Kontrovers diskutieren, aber bitte nicht wirklich
Langsam bin ich schon von der re:publica08 genervt, bevor ich überhaupt da war. Dabei habe ich keine Lust, irgendwem den Spaß zu verderben. Aber die folgende Geschichte macht mir keinen Spaß.
Letztes Jahr schwebte die Frage, wie ich mit meinem Blog Geld machen kann, als Hidden-Agenda über den Veranstaltungen. Das war mal mehr, mal weniger spürbar — jedenfalls aus der Perspektive eines Teilnehmers, der die Stimmung im Publikum gespürt und ein paar Gespräche geführt hat. Explizit kam es dann hoch bei der Veranstaltung zur Frage des »Geld verdienen mit Blogs«. Man kann das natürlich auch rundweg bestreiten, die Wahrnehmungen sind offensichtlich sehr unterschiedlich.
Dann näherte sich die re:publica08, und Benni hat in dem re:publica-Wiki vorgeschlagen, dass ich doch zum Thema Geld-verdienen teilnehmen könnte. Es war genau einer von zwei Vorschlägen im Wiki. Davon wusste ich übrigens erst nichts, bis es mir Benni sagte. Aber es meldete sich ohnehin niemand — schien nicht von Interesse zu sein.
Dann erinnerte ich mich, dass eine Kritik an der r07 war, dass es zu wenig Kontroversen gäbe. Nun, dem kann ich abhelfen, dachte ich mir, und reichte dann am 29.2.08 einen Vorschlag ein mit dem Titel »Commonismus kommt. Zur politischen Ökonomie von Blogs«, in dem ich die Frage mal grundsätzlicher ökonomisch betrachten wollte. Die Absage kam prompt, alles voll, keine neuen Veranstaltungen mehr möglich. Klar, ist auch verständlich, so groß ist die Kalkscheune wirklich nicht.
Am 3. März hieß es dann, eine Begehung der Kalkscheune hätte ergeben, dass es doch mehr Platz gibt, ein weiterer Vortragsslot sein drin. Prima, dann komm‘ ich vielleicht doch noch ins Programm? Aber nee, es passiert nichts. Na gut, viel Stress bei den Organisatoren, das kenne ich, also selbst nochmal gucken und mich in Erinnerung bringen. Mal sehn, was ich da anbietet…
Am 12. März wurde dann aufgerufen, »mehr kontroverse Meinungen unterzubringen«, auch für die Veranstaltung »Geld verdienen mit Blogs«. Na prima, mach ich doch gern, also als Kommentar mich angeboten mit Verweis aufs letzte Jahr. — Aber soo war das dann nun doch nicht gemeint. Johnny: »Wenn wir die Meta-Diskussion führen wollen, könnten wir auch diskutieren, ob Geld verdienen mit Musik okay ist oder nicht« — Hä? Was hat das damit zu tun? Jetzt bin ich also offensichtlich in der Schublade »Metadiskussion« gelandet. Markus: »Wie Johnny schon geschrieben hat, geht es uns in der Diskussion weniger um die Frage, ob man mit Blogs überhaupt Geld verdienen darf oder nicht, sondern eher um die Erfahrungen damit.« Hä hä hä? In der Panelankündigung lautet der erste Satz: »Darf man mit Blogs überhaupt Geld verdienen?« — Kehrtwende um 180 Grad? Kontroverse, aber bitte keine wirkliche? Eigentlich doch nur Erfahrungen austauschen mit dem Geldverdienen, anstatt die Frage ob Geld verdienen mit Blogs? Markus: »Ja, so in etwa. Weniger philosophisch, dafür konkreter an aktuellen Entwicklungen.«
Jetzt hat die Schublade das Label »Philosophisches Zeug — nicht öffnen. Gefahr für Kontroversen«.
Ok, I give up, dazu fällt mir nix mehr ein. Und das ohne, dass ich überhaupt gefragt wurde, was ich denn erzählen würde. 🙁
Die Begründung ist recht einfach: Die Länge des Panels ist ein Stunde. Mit Vor- und Nachspiel wohl nur 45 Minuten Zeit. Mir ist die Diskussion nicht besonders wichtig, ich hab sie nur ins Programm genommen, weil es viele Nachfragen gab, etwas zu dem Thema zu hören und zwar konkret zu Verdienstmöglichkeiten. Übrigens gab es sehr viele Nachfragen, ein Panel dazu zu haben, und nur eine Nachfarge, ob man mal darüber diskutieren könnte, ob man überhaupt damit gGeld verdienn darf. Insofern habe ich nach Kontroverse im Rahmen der ersten Fragestellung gezeigt.
Im übrigen zum Einstiegssatz: Ich hab ihn mir gestern nochmal angesehen und überlegt, ob ich ihn einfach ändern soll, weil es genug andere Baustellen gibt und wie ich schon schrieb, das Thema weder als Überthema über der ganzen Konferenz hängt, noch für mich wirklich interessant sind. Aber zusammen mit den nachfolgenden Sätzen im Abstract macht er Sinn und beschreibt eben nicht, ob es jetzt eine Metadiskussion darum geben soll, ob man überhaupt mit Blogs Geld verdienen darf. Das kann man nicht in 45 Minuten zufriedenstellend beantworten .
