Keimformdenken in der LINKEN?
Die Linke, insbesondere DIE LINKE, hat eine einfache Antwort auf eine komplizierte Frage: Aufhebung des Kapitalismus? => Aufhebung des Privateigentums! Steht ja auch so im Kommunistischen Manifest. Wenn die bisher Unteren nur erst über die Mittel der Produktion verfügen, wird alles gut. Wie, wie schnell und mit welchen Mitteln sind Streits um Details, die die linken Fraktionierungen erzeugte und noch immer erzeugt. »Privateigentum weg« war die Lösung und muss die Lösung weiterhin sein. Inzwischen wird gar wieder darüber debattiert, wie die zukünftige Planwirtschaft zu organisieren sei.
Gibt es doch noch anderes? Etwa die Erkenntnis, dass es nicht reicht, über das Alte zu verfügen, sondern es darum geht, eine neue Produktionsweise in die Welt zu setzen? Ich bin ja doch immer wieder neugierig und lese Broschüren über den Stand der Erkenntnisse wie diese: »Marx’ Kritik der politischen Ökonomie und die Linke heute«. Und siehe da: In homöopatischen Dosen werden neue Entwicklungen wahrgenommen. Dass sie doch nur wieder zur Rechtfertigung eines »pluralen Kapitalismus« verwendet werden, war allerdings zu erwarten. Wen’s interessiert: hier weiterlesen.
Die meisten Linken wollen doch das Privateigentum (auch an Produktionsmitteln) behalten, sowohl in der Linkspartei als auch außerhalb.
Wenn du Staateigentum als »Privateigentum in staatlicher Verfügung« begreifst (wofür einiges spricht), dann hast du recht. So sehen es aber die Linken, die Verstaatlichungen und/oder Vergesellschaftungen fordern (gerade auch in der Linkspartei), nicht.
@stefan: ja, aber selbst die Linken die Verstaatlichungen fordern, fordern das ja nur in ausgewählten Bereichen und nicht generell und aus Prinzip, das meinte ich eigentlich.