Werner Imhof: Zur Kritik der Peer-Ökonomie II
Werner Imhof hat »eine ergänzende Kritik geschrieben, die sich vor allem mit Christians Methode und den „Gesellschaftlichkeitsdefiziten“ (Hubert) seines Konzepts befaßt, also einige neue Akzente und Argumente enthält« (aus einer E-Mail von Werner). Los geht’s:
Mit der Freien Software hat sich eine neuartige Form der Kooperation mit gemeinsam genutzten Produktionsmitteln entwickelt, die sich von traditionellen Formen gemeinschaftlicher Arbeit, die der Selbstversorgung im eng begrenzten familiären oder dörflichen Rahmen dienen, in mehrerer Hinsicht progressiv abhebt. Im Konzept der Peer- bzw. Peer-to-peer-Produktion hat diese Entwicklung einen theoretischen Ausdruck gefunden, der danach drängt, ihren Anwendungsbereich zu erweitern, sie womöglich gesellschaftlich zu verallgemeinern.
Auch das ist ein Fortschritt. Galt doch vor nicht allzu langer Zeit auch unter theoretisierenden Protagonisten der Freien Software die Vorstellung einer unmittelbar gesellschaftlichen Produktion ohne Äquivalententausch und Geld noch als „abstrakte Negation des Wertgesetzes“, die Gefahr läuft, beim „‚Unmittelbarkeitsterror‘ eines Pol Pot“ zu enden (Stefan Meretz 2001). Doch auch ein an sich fruchtbarer Denkansatz kann sich in sein Gegenteil verkehren und zur Denkblockade führen, wenn sich übereifrige Verfechter mehr vom Wunschdenken leiten lassen als von nüchterner Abwägung des praktisch Möglichen und Notwendigen. Eben das ist bei Christian Siefkes der Fall.
Benni Bärmann nennt Christians Buch ein „Gedankenexperiment“. Das ist stark geschmeichelt. Mit Michel Bauwens würde ich es allenfalls als „Gedankenübung“ einstufen. Denn ein Experiment, auch ein rein gedankliches, verlangt die Analyse der Bedingungen, die seinen Verlauf ermöglichen und bestimmen. In Christians Modell dagegen steht die imaginierte Zukunft beziehungslos der kapitalistischen Gegenwart gegenüber, ohne daß erkennbar wäre, wie jene aus dieser hervorgehen könnte. Ein gedachter oder richtiger: ein erhoffter Weg wird zwar angedeutet („Verdrängung“ der kapitalistischen Produktionsweise), aber unter welchen Bedingungen er gangbar sein sollte, bleibt im Dunkeln. Die einzigen reflektierten Bedingungen, die Christians Modell zugrunde liegen, sind einige Allgemeinplätze, die für jedwede Produktion gelten: daß die Menschen Bedürfnisse haben, die befriedigt werden müssen; daß die Produktion der dazu nötigen Güter Arbeitszeit kostet; daß die nötigen Arbeiten unterschiedlich attraktiv sind; und daß es knappe Güter und Ressourcen gibt, für die ein akzeptabler Verteilungsmodus gefunden werden muß.
Diesen Bedingungen glaubt Christian dadurch Rechnung zu tragen, daß er die Regeln der Peer-Produktion — „commons-basierte“ autonome Projekte freier Kooperation nach den Prinzipien des Eigenbedarfs und der Arbeitsneigung — um ein ausgeklügeltes Verfahren zur Ex-ante-Verteilung des Zeitaufwands und zur Ex-post-Verteilung der Güter ergänzt und außerdem die personelle wie räumliche Beschränktheit der Projekte durch sog. „Verteilungspools“ mit tendenziell globaler Reichweite zu überwinden hofft. Damit meint er, den Nachweis geliefert zu haben, daß „es keinen Grund gibt, warum die Peer-Produktion auf Dauer auf die Nische der Informationsgüter beschränkt bleiben sollte“. Logisch, schließlich hat er alle realen Hürden und Hindernisse ausgeblendet.
Christian abstrahiert nicht nur von den Voraussetzungen, die die Peer-Produktion als „Anomalie“ (Michael Heinrich) inmitten kapitalistischer Produktionsverhältnisse ermöglicht haben und die sie gleichzeitig (weitgehend) auf die „Nische der Informationsgüter“ beschränken — als wäre eine Verallgemeinerung der Peer-Produktion nicht angewiesen auf eine geeignete Verallgemeinerung ihrer Voraussetzungen, die auch ihre derzeitigen Schranken beseitigen würde. (Er klebt an den Phänomenen der „Kopier-“ bzw. „Nichtkopierbarkeit“, ohne ihrer ökonomische Bedeutung nachzugehen.)
Christian abstrahiert gleich auch noch von der bestehenden Produktionsweise überhaupt — als ließe sich eine neue gesellschaftliche und das heißt heute notwendig: industrielle Produktionsweise sozusagen aus jungfräulichem Boden stampfen, als wäre sie möglich ohne Aneignung der vorhandenen Produktionsmittel, ohne Herrschaft über die existierende Teilung der gesellschaftlichen Arbeit, also ohne aktive Rolle der bisherigen Produzenten. Mit anderen Worten: Christians Modell ist eine reine Kopfgeburt, Social-fiction nach dem Motto „Wir malen uns eine Wunschgesellschaft“. Wobei die Unbedarftheit in der Methode der Modellbildung der Unbedarftheit ihres gesellschaftlichen Gehalts entspricht. Denn es entgeht ihm völlig, daß sein Modell einer Peer-Ökonomie gesellschaftliche Verhältnisse voraussetzt, zu der die Subjekte dieser Ökonomie selbst gar nicht fähig wären, die sie weder konstituieren noch beherrschen könnten…
Konkreter: Die Produktion freier Software wurde ermöglicht durch eine kapitalistisch produzierte Technik, die ebenso der individuellen Konsumtion wie der Produktion dienen kann (PCs, Datenleitungen, Strom), und zwar dank der entwickelten Arbeitsproduktivität zu allgemein erschwinglichen Preisen. Hinzu kommt die Besonderheit des Arbeitsmaterials, der digitalisierten Information, daß es quasi kostenlos und unbegrenzt verfügbar und reproduzierbar ist, weshalb sich die Kosten des sachlichen Produktionsaufwands in den genannten Grenzen halten, während die Produktivität der aufgewandten Arbeit mit jeder neuen Kopie nahezu unbegrenzt steigerbar ist. (Software ist für mich also kein „immaterielles“ Produkt, sondern ein Spezialfall materieller Produktion.)
Voraussetzung der freien Software ist weiter, daß ihre Produzenten frei sind vom Zwang, sie zur eigenen Existenzsicherung zu vermarkten, und daß sie über ein eigenes Zeitbudget verfügen. Was wiederum voraussetzt, daß ihre materielle Existenz gewährleistet ist durch ein ausreichendes Geldeinkommen (gewöhnlich aus kapitalistischer Lohnarbeit), das ihnen den Zugang zur Welt der lebensnotwendigen Waren erlaubt, und durch eine kapitalistische Produktion, die diese Waren einigermaßen zuverlässig für sie bereitstellt. Last not least mußte sich unter den Software-Produzenten auch eine besondere gesellschaftliche Einstellung, ein besonderes „Ethos“ herausbilden, das Bedürfnis oder zumindest die Bereitschaft, das persönliche Expertenwissen nicht nur im gemeinsamen Eigeninteresse zu nutzen („to scratch an itch“), sondern es auch einer wildfremden und weltweiten Nutzergemeinde verfügbar zu machen.
