Schlagwort: rosa luxemburg stiftung

Diskurse über Transformation

TransformationsdiskurseVor ein paar Tagen war ich auf der 4. Transformationskonferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin. Der für mich bei Weitem interessanteste Beitrag kam von Dr. Jan Turowski. In seinem Vortrag „Diskurs über Transformation – Transformation als Diskurs“ beschäftigte er sich mit Diskursen über Transformation.

Jans Einsichten und Kategorisierungen halte ich für ein Projekt wie Keimform und ähnlich gelagerte Projekte für höchst relevant, denn letztendlich wird in solchen Projekten ja ein Diskurs über eine mehr oder weniger tiefgreifende gesellschaftliche Transformation organisiert. Ich werde im Beitrag auch immer mal das abgeschlossene Projekt Oekonux gegen die Begriffe halten, die Jan Turowski bildet.

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Mehr Sorge für Sorgearbeit

oya-29-2014[Artikel aus Oya 29/2014, Lizenz CC by-sa]

Beate Küppers sprach mit Barbara Fried, Redakteurin bei der Rosa-Luxemburg-­Stiftung, über die neue Bewegung »Care ­Revolution«.

von Barbara Fried , Beate Küppers

Der Begriff »Care« begegnet mir in letzter Zeit immer häufiger, wenn es um Veränderungsbedarf im Gesundheitsbereich geht. Was muss ich mir darunter vorstellen?

Im engeren Sinn sind damit alle sorgenden Tätigkeiten – von der Pflege über Erziehung bis zur Unterstützung von alten oder behinderten Menschen – gemeint. »Sorgearbeit« könnte es auch heißen, aber das Wort »Care« hat sich als politisch griffiger Begriff herausgestellt, der bezahlte wie unbezahlte Tätigkeiten und verschiedene Sorgebereiche umfasst.

Auf der Webseite von »Care Revolution« wird auch von einer »Krise der sozialen ­Reproduktion« gesprochen.

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RLS: Futuring

Die RLS hat den Stand ihrer Transformationsforschung mal wieder zusammengefasst und ein Buch daraus gemacht, das im Volltext auch online zu haben ist. Ausgangspunkt ist ein Blick auf das, was das „Futuring der Herrschenden“ (S.8) genannt wird – der Zugriff auf Zukünfte als zentrales Element von Macht. Von links sei dieses „Futuring“ allerdings anders zu denken und zugleich zu überwinden. „Zeit“, so Marx, ist „Raum für menschliche Entwicklung“ (Marx 1865/1974, 144). Nicht die Verfügung über die Ungeborenen, nicht die vorwegnehmende Kontrolle über das denkbar Mögliche, sondern der heutige Beitrag dazu, dass Menschen in Zukunft gleicher und freier, selbstbestimmter und demokratischer, friedlicher vor allem leben können, dies ist gesellschaftsreformierende wie umstürzende, ist „revolutionäre Realpolitik“ (Luxemburg 1903/1972, 373) der Transformation.

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LuX goes Commons

lux-cover-3-4-13Cover und Slogan der Zeitschrift LuXemburg der Rosa-Luxemburg-Stiftung animieren mich zu dieser Werbung. Und noch eins: Ab Heft 1/2014 ist die LuX kostenlos (Abo hier)! Das ist prima, hat aber per se mit Commons noch nicht viel zu tun. Bleibt zu hoffen, dass die LuX auch inhaltlich stärker Richtung Commons geht — ist sie doch nach ihrem Selbstbild eine »Zeitschrift, die sich um das Allgemeine, das Gemeinsame und den Weg dorthin kümmert«.

Das aktuelle Heft »Die Kampfzone ausweiten« ist eher klassisch aufgestellt und gibt’s das letzte Mal gegen Geld (15 Euro).