Hinkommen, einmischen, mitreden.
@Markus: Sorry, das hört sich für mich wie eine Ausrede an. Nenn mir mal ein beliebiges Thema, das in 45 Minuten zufriedenstellend diskutiert werden kann. Nee, die Frage ist, ob ihr wirklich mehr Substanz und wirklich eine Konverse haben wollt oder nicht.
Und du beschreibst exakt das, was ich letztes Jahr erlebte: Die Leute sitzen schier verzweifelt im Publikum und geiern nach dem ulimativen Geldverdientipp (und simsen das an die Wand), und es kommt nix. Dass die Leute jetzt wieder auf der Matte stehen und wieder die nachvollziehbare, aber doch sehr engstirnige Frage stellen „Wie kann ich mit Bloggen meinen Kühlschrank füllen“ ist absehbar. Da seid ihr jetzt als Veranstalter gefragt: Lasst ihr euch auf so’ne Zumutung ein (und werdet wieder scheitern) oder hinterfragt ihr mal gründlicher und fundierter den Themenkomplex. Ja, ein Podium ist da wirklich kein guter Ort für, aber ich habe ja auch eine eigene Veranstaltung angeboten.
Ich kann nichts versprechen, weil wir eine Menge interessanter Angebote für Vorträge und Workshops bekommen und nur begrenzte Ressourcen haben, aber ich schau mal bis nächste Woche, ob ich am Freitag Nachmittag noch einen Slot dafür frei machen kann. Ok?
Das ist ok. Ich will mich aber nicht auf Kosten anderer reindrängen, denn die restlichen 99% sind ja auch noch da.
@johnny: boha, beste Funktionärsrethorik.
Ich machs mal auf die blöde, also die mir angemessene Art. Die Frage ob man mit Blogs Geld verdienen kann, stellt sich nicht, weil es Leute gibt die es tun. Huhu Robert Basic. Der redet sogar laut und deutlich darüber.
Ob man mit Blogs Geld verdienen darf ist genau so eine Art Frage, wie die Frage ob ungeschützter Geschlechtsverkehr erlaubt ist. Et kommt auf die Situation an. Ich kenne einen Fall da behaupten beide nur miteinander und niemals nicht sonst. Trotzdem sind beide positiv.
Die Latte die man Eigenverantwortung nennt, liegt bei jedem in anderer Höhe. Wer sie aus Selbstüberschätzung reißt hat Pech gehabt. Es kann also keine allgemein gültige Formel geben.
Ich lasse mich übrigens gerne durch gute Argumente kaufen, da bin ich vielleicht sogar bestechlich, während ich mit Geld nicht umgehen kann, was dessen Reiz etwas mindert.
Wir können keine Diskussion führen, weil wir nicht der Andere sind, und weil Moral nicht messbar ist. Subjektivität bleibt eben subjektiv.
Vielleicht sollte ich doch meine Kontonummer in meinem Impressum aufführen. Ach Quark. Die Telefonnummer ist wichtiger. Wegen der vielen Damen.
@Jochen Hoff: Im Medium der Moral findet sich keine Antwort, deswegen taugt die Frage, ob man Geld verdienen darf (womit auch immer), in der Tat eigentlich nicht. Dennoch ist zu fragen, was wir (uns) da eigentlich (an-)tun, wenn wir Geld verdienen, und zwar im objektiv ökonomischen Sinne und im subjektiv psychologischen Sinne. Und wenn man das mal durchdacht hat — und ich meine, dass das möglich ist — dann kann man wieder zur Bloggerei kommen und sich fragen: Um was geht es hier eigentlich, wenn wir mit dem Bloggen Geld verdienen (wollen)? Allerdings muss man sich da schon was (zu)trauen, weil die Antworten dann vielleicht unangenehm ausfallen könnten. Verdrängen ist natürlich einfacher.
Fragen, die mich gelegentlich bewegen:
1. Was macht es mit der Blogosphäre, wenn die (mehr oder minder freiwilligen) Vortänzer das „Geldverdienen mit Blogs“ stark thematisieren und propangandieren – während hier in Wirklichkeit garnicht so viel Geldverdienen möglich ist. Was geschieht genau, wenn ein von falschen Vorbildern inspirierter Bloggerschwarm sich falschen Hoffnungen widmet – und darum falsche Schwerpunkte wählt? Wäre es nicht an der Zeit, das vermeintlich große Thema „Geld verdienen mit Blogs“ tiefer zu hängen, etwa auf Kniehöhe – damit der Blick wieder frei wird?
2. Ist es eigentlich völlig egal, wie man versucht, mit Bloggen Geld zu verdienen – und falls nicht, worauf kommt es an? Wenn es so ist, dass Öffentlichkeiten (zumal: kritische Öffentlichenkeiten) sehr wichtige Funktionen wahrnehmen – für die Demokratie, für die Marktwirtschaft – was alles ergibt sich daraus? Was könnte man anders – und besser machen? Was ging in die Hose?