So beachtlich und verdienstvoll diese Entwicklung ist, so eindeutig bleibt die freie Software doch abhängig von den kapitalistischen Verhältnissen, die sie zu transzendieren scheint. Und diese Abhängigkeit bestimmt auch die Grenzen ihrer praktischen Vorreiterrolle, mag ihre ideelle Ausstrahlung auch darüber hinaus reichen. Peer-Produktion nach dem Vorbild der freien Software ist unter kapitalistischen Bedingungen überall da, aber auch nur da möglich, wo Menschen in materiell gesicherten Verhältnissen und mit entsprechendem Zeitüberschuß das Bedürfnis entwickeln und bei vergleichsweise geringen sachlichen Produktionskosten auch die Möglichkeit dazu haben, unentgeltlich nicht nur füreinander, sondern auch für andere zu produzieren. Was im übrigen bedeutet, daß die Anwendungsbereiche der Peer-Produktion weder erschöpft sind noch sich auf die „Nische der Informationsgüter“ beschränken müssen.
Außerhalb dieser Nische findet die Peer-Produktion jedoch sehr bald ihre Schranken in den Kosten des sachlichen Produktionsaufwands, zu dem eben nicht nur die Arbeitsmittel gehören (auf die der Begriff „Produktionsmittel“ meist reduziert wird, auch Bauwens kennt nur „the cost of fixed capital“), sondern auch die Arbeitsgegenstände, die im Produktionsprozeß „nicht-kopierbarer“ Güter laufend verbraucht werden und daher ebenso laufend durch neue ersetzt werden müssen. Bei kapitalistischer Produktion handelt es sich hierbei um die Auslage von zirkulierendem Kapital, das mit jedem Verkauf der Waren zurückfließt. In der Peer-Produktion bleiben diese laufenden Ausgaben unwiederbringlich verloren, vernichteter Wert. Außerhalb der Nische der Informationsgüter wird sie daher beschränkt bleiben (müssen) auf die Produktion kleiner Gütermengen mit einfachen technischen Mitteln.
Vielleicht entdecken die Praktiker der Peer-Produktion dabei dann ja auch, was ihre Theoretiker bisher nicht einmal registriert haben: daß es längst eine weitere kooperative „Produktionsweise“ mit gemeinsam genutzten Produktionsmitteln gibt, die sich dem Prinzip der Warenproduktion und damit der Herrschaft des Wertgesetzes entzieht und ebenfalls auf einer Besonderheit des Arbeitsmaterials beruht, weil dieses „Material“ nämlich — der Mensch selbst ist, dessen „Bearbeitung“ sich nur bedingt profitabel verwerten läßt. Freiwillige Feuerwehr, Bergwacht, Seenotrettungsdienst, DLRG, „ehrenamtliche“ Helfer in der Altenpflege, Ärzte ohne Grenzen sind allbekannte Beispiele von Dienstleistungen am Menschen, die ebenso unentgeltlich sind wie die freie Software und sich doch ganz wesentlich von der Peer-Produktion unterscheiden.
Weil hier Arbeit nicht auch, sondern ausschließlich für andere geleistet wird, die Arbeit für andere also nicht nur Nebenprodukt, sondern Selbstzweck ist; und weil die „Projekte“ ihre „autonome“ Entscheidung über das Was und Wie der Produktion der freien Einsicht ins Notwendige unterwerfen. Aber auch dieses scheinbar selbstlose (tatsächlich ein gesellschaftliches Selbst verwirklichende) Engagement hat die kapitalistischen Produktionsverhältnisse ebenso zur Voraussetzung, wie sie seine Schranken bilden. Am spürbarsten ist auch hier die Kostenschranke des sachlichen Produktionsaufwands, die seine Ausbreitung etwa im Gesundheitswesen oder auf den Personentransport verhindert und manche „Projekte“ nur mit Hilfe von Spenden oder Zuschüssen aus öffentlichen Haushalten überleben läßt.
Aber zurück zur Peer-Produktion. Es versteht sich von selbst, daß ihre Verallgemeinerung die Überwindung oder Beseitigung ihrer derzeitigen Schranken erfordern würde. Lassen wir mal, wie Christian in seinem Buch, den (möglichen oder unmöglichen) Prozeß dieser umwälzenden „Verallgemeinerung“ im Dunkeln und unterstellen gleich sein glückliches Resultat: eine verallgemeinerte Peer-Produktion, eine Peer-Ökonomie, in der mit den kapitalistischen Produktionsverhältnissen auch alle ihre heutigen Schranken beseitigt wären. Das klingt nach einer Tautologie, ist es aber ganz und gar nicht.
Denn mit den kapitalistischen Verhältnissen wären auch die bisherigen Voraussetzungen der Peer-Produktion beseitigt, was bedeutet, daß die Peer-Ökonomie, die den Kapitalismus ablösen (können) soll, imstande sein müßte, ihre eigenen Voraussetzungen zu produzieren oder sich auf eigener Grundlage selbst zu reproduzieren. Konkreter: Sie müßte zum einen die materielle Existenz der Menschen durch eine zuverlässige Produktion aller benötigten Konsumgüter und Dienstleistungen sichern und zum andern die Produktion von Produktionsmitteln gewährleisten, die nötig wären, um fortlaufend verbrauchte zu ersetzen sowie vorhandene zu verbessern und zu erweitern. Beide Anforderungen wären aber nur zu erfüllen, wenn die Menschen ihr verallgemeinertes Vertrauen in die Grundsätze der Peer-Produktion — so wie Christian sie faßt — schnell wieder fahren ließen.
Denn 1. müßte die Produktion für den Eigenbedarf absolut zurücktreten hinter die Produktion für andere, für gesellschaftlichen, auch völlig „fremden“ Bedarf. Bei Produktionsmitteln, deren laufender Ersatz heute immerhin fast zwei Drittel der Gesamtarbeit erfordert, liegt das auf der Hand, bei Dienstleistungen ebenso, aber auch bei allen dinglichen Gütern des individuellen Konsums wäre es nicht anders. Schließlich müßten die Produzenten eines jeden Betriebs unabhängig von der Reichweite seines Versorgungsbereichs immer für eine vielfach größere Zahl von Menschen arbeiten, die mit der Produktion anderer Dinge beschäftigt wären oder überhaupt nicht arbeiten könnten.
2. müßte, wenn die Produktion dem gesellschaftlichen Bedarf dienen und folgen (können) soll, die Zielautonomie der Produzenten ihrer selbst- und verantwortungsbewußten Einsicht ins Notwendige weichen. Würden sie sich aber gegen diese Einsicht sperren und das Notwendige nur als äußeren Zwang und Fremdbestimmung empfinden, würde die geldlose Produktion in Kürze zusammenbrechen und die Rückkehr zur kapitalistischen Produktionsweise unausweichlich.
3. müßte auch die Kooperation in Form neu zu gründender „Projekte“ in den Hintergrund treten. Absoluten Vorrang hätte die Beherrschung und Nutzung aller lebenswichtigen vorhandenen Betriebe als Voraussetzung für die notwendige Sicherung der laufenden Reproduktion der Gesellschaft und die Umgestaltung der vom Kapital hinterlassenen Technik und Arbeitsorganisation. Neue Projekte, die nicht von anerkanntem gesellschaftlichen Bedarf diktiert wären, sondern allein der „autonomen“ Befriedigung des Eigenbedarfs und persönlicher „Leidenschaften“ dienten, würden ins Reich der Freizeitbeschäftigung gehören (müssen).