Die LINKE nähert sich den Commons

Bei den LINKEN geht nichts ohne die heilige Eigentumsfrage. So auch bei ihrer Annäherung an die Commons. Und da geschieht in nächster Zeit einiges. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung plant interessante Veranstaltungen:

  1. 8.-11.11.2013: Internationaler Workshop »Beyond Ostrom« in der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
  2. 16.11.2013: Tagung »Die Eigentumsfrage heute« in der Hellen Panke / Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, worin es auch um »Neue emanzipatorische Ansätze und Praxen in der Eigentumsfrage« (mit Friederike Habermann und Benni Bärmann) gehen soll.
  3. 1.12.2013: Einreichungsschluss für Beiträge zum Hundersten Geburtstag der Erstausgabe von Rosa Luxemburgs »Die Akkumulation des Kapitals«, worin sie das Konzept der »Landnahme« (aka: »Enclosure of the Commons«) als Voraussetzung für die Reproduktion des Kapitals entwickelt.
  4. 7.-9.3.2014: Internationaler Workshop zu eben jenem Thema, wobei die zuvor genannten Texte als Grundlage dienen.

Da ich bereits bei anderen Veranstaltungen teilnehme, kann ich leider (1) und (2) nicht wahrnehmen. Ich werde mich aber mit einem Beitrag zu Rosa Luxemburgs »Landnahme« beteiligen und voraussichtlich am Workshop im nächsten Jahr teilnehmen.

 

Die Ideologie des geistigen Eigentums

Vortrag in Fulda am Dienstag, 22.1.13, 19:30 Uhr, Café Chaos, Marquardstraße, Hochschulcampus — organisiert vom Rosa Luxemburg Club Vogelsberg. Abstract:

Nicht erst durch die Piraten ist eine Frage ins Zentrum politischer Diskussionen gelangt, die noch vor einigen Jahren nur einige Handvoll Menschen in diesem Land beschäftigte: Was ist eigentlich geistiges Eigentum? Die kapitalistische Wirtschaft gründet auf dem Privateigentum und dem Vertragsrecht freier Bürger. Eine spezielle Form des Privateigentums ist das »geistige Eigentum«. Bezieht sich das »Sacheigentum« auf stoffliche, so das »geistige Eigentum« auf nichtstoffliche Güter. Ist mit der Beschaffenheit der Güter bereits der wesentliche Unterschied benannt? Ist also geistiges gleich sachliches Eigentum, oder geht der Analogieschluss fehl? Ist »geistiges Eigentum« bloß Ideologie? Und wie sind obendrein die Commons (Gemeingüter) in der komplizierten Gemengelage zu verorten? Im Vortrag gibt es keine einfachen Antworten für alle, die die »Eigentumsfrage« stellen wollen.

Landwirtschaft und Gemeingüter

Die agriKultur-Gruppe Greifswald hat in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern eine interessante Veranstaltung organisiert. Es geht um die Commons als neuen Ansatz in der Landwirtschaft. Die Daten der Veranstaltung:

  • »Landwirtschaft und Gemeingüter«, mit Thomas Janoschka
  • Do, 26. April 2012, 20:00 Uhr
  • IKuWo, Goethestr. 1, 17489 Greifswald

Aus der Einladung:

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COM’ON: Produktionsstrukturen transformieren

Einen der besten Aspekte des COM’ON—Workshop vom letzten Samstag fand ich die Art und Weise der Durchführung. Das übliche Vortrags- und Fragen+Antworten-Spiel im großen Kreis fehlte fast völlig, stattdessen gab es nach den vier kurzen (je 15 Minuten) Inputvorträgen zu Beginn nur Diskussion in wechselnden Kleingruppen von je etwa zehn bis fünfzehn Leuten. Nachmittags fand ein World-Café statt, wo an fünf Tischen parallel unterschiedliche Aspekte der Commons diskutiert wurden. Dieser Beitrag dokumentiert die Debatte an „meinem“ Tisch zum Thema: „Was passiert mit den bestehenden Produktionsstrukturen im Falle einer gesellschaftlichen Transformation?“

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