(Eine ganz andere Frage, die ich eher privat* habe: Warum hat Johnny Schiss vor echter Kontroverse? Glaubt er wirklich, dass die aufgeworfenen Fragen – und da gibt es viele davon – kein breites Interesse finden oder gar völlig unwichtig sind? Der Witz daran ist, dass ich Johnny für einen ziemlich klugen, differenziert denkenden und mitfühlenden Kopf halte, und in Zusammenhang mit dem angesprochenen Thema auch für sehr deutlich nachdenklicher, als seine Blog-Kommentare vermuten lassen. Es ist verdammt schwer – so stelle ich es mir jedenfalls vor – als A-Blogger seinen Beitrag zur Ernährung der Familie und Zukunftssicherung seiner Kinder zu leisten. Wenn das so verflucht schwer ist, wenn damit im nächsten Schritt auch der Selbstverwertungszwang eines ambitionierten A-Bloggers, und zwar gemessen an den Realitäten, so unangenehm brutal spürbar ist, wie prägt dies wiederum die eigenen Vorstellungen darüber, was beim Kommerzbloggen okay und gut ist? Und warum besteht bei Johnny dieses Ausweichen vor echter Kontroverse? Ist das so, weil man sich selbst keine Optionen nehmen möchte? Vielleicht auch, weil man bloggende Werber kennt und die als Person dufte findet? Umgekehrt, weil er einige „Kritiker“ kennt und geringschätzt? Oder auch, garnicht mal unverständlich, weil die zur Moral emporgestreckten mahnenden Finger der Kritiker schlicht hässlich sind, abstoßend – und vielleicht auch wirklich grotesk? Weil es zwischen „gut“ und „böse“ so viele Graustufen liegen, bei jedem Menschen anders verteilt, dass man sich am Ende garnicht mehr auskennt? Weil man sich die eigene Unabhängigkeit schätzt und sich daher bestimmt zuletzt nach den Vorstellungen moralisierender Spießer richten möchte? Oder weil man den eigenen Standpunkt, durchaus auch selbstbeschämender Weise, selbst noch nicht wirklich gefunden hat – und einfach nicht so recht weiß, was man antworten sollte, und – vor allem – was man selber davon halten kann? Oder, nächste Variante, weil einem das Thema aus den Ohren raushängt, weil man es im eigenen engeren Kreis bereits zur Genüge verhandelt hat? Weil die lauten Töne aus guten Gründen ohnehin misshagen – sofern es keine verzerrten Gitarren oder Trommeltöne sind? Warum, Johnny?)
* was hier ein Widerspruch ist.
Hmmm…ich kanns gut verstehen, dass da Metadiskussion und Diskussion ein Stueck auseinandergehalten bleiben soll. Und wuerds als Besucher auch begruessen, wenn das hinhaut, denn auf ein „darf ich das ueberhaupt“-Zwischengerufe auf nem Panel, wo es eben drum geht, *wie* man mit Blogs auch mal nen Euro macht, hab ich wenig Lust. Das sind imo zwei voellig unterschiedliche Themen. Das hat btw. jetzt auf dem Barcampruhr *hervorragend* funktioniert, da konnte a) ueber Verdienstmoeglichkeiten gferedet werden – wo der ethische Aspekt eben auf der Pro/Con-Seite der jeweiligen Moeglichkeiten immer da war – und die grundsaetzliche Debatte, *ob* das per se gut oder boese ist, schlicht an anderer Stelle gefuehrt wurde.
In eigener Sache: ich hielt das Thema an sich eigentlich fuer erledigt und hatte selber in diesem Sinne eine Session gehalten und mach mir grade wirklich Sorgen, dass Diskussion und Metadiskussion einmal mehr in einen Topf geschmissen werden sollen. Das bringt weder die eine noch die andere Debatte weiter.
Full Disclosure: ich halte die Frage, ob man mit Blogs Geld verdienen „darf“, meistens fuer schwachsinnig im Sinn, dass ich ganz wenig Leute weiss, die ich diesbezueglich ernstnehmen kann, wenn sie diese Frage stellen. Ich mag dfa Stefan, den ich sehr wertschaetze, explizit ausnehmen und wuerd gern seine Ansichten zum Thema detailierter hoeren. Nur aber eben nicht auf einem Panel, in dem es sich dann in erster Linie im „Adsense vs. Paidlinks“ und aehnlichem drehen soll, weil da gehoerts in meinen Augen schlicht nicht hin.
@Stefan @ Dr. Dean (sorry, geht etwas durcheinander in meiner Antwort):
Ich setze mich vor 500 oder mehr Leute und biete damit die direkte Diskussion an. Wie man daraus ein „Ausweichen vor echter Kontroverse“ lesen kann, müsstest du bitte noch einmal erläutern.
