch zu einem großen Teil deswegen, weil es sich für viele Beteiligte nicht lohnt ihren Einsatz zu verwerten.  Was, wenn jetzt jemand auf die Idee kommt einfach jeden Codeschnippsel und jeden Bugreport zu bezahlen? Ich hoffe mal, der Feind liest nicht mit 😉

Ein auf den ersten Blick (ist schon spät, ich muss ins Bett) interessanter Blog, der sich mit diesen Fragen beschäftigt ist Crowdwisdom.

Open Source at 90 MPH

Die Netzausgabe der BusinessWeek berichtet unter der Rubrik „Innovation“ über die ersten 6 Jahre des OScar Projekts:

At the beginning, the group worked quietly. Then suddenly, a few months into the project, it began to attract a lot of attention—too much, actually. A popular German tech online newsletter linked to the OScar manifesto, German TV broadcast a report, and things slipped out of hand. (…)
Six years after the first seed, the group’s Web site says the OScar is currently „in release 0.2,“ which Merz translates as „early conceptual stage.“ „We aren’t trying to speed it up anymore, we will let it grow based on the amount of time we can all contribute,“ he says. One lesson he has learned: The process of doing things, particularly pathbreaking things like imagining an open-source car, „is more important than the deadline.“

Noch ein Kongress

Im Berlin gibt es Ende Dezember traditionell einen Kongress mit einer ziemlich anderen Ausrichtung als der „Solidarische Ökonomie”-Kongress neulich, nämlich den CCC-Kongress (Chaos Communication Congress). Auch wenn „Hacker” im CCC-Umfeld üblicherweise etwas anderes definiert werden als im Freie-Software-Umfeld – ein paar Veranstaltungen, die in unsere Richtung gehen könnten, gibt es schon. The gift of sharing soll Freie Software/Open Source aus anthropologischer Sicht beleuchten – ob man da viel Neues lernen könnte, ist allerdings die Frage; dass die Charakterisierung als „Geschenkökonomie” dem FOSS-Phänomen nicht gerecht wird, ist zwar richtig, aber ja schon ein alter Hut. Außerdem gibt es einen Erfahrungsbericht zu Freie Software – Eine Chance für Afrika?. Hinter dem vielversprechenden Titel Hacking Capitalism scheint sich die eher fragwürdige Idee zu verstecken, unbeliebte Firmen zu boykottieren und daran gleichzeitig noch Geld zu verdienen.

Ansonsten gibt’s Veranstaltungen zur Wikipedia, zum „Web 2.0” und natürlich diverse zu echten „Hacks”.