4. fände folglich auch die freie Kooperation der Individuen ihre vorläufigen Schranken in der gegebenen Verteilung der gesellschaftlichen Arbeit, der gegebenen Verteilung der Produktionsmittel und der gegebenen Qualifikationsstruktur der gesellschaftlichen Arbeitskraft. Diese Gegebenheiten wären nur schrittweise umzumodeln, nicht aber schlagartig zu überwinden.
5. wäre es barer Unsinn, die innerbetriebliche Arbeitsteilung vorab durch eine „software-basierte“ öffentliche Aufgabenversteigerung mit Hilfe unterschiedlich gewichteter Arbeit unter allen kooperationswilligen Interessenten festlegen zu wollen. Diese Idee beruht offenbar auf der absurden Annahme, die Menschen der Peer-Ökonomie müßten und könnten — statt sich auf die existierenden Betriebe und Belegschaften zu stützen — ihre gesellschaftliche Produktion sozusagen „Projekt“ für „Projekt“ neu erfinden und neu einrichten. In bestehenden Betrieben könnten allein die dortigen Produzenten aufgrund ihrer Kenntnis der Produktionsanlagen und -abläufe die notwendige Arbeit beurteilen und deren Verteilung ihren verschiedenen Fähigkeiten und Neigungen anpassen.
Bei neu zu errichtenden Betrieben aber könnten nur Menschen mit einschlägiger Produktionserfahrung beurteilen, welche verschiedenen Arbeiten in welchem Umfang zu bewältigen wären. Alle anderen müßten, ebenso wie jeder „Neuling“ in einem bestehenden Betrieb, die konkrete Arbeit überhaupt erst einmal selbst kennenlernen, um über ihre Aufteilung kompetent mitreden zu können. Es wäre aber das Ende jeder kollegialen, flexiblen und verantwortungsvollen Zusammenarbeit im Dienste des gesellschaftlichen Bedarfs, wenn die betriebliche Arbeitsplanung in das Korsett einer kleinlichen Stundengewichtung und -versteigerung gezwängt würde, die bei jeder Änderung oder Störung im Betriebsablauf, bei jeder technischen Neuerung und jeder Personalveränderung, bei jeder notwendigen oder gewünschten Änderung der Arbeitsteilung selbst wiederholt werden müßten. Völlig grotesk schließlich ist die Vorstellung, diese Aufgabenversteigerung auch noch auf großer Stufenleiter über sog. „Verteilungspools“ abwickeln zu wollen, als hätten die Menschen der Peer-Ökonomie die Freiheit, die objektiv gegebene Struktur und Verteilung der gesellschaftlichen Arbeitskraft zu ignorieren, um sie nach subjektiven Präferenzen ganz neu zusammenzusetzen.
6. endlich würde die ganze Produktion in kürzester Zeit kollabieren, wenn die Menschen diesen „Verteilungspools“ auch noch ebensoviel vergangenen Aufwand in Form von Gütern und Diensten entnehmen wollten, wie sie selbst an gewichtetem Aufwand geleistet haben, oder anders formuliert: wenn sie nur soviel Arbeit zum gesellschaftlichen Produkt beitrügen, wie sie daraus für sich selbst beanspruchten. Was bei dieser „Verteilungsgerechtigkeit“ (die an die frühsozialdemokratische Losung vom „unverkürzten Arbeitsertrag“ erinnert) auf der Strecke bliebe, wäre der größte Teil der notwendigen gesellschaftlichen Arbeit, dessen Produkt nämlich überhaupt nicht unter den Individuen verteilt werden kann, weil es aus Produktionsmitteln incl. Vorräten bestehen, also Gemeineigentum bleiben muß. (Es ist kein Witz, aber in Christians Zukunftsgemälde müssen keine Produktionsmittel produziert werden; sie werden anscheinend als arbeitslos verfügbare „Ressourcen“ vorausgesetzt.)
Die Menschen müßten wohl oder übel anerkennen, daß ihr gesellschaftliches Gesamtprodukt sehr viel mehr umfaßt als nur den Inhalt der „Verteilungspools“, und ihren Verteilungsmodus (für knappe oder bewußt knapp gehaltene Güter, für die allein einer nötig wäre) dementsprechend korrigieren. So wie der zur Verteilung (unter den Produzenten!) anstehende Teil des gesellschaftlichen Produkts auch nur einen bestimmten Teil ihrer Gesamtarbeit absorbiert, so könnte auch nur ein proportionaler Anteil der individuellen Arbeitsleistung als Maßstab des individuellen Zugriffs auf diesen „Verteilungspool“ dienen. (Ob auch andere Verteilungsmodi denkbar wären, mag dahingestellt bleiben.) Wobei zu hoffen wäre, daß die Menschen spätestens an dieser Stelle auch dem Unsinn der Arbeitsgewichtung ein Ende setzen würden. Denn da jedes Produkt ebenso als Verkörperung eines „projekt“- bzw. betriebsspezifischen Arbeitsgewichts gälte wie die individuell geleistete Arbeit, müßte — um sie vergleichbar zu machen — eine allgemein gültige Maßeinheit der Arbeitsgewichtung gefunden werden, wenn die Verteilung nicht von endloser Streiterei und Eifersüchtelei begleitet sein sollte. Das wäre zwar noch kein Geld oder geldähnliches Tauschmittel (wie Stefan Merten meint), aber doch der einfachen Durchschnittsarbeit als Maßeinheit der allgemein oder abstrakt menschlichen Arbeit verdammt ähnlich und sicher kein Ruhmesblatt für eine Gesellschaft, die den Krämergeist der Warenproduktion hinter sich gelassen haben sollte…
Es ist zu begrüßen dass trotz oder gerade wegen der großen inhaltlichen Differenzen die Sichtweisen und Begründungen offen auf den Tisch gelegt werden.
Werner, auch wenn Du die vorhandenen Produktionsmittel noch so kursiv schreibst, ist es für die ganze Thematik notwendig festzustellen dass das ganze Thema vollkommen in der Luft schwebt, wenn Du nicht die Revolution auf dem Gebiet der Produktionsmittel in Rechnung stellst, die aus Konsumenten Prosumenten machen. Der Personal Computer, so ist die Behauptung, war nur die Spitze eines Eisberges der langsam aber sicher in seinen ganzen Dimensionen ersichtlich wird: Miniaturisierung und Automation der Produktion werden von den vorhandenen PMs nicht allzuviel übrig lassen.
Die unglaubliche Fülle der damit verbundenen gesellschaftlichen Innovationen habe ich an anderer Stelle ziemlich ausführlich behandelt und verweise hier nur darauf:
http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?FranzNahrada/BeitragOpenSourceJahrbuch/Artikel
und da vor allem
http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?FranzNahrada/BeitragOpenSourceJahrbuch/Artikel#DieDezentralisierungderProduktionsmittel
Diese Dezentralisierung der Produktionsmittel bedingt natürlich, das ist ganz klar und trivial, eine komplette Revolution auf dem Gebiet der Rohstoffe und Arbeitsmaterialien. Auch dazu ist in meinem Beitrag einiges angedeutet. Weiters eine neue Bewertung des biologischen Modus als Paradigma für fortgeschrittene Technologien, eine enorme Zunahme in Information und Qualifikation am Ort der Re/Produktion selbst und so weiter…
Wie diese Dinge in die Realität kommen ist das spannende Thema, und man kann sich trefflich drüber streiten ob das Glas nun halb voll oder halb leer ist. Wir sind selbst Teile der Entwicklung und nicht nur reine Beobachter, wir können unsere Aufmerksamkeit Dingen öffnen oder verschließen – und wir beeinflussen damit, ob wir es wollen oder nicht, in scheinbar geringem, aber in der Konsequenz gewaltigem Ausmaß auch die Realität in der wir leben. Es ist sehr wertvoll immer wieder zu reflektieren und sich nicht in Illusionen zu verlieren. Dennoch kann diese Reflexion in eine Sackgasse führen, wie ich an mir selbst oft genug schmerzlich erlebt habe. Ich finde dass es wertvoll ist im Gespräch zu bleiben und Deine Anmerkungen als Ansporn zu verstehen, den „Proof of the Pudding“ zu liefern….