Ich diskutiere, u.a. bei Spreeblick, seit nunmehr knapp drei Jahren über die Kommerzialisierung von Blogs und tue das immer noch, wenn auch mit zugegebenermaßen weniger Elan, da es auf Dauer ermüdend ist. Die Diskussion, was mit einem Blog passieren kann, das sich mit kommerziellen Gedanken abgibt oder ob eine Kommerzialisierung den inhaltlichen Ruin bedeuten muss, finde ich hingegen äußerst spannend. Sie wird nur eher selten geführt, denn meist geht es um Grundsatzfragen, die einfach nur jeder für sich entscheiden kann und soll. Denn glücklicherweise gibt es keine übergeordnete Instanz, die diese Entscheidungen trifft.
Ich stimme Korrupt zu: Die verschiedenen Themen sollten getrennt behandelt werden, damit man fokussiert reden kann. Ich habe keinerlei „Schiss“ vor irgendeiner Diskussion, warum sollte ich? Weil jemand anderer Meinung sein könnte?
Stefan, du zitierst im Artikel oben leider unvollständig aus der Panelankündigung, in der es komplett lautet: „Darf man mit Blogs überhaupt Geld verdienen? Diese Frage wurde vor allem im vergangenen Jahr von einigen Blogs heftig diskutiert. Klar ist, dass keineswegs alle Blogger mit ihrem Hobby Geld verdienen wollen, aber einige schon. Im Rahmen dieser Diskussion wollen wir Strategien und Erfahrungen diskutieren, welche Möglichkeiten es dazu gibt. (…)“
Dort steht also klar, worum es gehen soll. Nämlich eben nicht um die Grundsatzdiskussion. Mit einer von dir beschriebenen „Kehrtwende“ hat das nichts zu tun, du hast einfach die Ankündigung nicht zuende zitiert, sorry.
Ehrlich, Stefan, und das ist alles andere als böse gemeint: Was genau erwartest du von einer Grundsatzdiskussion? Du hast im letzten Jahr in einem Artikel deinen Standpunkt dargelegt und vom „Fetisch Geld“ gesprochen, den es „zu denunzieren“ gilt (betrifft mich tatsächlich nicht, ich sehe Geldverdienen als real existierende Notwendigkeit an, nicht als Naturgesetz, ich halte Geld aber auch nicht per se für schlecht, Gier hingegen schon), du hast an anderer Stelle davon berichtet, dass du dich nicht so richtig getraut hättest, im Publikum den Mund aufzumachen, als von dort kein Widerspruch kam (ich habe den Mund aufgemacht und danach gefragt, warum wird also mir „Schiss“ unterstellt?) und du bist (wir sind) doch vor allem in einer endlos besseren Situation als noch vor wenigen Jahren:
Wer sich nicht dem „Fetisch Geld“ unterwerfen will, muss das im Fall von Blogs nicht, sondern kann dennoch bloggen, filmen, reden und das Ergebnis ohne großen finanziellen Aufwand weltweit publizieren. Das ist nichts anderes als großartig und niemand verbietet es dir. Die Grundsatzdiskussion kann man natürlich immer wieder führen, sie wird nur nicht dazu führen, dass du plötzlich meine Herangehensweise toll findest oder dass ich im umgekehrten Fall meine Spreeblick-Aktivitäten einstelle und eine Halbtagsstelle wo auch immer annehme. Ich bin lieber von meiner eigenen Arbeit abhängig als davon, dass mich jemand anderes in seinem Unternehmen anstellt und hoffentlich nicht feuert. Keine dieser unterschiedlichen Lebensführungen ist schlechter oder besser als die andere. Sie sind nur anders. Und warum auch nicht?
@Johnny: Du schreibst, was du gerne hättest:
Diese Diskussion kannst du nur sinnvoll führen, wenn du dich vorher damit beschäftigst, womit wir es eigentlich zu tun haben, wenn du also grundsätzliche Fragen zulässt. Da hab ich oben schon mal zwei Dimensionen genannt: die ökonomische (Was ist Bloggen aus Sicht der Ökonomie?) und die psychologische (Was geschieht da mit uns, wenn wir uns entscheiden, mit Bloggen Geld zu verdienen?). Wenn du das nicht machst, und du machst es nicht, dann wirst du allenfalls zwei Diskussionsrichtungen bekommen: Eine des bloßen Meinens und eine der Moral: »Ich finde Werbung ok/ nicht ok«, »Ich finde Adical gut/doof«, »Ich finde es akzeptabel/unmoralisch, sich zu verkaufen« etc. — Das ist keine Diskussion. Die Kontroverse bewegt sich auf dem Niveau der Frage, ob es schöner ist, bei Regen oder bei Sonnenschein spazieren zu gehen. Ja, kann jeder halten, wie er oder sie will. Toll.
Und wenn du so bei Spreeblick über Kommerzialisierung redest, kann ich verstehen, wenn dir die Lust vergeht. Oder ist da mal irgendwas substanzielles Rausgekommen? Ein zusammenfassender Post, auf den du verweisen könntest?
