Schlagwort: partizipation

Was ist eigentlich „solidarisch“ an der „Solidarischen Landwirtschaft“?

Prinzipien für eine Solidarische Landwirtschaft die über die Geldlogik hinaus weist.http://superpolar.org/wp-content/uploads/2013/02/nclarge.png

Prinzip:

Bedarfserhebung im Unterstützer*Innen-Kreis

 Umsetzung:

  • Zur Gründung einer Solidarischen Landwirtschaft wird der Bedarf der Unterstützer*Innen an verschiedenen Produkten erhoben. Dann wird jährlich eine Befragung unter den Unterstützer*Innen durchgeführt, in der deren Zufriedenheit mit Menge und Qualität der Produkte festgestellt wird. So nähern sie die Bäuer*Innen in der Anbauplanung immer weiter dem exakten Bedarf der Unterstützer*Innen an.

Warum:

  • Trotz Marktforschung wird in der Marktwirtschaft ins Blaue hinein produziert. Weil man weiß nicht was die Konkurrenten tun. Es gibt keine Bedarfserfassung sondern man hofft, dass man seine Waren, loswird. Wenn das nicht klappt greift man zum Marketing. Und dann landet der Großteil des Produzierten auf dem Müll. All das ist absurd und sollte in der Solidarischen Landwirtschaft anders sein.

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Post-Kapitalistische Landwirtschaft und Commons

Die WirtschaftsnobelpreiWork16.sizedsträger*In Elinor Ostrom hat in ihren langjährigen Forschungen zu Commons sieben Regeln gefunden, die ein funktionierendes Commoning ausmachen. An dieser Stelle möchte ich an Hand dieser Kriterien unser Projekt einer post-kapitalistischen Landwirtschaft reflektieren. Als Common gelten in diesem Fall der Boden und die darauf produzierten Lebensmittel. Als Commoning die Gemeinschaft aus Gärtner*Innen-Kollektiv und Unterstützer*Innen-Kreis.

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Apomediation: Das Verschwinden der Vermittler

Nicht immer ist das Neue im Alten etwas zusätzliches, dass zum Alt-Bekannten hinzutritt, manchmal ist das Neue auch darin, dass etwas abtritt. Ein prägnantes Beispiel sind die Vermittler (oha, kein sinnvoller Wikipedia-Eintrag!) oder Gatekeeper (soziologisch oder medientheoretisch) oder Intermediaries. Beispiele sind Journalist_innen, Musikindustrie, Hausarztsystem, Microsoft, Reisebüro, Bibliothekar_innen, Apotheken u.a.m. Nun ist das Verschwinden der Vermittler, die Disintermediation (völlig unzureichend erfasst in Wikipdia-DE) kein neues Phänomen.

Während der DotCom-Blase wurde die Disintermediation verkündet, sie trat aber dann nicht ein. Die Vermittler hatten sich rechtzeitig darauf eingestellt und die eine Gegenstrategie entwickelt mit dem netten Namen »bricks and clicks«. Das ist, kurz gesagt, die Verbindung von offline (»bricks«) und online (»clicks«) Präsenz des jeweiligen Geschäfts. Aber die Erholung währte nicht lange, nun sind sie dran. Schritt für Schritt werden die Vermittler auskooperiert.

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Neue Plattform für „E-Partizipation“ online

Unter e-participation.net ist ein neues Meta-Projekt online gegangen, wo Online-Projekte gesammelt und vorgestellt werden, die für mehr oder bessere politisch-gesellschaftliche Beteiligung sorgen wollen. Gegründet wurde das Ganze, durchaus staatstragend, von politik-digital.de und dem British Council.

Nun hat Partizipation, sofern sie sich innerhalb oder an die bestehenden Strukturen richtet, natürlich im Allgemeinen kein sonderlich gesellschaftsveränderndes Pozential. Übertragen auf die Softwareentwicklung würde „Partizipation“ bedeutet, dass jede/r sich dazu äußern kann bzw. möchte, wie Windows aussehen soll (und evt. sogar dazu beitragen darf, dass es dann auch anders aussieht). Dass sich mit einem solchen Ansatz eine vergleichbare Wirkung hätte erziehen lassen, wie mit der unabhängigen FLOSS-Bewegung, die gerade nicht versucht hat, sich in die bestehenden (Firmen-)Strukturen einzubringen, sondern ihr eigenes Ding gemacht hat, darf man bezweifeln.

Insofern ist diese Plattform für uns vermutlich nur bedingt relevant. Als Übersicht darüber, was sich wo so tut, ist sie aber nicht uninteressant – ein paar Projekte zum Copyright gibt es beispielsweise auch schon.

Dank an Ingmar Redel und Netzpolitik für den Hinweis.