Sehr richtig, aber vor dem Proof of the Pudding erstmal noch ein paar theoretische Anmerkungen.
Ja, ich denke zwar dass sich der Weg dorthin langsam schon abzeichnet – Franz hat ja schon einige Stichworte genannt. Das war aber definitiv nicht Thema meines Buchs, das Thema war mir zu groß und letztlich auch zu spekulativ. Stattdessen gibt es ja diesen Blog und zahlreiche andere Projekte, die sich teils beobachtend und analysierend, teils praktisch eingreifend mit diesen Entwicklungen beschäftigen.
Die “bisherigen Produzenten” sind wir ja durchaus alle 😉 Was die Produktionsmittel betrifft, sehe ich, ähnlich wie Franz, das spannende Element der aktuellen Entwicklungen gerade darin, dass – sowohl durch die Tätigkeiten von Peer-Produzenten wie auch durch die Entwicklung der kapitalistischen Produktionstechniken selbst – neue Produktionsmittel entstehen, die sehr viel dezentraler, modularer und schlanker sind als die klassischen kapitalistischen Fabriken. Es geht also wohl weniger um die Eroberung der vorhandenen Produktionsmittel (die ja in aller Regel eh spätestens nach einigen Jahrzehnten veraltet sind) aus um den Aufbau neuer.
Anders sieht’s bei den natürlichen Ressourcen aus – die sind nun mal endlich und um die Frage, ob sie von kapitalistischen Eigentümern nach Belieben gebraucht und verbraucht werden dürfen, oder ob sie als Commons allen zustehen, sind ja schon zahlreiche Kämpfe entbrannt. Auch wenn Peer-Produktion IMHO äußerst ressourcensparsam sein kann, ist doch klar, dass es ohne Ressourcen nicht geht. Insofern werden diese Kämpfe um die natürlichen Ressourcen und wieweit sie als Privateigentum oder aber als Commons anzusehen sind, für die Zukunft enorme Bedeutung haben.
Das scheint mir auf dem Missverständnis aufzubauen, dass die Produzent/innen Freier Güter besonders selbstlos sein müssten, um zu tun, was sie tun. Natürlich gibt es ein Ethos des Teilens und gemeinsamen Tuns, das aber kein Ethos der Selbstlosigkeit ist – denn dieses Verhalten nutzt allen, auch den Teilenden selbst.
“Wert” gibt es in der Peer-Produktion nicht, insofern auch keinen “vernichteten Wert”. Abgesehen davon basiert die Aussage auf einem Irrtum, denn ich gehe ja davon aus, dass (mittel- bis langfristig) der gesamte Produktionsaufwand unter der Gesamtheit der Nutzer aufgeteilt wird – nicht nur der zur Produktion der Einzelstücke nötige Aufwand, sondern ebenfalls der zur Produktion der Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstände nötige Aufwand.
Soweit zum ersten Teil des Textes – später mehr…
„Und während linke Diskurse über die Kreativität in postfordistischen Arbeitsstrukturen sich immer noch auf das „kurze Tauwetter“ von „Alternativen zur tayloristischen Arbeitsgestaltung“ Anfang der 1990er Jahre beziehen, konstatiert die Industriesoziologie schon seit Jahren die Renaissance des Fließbands unter dem Druck der Profitkrise.“
Christian Frings
@ Christian Frings
….mag man gerne glauben.
Hat ja niemand behauptet dass sich die wirkliche Revolutionierung der Produktionsweise ausgerechnet in den Fabriken abspielt…und dass sie eine Veranstaltung von oben ist.
Übrigens ist meine Hypothese an diesem Punkt dass gerade die immensen Fortschritte der Mikroelektronik und Automation zu einer verallgemeinerten Herrschaft der kapitalistischen Zeitordnung, die man oberflächlich auch als Retaylorisierungbezeichnen kann, führten !
Nur ist das eben großteils nicht mehr als die alte Massenarbeit am Material selbst (das Fließband von heute sieht eben anders aus als dass vor 20 Jahren!!!!), sondern „Logistik- und Verwertungsarbeit“ bis hin zu den vielgepriesenen „Cultural Industries“.
Erhellendes hiezu findet sich zum Beispiel bei Karl Reitter :
„Während im Fordismus die Handlungen des Kaufens und Verkaufens an den Rändern des Betriebes in entsprechenden Abteilungen lokalisiert waren, sollen nun möglichst alle Abteilungen unmittelbar mit dem Markt konfrontiert werden.“ ….
“ Die starre Zeitordnung des Fordismus ist einer flexiblen und individualisierten Zeitordnung gewichen. Insbesondere bei den Scheinselbständigen ist die Grenze von Arbeitszeit und Freizeit kaum noch zu ziehen. Der fordistische Normalarbeitstag ist vielfach aufgelöst. Die fixierenden, Identität zuschreibenden Begriffe verlieren ihre Bedeutung. Das gilt etwa für den Begriff der Belegschaft. Idealtypisch zählten dazu im Fordismus alle Beschäftigten eines Betriebes, vom Koch in der Werksküche über den Leiter des Fuhrparks bis zur Telefonistin. Nun wird die Kantine von einer Cateringfirma betrieben, der Fuhrparkleiter ist einem Jungmanager der neuen Firma gewichen und die Telefongespräche der Kunden werden an ein Call Center weitergeleitet. Die Grenze zwischen Innen und Außen, Jenseits und Diesseits der Fabrikmauern ist obsolet geworden“.…
„Ist die gesamte Gesellschaft produktiver Zusammenhang, so lassen sich herausgehobene Momente nicht mehr exakt bestimmen und messen. Nicht zufällig werden immer häufiger Auffassungen vertreten, wonach die Quellen des Mehrwerts nicht mehr eindeutig zu lokalisieren wären. Das heißt: Der Anteil des Individuums kann nicht exakt gemessen oder bewertet werden. Die ehemals zentrale Bedeutung der Fabrik und der Fabrikarbeit ist heute geschwunden, niemand kann ernsthaft behaupten, das Zusammenbauen von Kühlschränken stelle den Kern der gesellschaftlichen Tätigkeiten dar, der Rest sei belangloses Beiwerk. Dass der gesellschaftliche Zusammenhang als gesellschaftlicher Zusammenhang nicht-hierarchischer Elemente überhaupt auf diese Weise ins Bewusstsein tritt, das hat der Postfordismus dem Fordismus voraus.“
Hi alle zusammen,
Die Kritik an der PeerToPeer-Ökonomie unterstellt,
dass der Kapitalismus bis zum Ende der Erde bestehen
bleibt. Das wäre möglich – aber möglich ist auch, dass
er zusammenbricht, das gab es ja schon.
Sieht mensch sich den Verlauf der Wirtschaft
seit 1945 an :
… von 1945 bis 1973 beispielloser Aufstieg
… seit 1973 jährlich Budget-Defizit – also Schulden,
um das System aufrecht zu erhalten.