Gleichzeitig sitzen die Leute (bei r08 wieder mal) wie die Geier in der Veranstaltung, und wollen sie hören, die ultimativen Geldmach-Tipp, von euch, den A-Bloggern. Ob ihr wollt oder nicht, müsst ihr euch dazu verhalten. Ihr habt eine Verantwortung (klar, die kann man zurückweisen). Statt wieder die Leute zu enttäuschen — natürlich, ihr könnt ja nicht zaubern — gehört die Erwartung des Publikums hinterfragt, und zwar grundsätzlich. Sonst entsteht langsam aber sicher der Eindruck (und manche unterstellen euch das explizit), dass ihr nur auf Kosten des breiten Fußvolks der Blogs euer Ding durchziehen wollt. Auch ich meine das, Johnny, nicht böse.
Ja, ich bin der Meinung, dass der »Fetisch Geld« denunziert gehört, und eben gerade nicht die Leute, die ihm huldigen. Das müssen wir nämlich alle. Dem kann sich keiner entziehen, auch du nicht, in dem flockig du schreibst:
Die »real existierende Notwendigkeit« ist gerade der »Fetisch«, von dem ich rede. Ein »Fetisch« ist ein solcher Sachzusammenhang, dem man nicht entkommen kann. Er gehört gerade nicht zur »ersten Natur« (wie meinetwegen »Hunger«, das ist kein Fetisch), sondern zur »zweiten Natur«, also einem sozialen Zusammenhang, der sich »wie Natur« verhält, aber keine ist. Ja, unsere real existierende Notwendigkeit besteht nicht mehr darin, Puppen mit Spießen zu durchbohren, damit die soziale Regulation funktioniert, sondern in dem Zwang, Geld verdienen zu müssen, weil nämlich sonst deine soziale Existenz auf dem Spiel steht. Und es ist faszinierend: Zum »Fetisch« gehört, dass man sich selbst nicht betroffen sieht. Das ist die Auto-Immun-Funktion: Alle anderen sind die Deppen, nur ich nicht, ich steh‘ drüber. Auch das ist nicht denunziatorisch gemeint.
Gleichzeitig, und das muss man sich klar machen, ist die Bloggosphäre ein Bereich der Commons. Über Bloggen als ökonomisches Phänomen nachzudenken, heisst, sich die Ökonomie der Commons klarzumachen. Denn wie du weisst, kann das Ganze auch tragisch enden. Aber muss es nicht, sondern es gibt auch andere Möglichkeiten und Perspektiven. Und auf die Perspektiven kommt’s mir an: Wenn man die überhaupt erst sieht, kann man mit den aktuellen Widrigkeiten viel besser umgehen und hat Kriterien in der Hand, was sinnvoll ist und was nicht. Aber erst dann.
Davor drückt ihr euch — so jedenfalls mein Eindruck wie oben beschrieben. Nimms einfach als Eindruck hin, anstatt meine Lesart der Ankündigung zu bekritteln. Es war eine Kette von Ereignissen, anstatt nur ein Satz, den ich in den falschen Hals bekommen habe. Nun, vielleicht kann ich ja noch sprechen (obwohl, am Freitag nachmittag, was kann ich da den Leuten noch zumuten, wenn sie nach drei Tagen völlig platt sind…), wenn nicht dieses, dann eben nächstes Jahr 🙂
zum einen: ich wuerd das Thema extrem gern auf der republica diskutieren, im Zweifelsfall auch spontan – ich denk, da laesst sich was einrichten. Mir wird aber zugegebenermassen erst jetzt klar, auf was du eigentlich rauswillst (denke ich zumindest). Ich versuchs mal einzugrenzen bzw. zu erklären.
Ich glaube, wir denken aus zwei unterschiedlichen Ecken auf das Thema hin. Ich selber (und ich schaetze, Johnny auch) sind geschaedigt von der „Kommerzblogger“-Diskussion, die ich guten Gewissens runterbrechen kann auf die beiden Sandkastenfoermchen „Kommerzblogger sind gekauft, abhaengig, angepasst, unkritisch und damit keine Gegenoeffentlichkeit mehr und folglich ueberfluessig bis aergerlich“ und „Wer Kampagne X des Unternehmens Y schaltet, an dessen Haenden klebt das Blut von unterdrueckter Gruppe Z“. Beide Statements halte ich fuer bekloppt und seh sie seit ungefaehr nem halben Jahr als durch an. Nachtrag: Beiden gemein ist, dass die „Commons“ aufgehoben werden und zur Dichotomie „Ausbeuter-Klickvieh“ zerbrechen. In Ansaetzen imo diskutabel.
Was du anfuehrst, kommt – korrigier mich – aus der Oekonux-Ecke und der marxistischen Kritik, mir faellt nach Lektuere deiner Statements beispielsweise die Frage ein, wie sich da das „Taetigsein“ zur „entfremdeten Arbeit“ verhaelt, sobald der Lohn/Geldaspekt auftritt.
