15.000 bis 100.000 auf der Straße

Tux auf der Demo in BerlinOk, es liegt zwar keine 10er-Potenz zwischen der Schätzung der Polizei und der der Veranstalter, aber fast. Ts. Also ziehen wir mal die Zuschauer_innen ab und gehen dann rund von 50.000 Menschen aus, die gegen den Überwachungswahn demonstriert haben — dann waren das immer doch richtig viele! Und das bei so einem Langweilerthema wie »Datenschutz«. Es gruselt eben doch viele, was CDU/SPD so alles vorhaben.

Wie schon letztes Jahr, war das Tux-Transparent beliebtes Fotomotiv, zum Beispiel auch jener oben erwähnten Zuschauer_innen. Auch der RBB hat drauf gehalten, mal sehn ob’s einen Dreisekundenschnipsel in den Nachrichten gibt. Es war nett, so viele Leute getroffen zu haben, und es gab so auch immer jemanden, der das Transparent getragen hat 😉

Bizarres Erlebnis zu Beginn war folgender Dialog mit einem Polizeibeamten auf dem Alex. Beamter, mich ansprechend: »Sie können hier das Transparent nicht zeigen«. Ich: »Wieso, hier ist doch eine Demo?« Beamter: »Nein, die Demonstration beginnt am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus. Bitte rollen sie das Transparent ein.« Ich: »Das verstehe ich nicht.« Beamter: »Sie können davon ausgehen, dass ich das Versammlungsgesetz besser kenne als Sie. Sie können das Transparent hier nicht zeigen.« Ich: »Das kann ich nicht glauben, können Sie mir das gerade mal im Versammlungsgesetz zeigen?« Beamter: »Ich habe doch nicht das Gesetz bei mir. Glauben Sie mir, hier dürfen Sie nicht ihre Meinung äußern.« Ich: »Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich immer meine Meinung äußern darf.« Beamter: »Aber nicht mit einem Transparent. Bitte nehmen Sie das Transparent jetzt runter, sonst müssen es weniger freundliche Kollegen bis zum Ende der Veranstaltung beschlagnahmen.« Ich: »Aber wir warten hier auf Freunde, und das Transparent ist das Erkennungszeichen. Wie sollen die uns dann finden?« Beamter, langsam genervt: »Na, dann stellen Sie sich halt da drüben an die Seite.« Ich: »Na gut, machen wir.«

Ansonsten war die Polizei ganz relaxt, aber Ende gab’s ein paar Rangeleien, in die löblicherweise sofort der Veranstalter per Bühnenansage eingriff und die Polizei zur Ruhe und zum Gespräch aufforderte. Geht doch.

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