… jetzt eine beispiellose Stützungs-Aktion, wieder
mit Schulden
Stellt sich die Frage:
Lässt sich das beliebig lange fortsetzen ?
Manche Menschen glauben das nicht und
suchen neue Wege – einer davon ist P2P-Ökonomie.
P2P-Ökonomie ist m.E. so alt wie die Menschheit,
nur ist sie durch das heutige Wirtschaftssystem
nicht mehr in größerem Umfang durchführbar –
– da muss mensch der Kritik zustimmen –
und daher aus dem Bewusstsein der meisten
Menschen verschwunden.
Es ist das Verdienst von
Christian Siefkes, Stefan Meretz, Benni Bärmann,
Annette Schlemm, …..
diese Arbeits- bzw. Wirschafts-Weise,
ergänzt durch ein paar Spielregeln,
wieder in Diskussion gebracht zu haben.
P2P-Ökonomie in größerem Umfang braucht
Menschen mit viel Freiraum, z,B. durch ein
‚Bedingungsloses Grundeinkommen‘.
Die Menschen drängen bereits nach mehr Freiraum,
z.B. läuft derzeit in Deutschland bis 17.2.09 eine
Petition für ein ‚Bedingungsloses Grundeinkommen‘
http://archiv-grundeinkommen.de/
Schön langsam rührt sich also was im Volke.
Mit freundlichen Grüßen
Heinz Göd
Es beruhigt mich zumindest ein bisschen, wie im Meer dieser – von aller Realität entrückten – Traumfabrik sich diese Realität zumindest ansatzweise zurückmeldet. @Heinz Göd u. a. ziehen mit dem positiven Bezug auf das Grundeinkommen eine formal richtige Schlussfolgerung aus den Widersprüchen der Peer-Ökonomie Herleitung: die angehenden Peer-Produzentinnen bräuchten als erstes eine Basis von der aus eine solche Aktivität überhaupt gestartet werden kann. Diese Basis haben die OS Software-Produzentinnen durch ihre Lohnarbeit in doppelter Weise im Rücken: einerseits brauchen sie ihre OS-Produkte nicht verkaufen, um Leben zu können (dafür steht der Lohn bzw. das Einkommen) und andererseits verfügen sie über soviel Zeit, um sich an der OS Entwicklung beteiligen zu können. Damit wird allerdings ein zumindest halbwegs funktionierender Kapitalismus die Grundbedingung für seine Abschaffung, womit der formal richtigen Schlussfolgerung die inhaltlich notwendige Luft arg schnell abhanden gekommen ist – oder?
Aber nachvollziehbare Logik scheint mir keine Eigenschaft die auf dieser Seite gepflegt wird, für moderne Keimform-Philosophen scheint das unnötig, das zeigen @Christians letzte Bonmots nur allzu deutlich: Peer-Produktion beruht ja nicht auf dem Wert und daher kann dieser logisch auch nicht vernichtet werden (und wer interessiert sich schon für Arbeitszeiten oder stoffliche Vorleistungen die ersetzt werden müssen, wenn die Produzentinnen dauerhaft Produzentinnen bleiben sollen. OS zeigt doch: es geht wenn man nur will). @Christian argumentiert wie ein Hohepriester, was er sagt kommt Gotteswort gleich:
„denn ich gehe ja davon aus, dass (mittel- bis langfristig) der gesamte Produktionsaufwand unter der Gesamtheit der Nutzer aufgeteilt wird – nicht nur der zur Produktion der Einzelstücke nötige Aufwand, sondern ebenfalls der zur Produktion der Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstände nötige Aufwand“.
Ich lass es mal offen, ob sein Zeitrahmen bereits heute beginnt oder erst nach Durchsetzung der Peer Produktion bzw. frage auch nicht nach dem Grad der Durchsetzung von PP der für den Beginn der Zeitnahme vorausgesetzt werden muss: Wenn die wahrhaft gesellschaftliche Produktion erst mal da ist funktioniert sie natürlich auch entsprechend gesellschaftlich. Der Grad der Arbeitsteilung des kapitalistischen Zentrums ist nicht hintergehbar, weshalb die Peer-Produktion logischerweise bei den eigenen Bedürfnissen der Produzentinnen ansetzen kann, schließlich werden Menschen ja Ärztinnen oder Krankenpfleger, weil sie es mal gut haben wollen, wenn sie krank sind und Elektriker weil sie gern mit Strom hantieren und Schlosser weil sie gern mit Stahl umgehen und Schreiner…..
Da auch mit Polemik keine Auseinandersetzung angestoßen werden kann, wenn eine Seite sich nicht auseinandersetzen will und sich der Überprüfung ihrer Thesen verweigert, breche ich hier ab. Aber @Franz Nahradas zwar gut gemeinten, aber m. E. so hilf- wie zwecklosen Versuch eine versöhnliche Stimmung zu verbreiten, um doch noch zu produktiven Ergebnissen zu kommen, will ich der eigenen negativen Einschätzung zum Trotz zum Schluss mit einer letzten, recht praktischen Frage aufgreifen, die hoffentlich nicht mit dem weiteren Preisen der Unlogik beantwortet wird: Was sind denn nun die praktischen Hindernisse, die die vorhandene Peerproduktion von OS-Produktionen wie firefox, thunderbird etc. trennt? Was stößt der Markt bei firefox und thunderbird an und warum können sich das die Peer-Produzentinnen (noch) nicht zur Genüge aneignen?
@Christian weist in seinem Buch auf diese Mängel der Peer-Produktion hin, ohne deutlich zu machen, woran die Mängel hängen bzw. wie sie denn überwunden werden können/sollen, was ihn aber nicht daran hindert, die vollendete Peer-Produktion als reale Lösung in einem überschaubaren Zeitraum als erreichtes Ergebnis hinzustellen (denn alle Argumentation erscheint hier prinzipiell wie in Futur II gesetzt).
Hi alle zusammen,
Hi Hubert Herfurth,
„Damit wird allerdings ein zumindest halbwegs
funktionierender Kapitalismus die Grundbedingung
für seine Abschaffung, womit der formal richtigen Schlussfolgerung die inhaltlich notwendige Luft
arg schnell abhanden gekommen ist – oder?“
#Nicht unbedingt.
Geld gibt es seit ca. 4000 Jahren,
Menschen seit ca. 3000000 Jahren.
Es gibt ein sehr krisenfestes System der
Grundversorgung:
die Selbstversorgung aus dem eigenen Garten.
Wie krisenfest dieses System ist, zeigte sich
während des 2. Weltkrieges,
Dieses System wird von den meisten Intellektiellen
geringgeschätzt,
m.E. zu Unrecht – ich hoffe sehr, dass die Menschen
nicht durch einen 3,Weltkrieg vom Wert
dieses Systems überzeugt werden müssen –
es sprechen nämlich mehrere handfeste Gründe
dafür, siehe
http://home.pages.at/goedhe/GOD_Deutsch/Zukunft/2069FaqD/2069FaqD_AP.html
Ein „halbwegs funktionierender Kapitalismus“, hat es
das schon eimal über längere Zeit gegeben ?
Aus dem Geschichtunterricht habe ich im Hinterkopf
die Faustregel:
Innerhalb eines Menschenlebens ein Wirtschafts-
zusammenbruch(=Krieg).
