Schlagwort: architektur

Commons-basierte Peer-Produktion

[Artikel erschienen in spw 182, auch als PDF]

Von Stefan Meretz

Vor zehn Jahren hatte ich das Vergnügen in der spw 120 in einem Artikel zur Freien Software „20 Thesen für eine andere Gesellschaft“ zu formulieren. Zeit also, die Thesen zu überprüfen. Meine zentrale Aussage war seinerzeit, dass Freie Software eine Keimform einer neuen Form der Vergesellschaftung und neuen Art und Weise der Produktion der notwendigen und nützlichen Güter sei. Diese Grundthese hat sich bestätigt. Was mit der Freien Software begann, hat sich auf viele Bereiche der Gesellschaft ausgedehnt. Hinzu kam – das war vor zehn Jahren noch nicht im Blick – ein weltweiter Prozess der Wiederentdeckung der Gemeingüter (Commons).

(mehr …)

An Architektur: On the Commons

It’s always great to see in which diverse fields the idea of the Commons is applied. One wonderful example is the summer issue of »An Architektur — Produktion und Gebrauch gebauter Umwelt«. Despite its German title — which means »production and usage of built environment« — An Architektur is an English-language magazine.

Main part of the summer issue entitled »On the Commons« is an interview with Massimo de Angelis and Stavros Stavrides: »Beyond Markets or States: Commoning as Collective Practice«. The interview was made together with e-flux journal and can be read online on e-flux webpage. The text of the interview is marked with footnote-numbers, but instead of footnotes there are complete articles referenced explaining some backgrounds of aspects being discussed in the interview.

(mehr …)

Krise, Commons und Kommune

Strategien der Transformation — Tagung von Helle Panke e.V. Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin und Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (BdWi) in Werftpfuhl 22.-26.9.2010

Mir ist nicht wirklich klar, warum die Commons in dieser Veranstaltung auftauchen, liest sich die Ankündigung doch völlig konventionell und von Commons unbeleckt (nein, »Gemeineigentum« ist eben nicht das gleiche wie Gemeingüter bzw. Commons). Einzelne Beiträge gehen gleichwohl auf die Commons ein. Schade, dass ich nicht an der Tagung teilnehmen kann.

Doch lest selbst: (mehr …)

Architecture goes creative commons

Architektonische Designs sind natürlich wie geschaffen für offenes Teilen über Computernetze. Und diese Tendenz wird mit zunehmender Nutzung von computerbasierten Designwerkzeugen nur noch deutlicher werden. Technische Hindernisse existieren allerdings immernoch: Wer Architekten kennt, weiss wie sehr die auf hochaufgelöste graphische Repräsentationen abfahren. Und die sind datenintensiver als Texte, sei es als Wikipedia Artikel oder als Quellcode einer Anwendung. Kulturelle Barrieren gegenüber dem freien Teilen der kreativen Einfälle sind innerhalb der Architektenprofession ein weiteres schwerwiegendes Problem. Irgendein Äquivalent zur Hacker-Ethik der Freien Software fehlt hier vollkommen.

Sowohl die technischen als auch die kulturellen Hindernisse versucht seit heute das open architecture network auszuräumen (noch im beta Betrieb, bisher nur Screenshots der Tools). Das ist eine Implementation eines „open-share“ Mechanismus für alle, die mit Architektur zu tun haben. Viele der dort gesammelten Designs adressieren die sog. Dritte Welt und Fragen der Nachhaltigkeit. Getragen wird das von der non-profit Gruppe architecture for humanity, die sich beim Wiederaufbau nach Katrina und dem Tsunami in Indonesien einen Namen gemacht hat. Ein Interview mit den GründerInnen gibts bei Wired.

Man mag von den dort zugrundegelegten CC Lizenzen halten was man will, eine spannende Initiative ist das m.E. allemal und ich werde sie allen meinen Architektkollegen nahelegen.