Oder der Aspekt „Was unterliegt einer Oekonomisierung und was nicht“, ganz ketzerisch womöglich „Sind Geldfluesse ohne Oekonomisierung moeglich?“ – das faende ich interessant. Hihi, „Geldverdienen mit Blogs als emanzipatorischer Akt“, weil es verdammt nochmal fuer den einen oder anderen einen mehr als spuerbaren Unterschied machen koennte, ob er auf Hartz4 ist oder H4 plus achzig Euro Blogkohle, die gelegentlich den Unterschied ausmachen, ob man sich von gesellschaftlicher Teilhabe ausgegrenzt fuehlt oder nicht.
Ganz spontan und aus dem Bauch: dass die Kommerzialisierung in Blogs so erbittert diskutiert wird/wurde, ist das eigentlich auch eine Verneigung vor dem Geldfetisch? Wenn in einer Kommunikationsstruktur, wie sie Blogs sind, eine Googhle-Adbox auf einmal zum Dreh- und Angelpunkt einer Diskussion werden kann, obgleich das Blogthema ein voellig anderes ist, was passiert da eigentlich?
Ich wuerd darueber hinaus vermuten, dass die Antworten auf (8) vollkommen harmlos ausfallen koennten. Ich lass mich aber gern ueberraschen.
Wie gesagt – die Diskussion sehe ich aber eher im Bereich einer, nun, doch marxistisch gepraegten ideologiekritik, weniger im Bereich einer Diskussion darueber, ob und welches Vermarktungskonzept sich fuer Blog x eignet oder eben nicht. Wer wissen will, ob sich Adsense bei ihm lohnt oder nicht, wird sich da nicht wirklich fuer interessieren. Und andersrum mag ich die ideologiekritische Debatte wirklich gerne fuehren, aber wuerds an sich begruessen, wenn man die tumbe Disserei von anno 2007 da endlich mal entsorgen koennte.
Ich muss zugeben, dass ich deinen Ausführungen nicht immer folgen kann und leichte Allergien dagegen habe, wenn mir (von jemandem, von dem ich nichts weiß und den ich nicht kenne und der mich nicht kennt) gesagt wird, was ich angeblich tue und was nicht und was ich tun sollte und was nicht.
Weder bezeichne ich irgendjemanden als Depp noch behaupte ich über irgendetwas zu stehen (ganz im Gegenteil, siehe mein Kommentar vorher). Richtig ist aber, dass viel interpretiert und unterstellt wird.
Sei mir nicht böse, wenn ich mich hier aus Zeitgründen vorerst ausklinke bzw. seltener reinschauen kann, wir werden das sicher auf der re:publica noch vertiefen.
@Korrupt: Danke.
Ich fürchte, dass ich eine marxistisch geprägte Ideologie-Diskussion nur äußerst amateurhaft mitführen könnte. Ob ich es überhaupt wollte, müsste ich auch noch überlegen.
@Korrupt#13: Sicher komme ich aus der »Oekonux-Ecke« bzw. bin da noch immer drin, also aus der Freien Software verbunden mit der Frage, ob man das gesellschaftlich verallgemeinern kann. Bei marxistisch geprägten ideologie-kritischen Diskussionen könnte ich sicher mithalten, aber das ist nicht mein vordringliches Anliegen. Kritik ist wichtig und gut, aber mir geht’s mehr um das »Neue im Alten«, wie der Blog-Untertitel von keimform.de sagt.
Um an das Neue ranzukommen, muss man das Alte verstehen, und umgekehrt. Und da nehme ich, was sinnvoll zusammenpasst: wertkritische Ökonomietheorie, Kritische Psychologie, Commonstheorie-Diskussionen, Peerconomy-Ansatz etc. Also: Stimmt, damit komme ich von einer ganz anderen Ecke, und die Kommerzblogger-Diskussion wie du sie beschreibst, ist an mir weitgehend vorbei gegangen (und hat mich nicht interessiert). Und ich vermute mal, dass sie in eine bloße Disserei ausgeartet ist, weil sie auf der Ebene vom bloßen Meinen verblieb.
Aber auch noch mal an dich die Frage: Gibt’s da irgendwo einen reflektierten summarischen Metabetrag, der die Substanz dieser Diskussionen und Dissereien zusammenträgt — oder ist da wirklich nichts? Das würde mich sehr interessieren.
Die Fragen, die dir einfallen, können wir gerne diskutieren. Ob das auch meine sind, weiss ich nicht, ich müsste zur Klärung erstmal zurückfragen, aber das vielleicht auf der r08 oder später. Dass die Kommerzialisierung so erbittert diskutiert wurde, ist ein schönes Beispiel für die Wirkung des Geldfetischs und seiner Autoimmun-Funktion: Alle unterliegen dem Zwang, aber keiner wills zugeben und zeigt ständig auf die anderen. Das bringt echt nichts.
Eventuell hast du recht in der Vermutung, dass manche meiner Überlegungen eher harmlos ausfallen könnten, denn an vielem kann man durch Reden erstmal nun wirklich nichts ändern. Mir geht’s um die Perspektive und die Begründungen des eigenen Handelns, um vielleicht später mal anders zu Handeln. Klar, ich will das schon alles irgendwann mal ändern, denn die Potenzen dafür sind da.