Wenn ich mir die jetzige Kapitalismusperiode ansehe,
eher beunrihigend, die Daten und Fakten …
Zur PeerToPeer-Produktion:
Als Techniker habe ich in der Produktion gearbeitet
und mir ist kein Produktionsschritt bekannt, der Geld
benötigt. Die Erzeugung in einer Fabrik löst eine
Kaskade an Erzeugung in anderen Fabriken aus.
Der Aufwand wird über Geld abgerechnet, aber im
grunde ist der Preis nur die Summe der anteiligen
Lohnkosten +Abschreibung+Gewinn+Steuern.., und die Lohnkosten eine gewichtete Arbeitszeit,
gewichtet, weil verschiedene Tätigkeiten verschieden entlohnt werden.
Unsere ganze Erzeugung lässt sich daher mit
einer Zeitverrechnung abwickeln fast wie jetzt,
die Verrechnungseinheit ist halt statt € nun Z
Z(eiteinheit), Der Wert eines Gutes lässt sich
somit genausogut kalkulieren wie heute ein Preis,
sogar besser, denn Zeit ist universell und hat
keinen Wechselkurs.
Der Peer bekommt statt Lohn einen Zeit-Gutschein,
der ihn zum Bezug einer entsprechenden
Warenmenge berechtigt, Das sieht nach Geld aus
und erleichtert die Umstellung.
Da der Gutschein an die Person gebunden ist,
ist das aber kein Geld, denn Zins und Spekulation
ist dadurch nicht möglich.
In einer vernetzten Welt wird der ‚Gutschein‘
ein Eintrag auf einer ‚Kreditkarte‘ und in einem
Zentralrechner sein und eine Warenentnahme
wird ebenfalls über den Zentralrechner laufen,
um die Produktion des neuen einzuleiten.
Vor dem Zeitguthaben steht dabei die Kenn-Nummer des Peers und es lassen sich Rechenoperationen
nur mit ‚Kenn-Nummer+Zeitguthaben‘-Zahlen
durchführen.
Denkbar wäre auch ‚Produktion on Demand‘.
Es spricht auch nichts dagegen, dass manche
Peers in einer Garage oder ‚Allgemeinen Werkstätte‘
etwas zusammenbasteln, wie heute auch.
Die Erfassung des Zeitaufwandes kann bei
Computer-Arbeit die Software erledigen,
bei manueller Tätigkeit eine Stechuhr, die über
Glasfaser-Kabel oder Funk mit dem Rechner verbunden
ist, ist auch nicht neu.
Die kommende Rostoff-Knappheit wird ein
weltweites Rohstoff-Managment erfordern und
Warenerzeugung zu einer weltweiten Angelegenheit
machen –
wir sitzen nun mal in einem Raumschiff.
Mit freundlichen Grüßen
Heinz Göd
Nun @Heinz Göd, das Geld im engen Sinn habe ich da mit meiner kritischen Anmerkung gar nicht gemeint. Vielmehr ging es mir ja nur darum, dass das System Kapitalismus zumindest so gut funktionieren müsste, dass das (bedingungslose) Grundeinkommen überhaupt gezahlt werden kann. Der Staat kann ja grundsätzlich nur weitergeben, was der Kapitalismus zuvor produziert hat (das übersehen die Sozialstaat freundlichen Kritiker gerne). Bzw. der Staat kann Kredite auf zukünftige Produktionen aufnehmen.
Das es mit der ‚Abschaffung‘ des Geldes nicht so leicht wird, wie unsere Peer-Ökonomie-Vertreter glauben machen wollen, hat ja die Ursache schon darin, dass sie sich keine ehrliche Rechenschaft darüber abgeben, wie OS funktioniert, wie es überhaupt funktionieren kann. In ihrem Irrglauben OS bzw. die Peer-Ökonomie könnte den Kapitalismus ablösen, übersehen sie ja die kleine aber feine Tatsache, dass der Kapitalismus es ist, auf dem sich der Überbau von OS und Peer-Ökonomie erhebt. Das bekannte Sprichwort „über Geld spricht man nicht, man hat es“ ließe sich hier abändern in „Geld kann ganz einfach wegdiskutiert werden wenn es im Hintergrund eine so positive Rolle spielt“! Hier funktioniert also etwas scheinbar ohne Geld, weil dieses selbst die stille Voraussetzung der OS Bewegung bildet. Das entwertet nicht die Stellung dieser Bewegung, als Zeiger auf eine neue und höhere Form der Gesellschaftlichkeit gelten zu können, aber ihre Verallgemeinerung die die Ablösung des Kapitalismus und der Warenproduktion zum Inhalt haben soll ist ein völlig anderes Thema. Angesichts der wirklichen Probleme steckt man wie ein Strauß den Kopf in den Sand und wiederholt unermüdlich die gleichen, keiner Realität sich stellenden Phrasen.
Du verteidigst das Geld @Heinz Göde und auch die Zeit wäre hier ein solches, weil dir die Realität täglich demonstriert, dass es ohne nicht geht. Wenn es irgendwann doch gehen kann, kann dies folglich nicht mehr die gleiche Realität sein. Darüber lässt sich sicherlich trefflich streiten, letztlich geht es aber darum, praktisch zu zeigen, das die Abkehr vom Geld nicht nur kein Hirngespinst ist, sondern letztlich sogar notwendig sein wird, um die Existenz der Menschheit nachhaltig zu sichern. Das Fatale an der Diskussion hier ist, das die guten Voraussetzungen die OS durchaus für eine realistische Betrachtung der Probleme bietet, am Ende wieder als reine Fantasterei dasteht (zu der ich allerdings deine Abkehr vom Zins etc. ebenso rechne), weil diese Kritik am Geldbezug (wie ihre historischen Vorgänger) die Probleme nur voluntaristisch und damit eben gar nicht lösen kann (im schlechten Sinn gute Beispiele dafür sind etwa krisis bzw. exit). Im schlechten Sinne geht es den Kritikern auch kaum um etwas anders, als sich in der Rolle – dieser am Ende immer unverstandenen, an der bösen Realität gescheiterten Revolutionäre – wohl zu fühlen. Das ‚Linkssein‘ (der Begriff lässt sich je nach Geschmack auch durch Revolutionär oder ähnliches ersetzen), also der vorausgesetzte politische Anspruch, schon dafür sorgt, das die vielen anderen ‚geldlos‘ geleisteten Arbeiten (siehe Werners Hinweis auf freiwillige Feuerwehr, DLRG etc. bzw. die entsprechenden Aufsätze Meinhard Creydts zum Thema) aus der Betrachtung vollkommen heraus fallen, weil sie im vorausgesetzten Rahmen nicht als politische gelten können. Sachlich gibt es dafür überhaupt keine Gründe, vielmehr lässt sich diese Tatsache nur als Zeiger auf die Abgehobenheit der politischen ‚Klaste‘ interpretieren.
Hi alle zusammen,
Hi Hubert Herfurth,
Bei einem ‚bedingungslosen Grundeinkommen‘ muss der Kapitalismus funktionieren,
da sind wir beide einig.
1944 geboren, bin ich in einem Haus mit Garten
rundherum und Kleinvieh aufgewachsen,
das war ein sehr krisenfestes System und
es brauchte kein Geld sondern nur Arbeit – und das sehr wenig,
das weiß ich deshalb, weil ich kleiner Pimpf
immer dabei war und viel davon auch erledigt habe.
Nur Brot, Milch und Zucker – ohne den ist gesünder –
hatten wir nicht, dazu war das Grundstück zu klein.
ich erinnere mich auch noch so dunkel an Lebens-
mittel-Marken.
