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E-Mail-Selbstverteidigung

infographic-buttonDie Free Software Foundation (FSF) hat ihre Anleitung zur Einrichtung der E-Mail-Verschlüsselung auf dem eigenen Rechner in sechs Sprachen übersetzt — deutsch ist nun auch dabei. Die Anleitungen unterscheiden sich jeweils nach Linux-, Mac- und Windows-Betriebssystem. Viele Provider werben inzwischen damit, sie würden verschlüsselte E-Mailkommunikation sicherstellen. Doch das betrifft nur zwei Aspekte: Die Kommunikation zwischen dem eigenen Rechner und dem Mail-Service und die Mailweiterleitung zwischen großen deutschen Providern. Mails außerhalb dieser Provider, also insbesondere Mails ins Ausland, werden unverschlüsselt übertragen. Zudem ist unklar, welche Zugriffe die großen deutschen Provider den Sicherheitsdiensten gewähren.

Grund genug, eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf allen Rechnern einzurichten. Mach mit! Die Anleitung der FSF nimmt dich an die Hand!

Android befreien!

FSF, FSFE und der FoeBuD haben eine Kampagne zur Befreiung des Smartphone-Systems Android von proprietären Apps gestartet. Während Android als weitgehend frei eingeschätzt wird, ist dies bei vielen Programmen im Android-Market nicht der Fall, auch wenn diese kostenlos sind. Das Ziel wird daher so definiert:

Diese Kampagne kann Ihnen helfen, die Kontrolle über Ihr Android-Gerät und Ihre Daten zurück zu gewinnen. Sie sammelt Informationen über einen möglichst freien Android-Betrieb und will die Erkenntnisse in diesem Bereich koordinieren.

Nur wenn die Software frei ist, können die Quelle von unabhängiger Seite unter die Lupe genommen werden. Bislang sind verdeckte Datenübertragungen und Spionagefunktionen nur zufällig ans Licht gekommen. Kontrolle heißt, reingucken können (auch wenn man das nicht selber macht) und sicher zu sein, dass das so bleibt.

Ob sich die Entwickler_innen von Apps massenhaft überzeugen lassen, ihre Apps frei zu geben? Dazu gab’s auch hier schon mal eine Diskussion. Immerhin gibt’s schon ein Repository für freie Apps. Unabhängig davon, kann man noch einiges anderes tun.

Freie PDF-Betrachter

Die Free Software Foundation Europe führt derzeit eine Kampagne durch, um Werbung für unfreie PDF-Reader (in der Regel von der Firma Adobe) auf öffentlichen Websites zu entfernen. Auf der Kampagnen-Seite heißt es:

Was würden Sie davon halten, wenn es auf der Autobahn ein Schild gäbe, auf dem stünde: „Sie müssen einen Volkswagen besitzen, um auf dieser Straße zu fahren. Kontaktieren Sie Ihren Volkswagen-Händler für eine kostenlose Probefahrt. – Ihre Regierung“? Bei Software zum Lesen von PDF-Dateien macht dies die öffentliche Verwaltung jeden Tag. Mit der Kampagne pdfreaders.org haben wir öffentliche Einrichtungen, die sich derart verhalten, ins Rampenlicht gerückt und herausgestellt, wie häufig solche Werbung für unfreie Software vorkommt. Mit der Hilfe von Ehrenamtlichen aus ganz Europa werden wir uns mit diesen Einrichtungen in Verbindung setzen und ihnen erklären, wie sie ihre Websites verbessern können, so dass sie unsere Freiheit respektieren.

Bislang wurden 2286 Websites gemeldet, deren öffentliche Betreiber nun angeschrieben werden sollen, die Werbung für unfreie PDF-Leser zu entfernen. Um das Porto bezahlen zu können, werden Spenden gesammelt.