@johnny#14: Sorry für allergischen Ausschläge, ich will mich bessern und öfter dazu schreiben: Ich nehme das so wahr, aber ich kann mich irren. Irgendwann latscht man immer wem auf die Füße.
Ich glaube nicht, dass es hier umd das Führen einer Marxismus-Diskussion geht. Eine Diskussion über Konsequenzen und Gestaltung der Blogkommerzialisierung könnte interessant werden, sogar sehr, wenn sie nicht auf einen feindseligen „Zweifrontenkrieg“ hinausläuft. Interessant fand ich von Korrupt z.B. dieses Argument:
Sowas ist doch spannend, oder?
OK. Vorweg, ich wollt den Marxismus nicht als Kampfbegriff reinbringen, mir gehts nur um einen ganz groben Rahmen und die Abgrenzung zum bisherigen Grabengekloppe. Wenn du von dem bisher nichts mitbekommen hast, mein Glueckwunsch 😉 – aber Erfahrungen damit wirst ja via Oekonux genuegend haben… Ich versuch mal, zumindest eine Fragestellung zu finden und ein paar Thesen dazu in den Raum zu werfen, damit der „Ort“ der Diskussion ein wenig klarer wird.
Groebstens haett ich jetzt einfach auch mal die spehrsche Terminologie bemueht und gefragt, ob Blogs Teil des Maquis sind oder von Aliens betrieben werden oder ob eben bestimmte Blogs von Aliens betrieben werden und es die Gefahr einer „Alienisierung“ der Blogs per se oder eine Instrumentalisierung der Nicht-Alienblogger durch selbige gibt.
Ich versteh die Oekonux-Logik (ich weiss, ist was heterogenes 😉 ) so, dass eben die Frage aufgeworfen wird, ob und wie neue Technologien die Schaffung oder die Wiederaneignung von gesellschaftlichen Bereichen befoerdert, die nicht (mehr) von kapitalistischer Verwertungslogik und Marktfoermigkeit gepraegt sind. Der Bereich Freie Software ist das in Teilen mit Sicherheit, der Bereich freier Inhalte auch. Was ist mit Blogs? Auf jeden Fall ist aktuell zu beobachten, wie Blogs und Bloggern „Warenfoermigkeit“ verliehen wird – Blogs werden gegruendet und gefuehrt, um Information warenartig anzubieten. Deswegen kam ich auch auf den Marx und der Fragestellung nach dem „Taetigsein“ als Blogger oder dem Vorliegen „entfremdeter Arbeit“.
Und nun wirds schwierig, weil ich hier aus den vergangenen Diskussionen an sich vor allem die Message seitens der Kommerz-Kritisierer mitgenommen habe, dass jegliche Monetarisierung in welcher Form auch immer, nun, eben „boese“ ist, waehrend ich da an sich ganz andere Fragen gestellt haette. Fuer wen erhaelt ein Blog wodurch „Warenwert“, durch was wird es „warenfoermig“? Hat das Folgen? Fuer den Inhalt oder die Rolle in der Gesellschaft bzw. der Medienlandschaft? Hier in erster Linie gefragt: Autoren und Leser.
Wann ist Bloggen „entfremdet“ oder „alienisiert“? Wenn ich dafuer bezahlt werde, denke ich, mit einiger Sicherheit, aber da faengts auch schon an, schwierig zu werden. In dem Dilemma steck ich eben selbst auch mittendrin – fuer die gullinews werd ich bezahlt, die korrupt.biz ist Privatsache und voellig werbefrei. Das eine ist demnach entfremdet und warenfoermig, das andere nicht. Im Gegenzug halte ich den Informationswert der g:n fuer hoeher, den Aspekt der „Gegenoeffentlichkeit“ bei selbigen fuer staerker und vor allem: fuer den Rezipienten sind sie kostenfrei, unterliegen allenfalls einer Aufmerksamkeitsoekonomie.
Die korrupt.biz ist nach, ach, scheiss drauf, ich sag jetzt einfach Fundi-Logik, nach Fundilogik „echtes Bloggen“, da nicht warenfoermig, nicht kommerzialisiert, nicht unter Bedingungen kapitalistischer Produktion entstanden. Was passiert, wenn ich da eine Google-Adbox einbaue? Was wird dann „Ware“ und fuer wen, muss das zweangslaeufig der Fall sein? usw.
Auf der anderen Seite: ist es per se ein emanzipatorischer Akt, wenn eine Gegenoeffentlichkeit mit Blogs geschaffen wird, egal, ob dabei Kohle fliesst oder nicht? Ich halte diesen Aspekt fuer vergleichsweise „schwer zerstoerbar“, btw.