Für mich sind daher Wirtschaftssysteme vorstellbar,
die heutzutage nicht mehr allgemein bekannt sind.
Persönlich glaube ich, dass ‚bedingungsloses
Grundeinkommen‘ die heutigen Probleme noch
nicht löst, sondern dass über kurz oder lang wieder
die Lebensmittel-Selbstversorgung aus dem eigenen
Garten notwendig sein wird, also
eigenverantwortliches Unternehmertum für das
wirkliche unverzichtbare Leben und dass nebenher
eine PeerToPeer-Industrie laufen wird.
Bei PeerToPeer in der Lebensmittel-Versorgung, da
hätte ich doch ein ungutes Gefühl. Mir gibt in diesem
Zusammenhang auch eines zu denken:
Als die Landwirte noch viele Kinder hatten,
übernahm der älteste Sohn den Hof und seine
Geschwister waren Knechte bzw. Mägde bei ihm,
also nicht Peer to Peer, wie es doch ’natürlich‘ wäre.
Bei ’neuen‘ Systemen tut mensch sich immer schwer,
zu beweisen, dass es geht.
Deshalb führt die Evolution neue Systeme oft
unziemlich hart ein,
z.B. Übergang von Monarchie zu Demokratie.
Damals war ich – gottseidank – nicht dabei,
darum kenne ich die damaligen Diskussionen nicht –
wahrscheinlich waren sie ähnlich wie jetzt.
Unbestreitbare Tatsache ist, dass die Menschheit
ca. 3000000 Jahre ohne Geld als Selbstversorger
gelebt hat – dass sich darauf eine P2P-Industrie
aufpfropfen lässt, ist eine Spekulation, aber dass
es nicht funktioniert, dafür habe ich noch keinen
Beweis gesehen.
Dass der Kapitalismus hilfreich war, um so schnell
so weit zu kommen, das sehe ich auch so – allerdings
sehe ich auch die ‚Opfer am Wegesrand‘.
Dass der Kapitalismus ein störungsanfälliges System
mit manchmal verheerenden Folgen ist, das ist auch
eine Tatsache und es ist fraglich, ob wir uns das
angesichts der heutigen Waffentechnik noch leisten können.
Dass eine P2P-Ökonomie auch Errungenschaften des
Kapitalismus nutzen würde, das ist ein Prinzip der
Höherentwicklung, es hatte ja auch der Kapitalismus
einen Unterbau, den er benutzt hat.
Die kommenden Jahre werden m.E. sehr lehrreich
werden, selbstverständlich auch mit viel Diskussion.
Mit freundlichen Grüßen
Heinz
Lieber @Heinz Göd, wenn ich dich nun richtig verstehe, gehst Du bei der ganzen Sache von einem Krisenszenario aus, womit die ganze Sache einen großen Schritt realistischer wird, als ich es bisher in @Christians Ansatz erkennen kann. So gesehen drehst Du @Christians Ansatz schon ein kleines bisschen um, oder?Allerdings habe ich den Eindruck, dass Du hier ein wenig zu stark in historischer Parallele denkst, womit deine Überlegungen relativ positiv enden. Ich sehe diese Parallelität schon nicht. Wir haben heute nur noch einen Bruchteil der Bauernstellen und wir haben auch nicht mehr die Möglichkeiten der Selbstversorgung im ‚eigenen Garten‘ für die Masse der Menschen wie vor 50-80 Jahren, selbst wenn die Blumenbeete oder Pflasterflächen wieder in Nutzgärten verwandelt würden. Ein Standard Reihenhausgrundstück verfügt m. E. nicht über die für eine Selbstversorgung notwendige Fläche. Und dieses Reihenhaus wäre dann schon fast das Nonplusultra, die große Mehrheit der Bevölkerung verfügt über gar keine geeigneten Gartenflächen mehr, würde ich meinen. Dazu ist auch schon ein Stück weit das know how verloren gegangen. Das lässt sich zwar wieder aneignen, aber dafür wäre schon ein gewisser Zeitfaktor in Anschlag zu bringen, bis das greift. Die ebenfalls etwas blauäugige Vorstellung der Peer-Ökonomie Anhänger, es ließe sich mal eben das jeweilige Produktionswissen durch bloßes Lesen geeigneter Fachlektüre an eignen, übersieht die deutlich aufwändigeren ‚Geburtswehen‘ des praktischen Lernprozesses. Dabei ist ja das, was sich hier so negativ anliest, die eigentlich positiveSeite in dieser Entwicklung, denn hier zeigt sich in der gegenseitig rapide gestiegenen Abhängigkeit genau die Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Produktion.
@Hubert:
„In ihrem Irrglauben OS bzw. die Peer-Ökonomie könnte den Kapitalismus ablösen, übersehen sie ja die kleine aber feine Tatsache, dass der Kapitalismus es ist, auf dem sich der Überbau von OS und Peer-Ökonomie erhebt.“
Wie kommst Du denn darauf? Das Thema wurde hier und andernorts lang und breit diskutiert. Dass es in Christians Buch nicht lang und breit diskutiert wurde liegt schlicht daran, dass es darin um etwas anderes geht, nämlich eben genau nicht um die Frage wie sich Peer-Production hier und heute ins Gefüge einpasst, sondern darum was das verallgemeinerbar Neues daran ist. Eben mehr „Neues“ als „Neues im Alten“.
„Die ebenfalls etwas blauäugige Vorstellung der Peer-Ökonomie Anhänger, es ließe sich mal eben das jeweilige Produktionswissen durch bloßes Lesen geeigneter Fachlektüre an eignen, übersieht die deutlich aufwändigeren ‘Geburtswehen’ des praktischen Lernprozesses.“
Auch von „mal eben“ spricht niemand. Aber immerhin wirst doch selbst Du zugeben, dass es auch jetzt schon Menschen gibt, die dieses „Produktionswissen“ haben, oder? Vielleicht sind die ja genervt davon, dass ihnen ständig das Wertgesetz in ihr „Produktionswissen“ dazwischenfunkt? Es ist ja nun auch nicht so, dass die Millionen und Abermillionen Codezeilen Freier Software von Sozialpädagogen geschrieben wurde. Zumindestens nicht nur.
Ich bin langsam echt erstaunt darüber wie Du beharrlich irgendwelche Strohpuppen aufbaust um sie dann kleinklopfen zu können. Was bringt Dir das?
@Benni warum gibst Du dann nicht mal ein Argument zum Besten anstatt mir ellenlang zu erklären, dass dies schon alles irgendwo steht und erledigt sei. Seitdem ich mich an ‚eurer‘ Diskussion beteilige, sehe ich nur Zirkelschlüsse aber noch nicht eine vernünftige Erklärung und ich pflege eigentlich keinen Diskussionsstil, der die Argumente der anderen ignoriert, zumindest taucht dieser Vorwurf nach mehr als 30 Jahren Tätigkeit in der pol. Szene hier das erste Mal auf. Die Ignorierung aller Probleme ist für mich bisher der rote Faden auf dem sich diese ‚idealistische‘ Theorie für mich aufbaut. Vielleicht glaubt ihr die Argumente von Heinrich oder Nuß seien erledigt, sind sie aber nicht, zumindest kenne ich keine auch nur halbwegs richtigen Gegenargumente, aber vielleicht lässt Du mal hören @Benni! Da hier soviel Raum für Wiederholung des ewig Gleichen ist, sollte das doch nicht das wirkliche Problem sein können, oder?
