Monat: Oktober 2012

Marx‘ Plädoyer für die Commons

Heute mal Philosophie. Der Philosoph Karl Marx schrieb 1845 die »Thesen über Feuerbach« in sein Notizbuch. Sein Kumpel und Sponsor Friedrich Engels fand sie dort und brachte sie nach dem Tode von Marx (1883) in veränderter Form 1888 heraus. Können die Thesen uns heute noch was sagen? Vorweg die Antwort: Unbedingt! Marx hat dort wesentliche Elemente beschrieben, die wir heute als Commoning (Praxis der Commons) fassen würden.

Ich folgenden zitiere ich die elf Thesen in gekürzter Form. Dabei lasse ich v.a. zeitbezogene Aussagen weg. Anschließend kommentiere ich jeweils die zitierte These aus der Sicht eines philosophisch interessierten Commoners. Vorab: Wenn von Materialismus die Rede ist, dann ist immer ein philosophischer Begriff gemeint, nicht die heute oft genauso bezeichnete personale Orientierung auf den Besitz »materieller Sachen«.

Kurz zum historischen Hintergrund: (mehr …)

Geistige Eigentumsrechte und Freihandelsabkommen

[Beitrag aus dem Commons-Buch (Commons – Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat, Hg. Silke Helfrich/Heinrich-Böll-Stiftung); Lizenz: CC BY-SA]

Beatriz Busaniche

Eine unendliche Geschichte

Man stelle sich eine Gruppe transnationaler Unternehmen vor, die über Monopole in der Pharmaindustrie, der Informations- und Kommunikationsindustrie und der Unterhaltungsbranche verfügt. Diese Gruppe konzentriert nun ihre Lobbyaktivitäten darauf, die Regierungen der Industrieländer dieser Welt zu bewegen, den Entwicklungsländern die »Harmonisierung« des globalen Systems der intellektuellen Eigentumsrechte aufzuzwingen. Genau das geschah in den 1990er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. (mehr …)