Hi alle zusammen,
Hi Hubert Herfurth,
Du hast vollkommen recht:
‚Selbstversorgung aus dem eigenen Garten‘ ist
in Europa und USA derzeit nicht möglich, schon
wegen der Eigentumsverhältnisse an Grund. Das
bedürfte ja einer Bodenreform, die derzeit nicht
verwirklichbar ist.
Verwirklichbar wäre das nur im kommunistischen China,
weil dort Grund entsprechend verteilt werden kann,
meine Vorstellung vor 17 Jahren:
http://home.pages.at/goedhe/GOD_Deutsch/Zukunft/2069Buch/2069D_21.html#Die ,,Große Umgestaltung”
Meine Zweifel am Kapitalismus gehen auf die Erdöl-Krise
1973 zurück.
Damals war ich als Techniker in einer Firma mit ca. 6000
Beschäftigten in einem Ort mit ca. 40000 Einwohnern –
die Firma war also lebenswichtig für den Ort.
Die Araber haben damals kurz den Ölhahn zugedreht
und innerhalb kurzer Zeit hatten wir in der Firma
Kurzarbeit und Zwangsurlaub,
aber in den verschiedenen Sparten verschieden.
Es war für mich erschreckend, wie schnell da die
niederen Instinkte des Menschen auf den Plan treten
und wie schnell ein Ort absackt .
Der Spuk war dann zum Glück schnell vorbei, weil
die Saudische Königsfamilie für ihren aufwändigen
Lebensstil die Erdöl-Einnahmen brauchten.
Mich hat das aber nicht mehr losgelassen, dass eine
so kleine Störung solche Auswirkungen hat.
Meine Beobachtung des Verlaufes der Wirtschaft
deuteten auf einen Wachstums(=Zunahme)-Zwang.
In einer Diskussion mit Kollegen meinte einer:
„Die Wirtschaft muss wegen der Bankzinsen wachsen
(=zunehmen)“
Hat mir eingeleuchtet und
ich habe daraus geschlossen:
„Der Kapitalismus ist grundsätzlich falsch, denn auf
einer endlichen Welt kann nichts immerfort wachsen
(=zunehmen)“.
Daraufhin habe ich ein krisensicheres System gesucht,
das Ergebnis der Überlegungen:
http://home.pages.at/goedhe/GOD_Deutsch/Zukunft/2069Buch/Buch_kapw_fs.html
Dass das nicht von heute auf morgen verwirklichbar wäre,
war mir klar, ich habs eben als Zielvorgabe betrachtet –
oder für den Fall der Fälle.
Möglicherweise haben wir jetzt den Fall der Fälle.
Hi Benni,
„…Menschen gibt, die dieses “Produktionswissen” haben,
oder? Vielleicht sind die ja genervt davon,
dass ihnen ständig das Wertgesetz in ihr
“Produktionswissen” dazwischenfunkt? “
#Du siehst das goldrichtig.
Ich bin Techniker und war in der Industrie und ständig
im Streit mit den Kaufleuten. Es war nie möglich, eine
technisch saubere Lösung durchzubringen,
und meinen Kollegen ging es genauso,
meinen Ärger kann mensch nachlesen:
http://home.pages.at/goedhe/GOD_Deutsch/Zukunft/2069FaqD/2069FaqD_WS.html#Konkurrenzbeste Produkte
Ich persönlich glaube, dass die PeerToPeer-Produktion
kommen muss, weil uns die kommende Rohstoff-Knappheit
zu einer grundsätzlich neuen Produktionsweise
zwingen wird.
http://home.pages.at/goedhe/GOD_Deutsch/Zusammenarbeit/IQOAsD.html#Modell2069
Allerdings wann und wie, …
nun ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Freundliche Grüße an alle
Heinz
Hi alle zusammen,
Hi Hubert Herfurth,
Du hast vollkommen recht:
‚Selbstversorgung aus dem eigenen Garten‘ ist
in Europa und USA derzeit nicht möglich, schon
wegen der Eigentumsverhältnisse an Grund. Das
bedürfte ja einer Bodenreform, die derzeit nicht
verwirklichbar ist.
Verwirklichbar wäre das nur im kommunistischen China,
weil dort Grund entsprechend verteilt werden kann,
meine Vorstellung vor 17 Jahren:
‚2069‘#Die ,,Große Umgestaltung”
Meine Zweifel am Kapitalismus gehen auf die Erdöl-Krise
1973 zurück.
Damals war ich als Techniker in einer Firma mit ca. 6000
Beschäftigten in einem Ort mit ca. 40000 Einwohnern –
die Firma war also lebenswichtig für den Ort.
Die Araber haben damals kurz den Ölhahn zugedreht
und innerhalb kurzer Zeit hatten wir in der Firma
Kurzarbeit und Zwangsurlaub,
aber in den verschiedenen Sparten verschieden.
Es war für mich erschreckend, wie schnell da die
niederen Instinkte des Menschen auf den Plan treten
und wie schnell ein Ort absackt .
Der Spuk war dann zum Glück schnell vorbei, weil
die Saudische Königsfamilie für ihren aufwändigen
Lebensstil die Erdöl-Einnahmen brauchten.
Mich hat das aber nicht mehr losgelassen, dass eine
so kleine Störung solche Auswirkungen hat.
Meine Beobachtung des Verlaufes der Wirtschaft
deuteten auf einen Wachstums(=Zunahme)-Zwang.
In einer Diskussion mit Kollegen meinte einer:
„Die Wirtschaft muss wegen der Bankzinsen wachsen
(=zunehmen)“
Hat mir eingeleuchtet und
ich habe daraus geschlossen:
„Der Kapitalismus ist grundsätzlich falsch, denn auf
einer endlichen Welt kann nichts immerfort wachsen
(=zunehmen)“.
Daraufhin habe ich ein krisensicheres System gesucht,
das Ergebnis der Überlegungen war ‚2069‘
Dass das nicht von heute auf morgen verwirklichbar wäre,
war mir klar, ich habs eben als Zielvorgabe betrachtet –
oder für den Fall der Fälle.
Möglicherweise haben wir jetzt den Fall der Fälle.
Hi Benni,
„…Menschen gibt, die dieses “Produktionswissen” haben,
oder? Vielleicht sind die ja genervt davon,
dass ihnen ständig das Wertgesetz in ihr
“Produktionswissen” dazwischenfunkt? “
#Du siehst das goldrichtig.
Ich bin Techniker und war in der Industrie und ständig
im Streit mit den Kaufleuten. Es war nie möglich, eine
technisch saubere Lösung durchzubringen,
und meinen Kollegen ging es genauso,
meinen Ärger kann mensch nachlesen:
http://home.pages.at/goedhe/GOD_Deutsch/Zukunft/2069FaqD/2069FaqD_WS.html#Konkurrenzbeste Produkte
Ich persönlich glaube, dass die PeerToPeer-Produktion
kommen muss, weil uns die kommende Rohstoff-Knappheit
zu einer grundsätzlich neuen Produktionsweise
zwingen wird,
auf der Homepage bei
Zusammenarbeit/IQOAsD.html#Modell2069
Allerdings wann und wie, …
nun ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Freundliche Grüße an alle
Heinz
PS: musste die Links löschen
@Hubert: Die Argumente sind doch alle im wesentlichen längst ausgetauscht. Ich würde gerne ins Detail gehen, wenn ich den Eindruck hätte, dass Du mir zuhörst. Tust Du aber nicht, baust lieber Strohpuppen auf. Das ist anstrengend und ermüdend und bringt weder Dir noch mir was.
Ach @Benni, lass gut sein!