Spontan und aus dem bauch heraus halte ich den Aspekt „Kommerzialisierung“ fuer ueberbewertet, wenn es um die gesellschaftsveraendernden und eben auch emanzipatorischen Aspekte des Bloggens geht. Wie schon angedeutet, sehe ich da in der Moeglichkeit, Geld zu verdienen, auch genuin emanzipatorische Aspekte, waehrend der Begriff der Aufmerksamkeitsoekonomie in meinen Augen da teilweise massiv unterrepraesentiert bleibt, der eine in meinen Augen destruktive Eigenlogik erzeugt. Um da zu guter Letzt noch abzuschweifen: da musste auch witzigerweisse Johnny herhalten das Wochenende – die Aufmerksamkeit ist eine der beherrschenden Logiken der Blogs und die hat eine absolut nicht zu unterschaetzende Oekonomie geschaffen, und in der wird gegiert und gerafft, dass es gelegentlich eine wahre Freude ist. Und wenn ich Aufmerksamkeit will, dann ist das Dissen ein hervorragendes Mittel. Kein Mensch interessiert sich dafuer, wenn ich Johnny eigentlich ganz ok finde. Wenn ich sage, er sei ein Arschloch, dann kann ich davon ausgehen, dass ein paar Leute ueberlegen, warum ich das nun denke und gar auch noch sage. Und tu ich das im netz, dann ists durchaus moeglich, dass er das sogar selber mitkriegt und ueberlegt, was er mir denn jetzt schlimmes getan hat, was er, wenn ich ihn halt ok finde, wohl nie tun wuerde.
Und wie gesagt: um die Waehrung und das Gut, provokant: die *Ware* Aufmerksamkeit wurd auch und vor allem in der Kommerzdiskussion mit einem bemerkenswerten Enthusiasmus gekaempft. Von manchen Leuten erwart ich nichts anderes, aber es gibt da auch einige durchaus intelligente Menschen, die da auf eine „Verwertungslogik der Aufmerksamkeit“ reingefallen sind, wo es mich dann doch wundert, dass sie die Parallelen nicht erkennen und vor allem, wie destruktiv das alles ist. Ob nun aus spezifisch Bloggersicht betrachtet oder eben de Standpunkt, dass man nach gesellschaftlichen Entwuerfen jenseits von Verwertungslogiken sucht und diese foerdern will.
So. Ich seh schon, das ist zu lang. Sorry, aber fuer eine kuerzere Fassung haett ich noch laenger gebraucht 🙂
@Korrupt: Du stellst dir im Prinzip die Fragen, die ich mir auch stellen würde, wenn ich denn mal einen Beitrag vorbereite. Aber ob du’s glaubst oder nicht: Ich habs noch nicht getan. Es ist also mitnichten so, dass ich schon eine fertige Botschaft hätte, für die ich nur noch einen Platz bräuchte, um sie abzuwerfen. Ich habe im Moment mehr Fragen und Ahnungen, als schon Ergebnisse. Vielleicht komme ich deswegen so schwammig rüber für Johnny.
Also, vielen Dank für deine Ideen, besonders dafür, wie du die Fragestellung mit den Spehrschen Begriffen von »Aliens« und »Maquis« aufmachst. Ahnungsvoll würde ich sagen: Ich sehe sowohl die Gefahr der »Alienisierung« wie auch der Instrumentalisierung der »Zivilisten«, was eine Alien-Strategie ist. [Für diejenigen, die es nicht kennen: Die Begriffe stammen aus dem Buch von Christoph Spehr: »Die Aliens sind unter uns! Herrschaft und Befreiung im demokratischen Zeitalter«]
Aber das ist nur ein Verdacht, ich muss erstmal noch nachdenken. Wenn es nicht zu einem Beitrag von mir zur r08 kommen sollte, schreibe ich mindestens mal einen Artikel dazu.
Hoi,
ist bei mir jetzt auch voellig spontan hirngestuermt gewesen, denn wie gesagt, aus der Oekonux-Perspektive hab ich die Geschichte auch noch nicht bewusst betrachtet. Insofern, wenn hier ein paar Unklarheiten ausgeraeumt wurden – ich faends schon fein, wenn sowas auf r08 auch stattfinden wuerde. Denn interessant und v.a. fruchtbar(er) duerfte diese Herangehensweise durchaus sein. Die „grossen Debatten“ in Bezug auf Blogs liefen da bisher zum einen in der generellen „Kommerzkritik“-Schiene sowie der Frage nach Buerger/graswurzeljournalismus und der damit einhergehenden, unvermeidlichen Debatte Blogger vs. Journalisten, Qualitaet, Ethik usw. – die beide durchaus zu fuehren sind, mir aber teilweise mehr als festgefahren scheinen und die ueber die hier angeklungenen Fragestellungen durchaus neue und gute Impulse kriegen koennten.
Ansprechender Titel. Solltest Du den Vortrag auf der virtuellen Agora einmal halten, wäre ich über einen Hinweis erfreut
Soweit wollte ich (noch) nicht gehen: The End of Money?
@Markus#4:
Nächste Woche war letzte Woche, und da ich nix von dir hörte, gehe ich mal davon aus, dass es nun nicht klappt. — Dann melde ich hiermit schon mal einen entsprechenden Vortrag für die rp09 an 😉
Ich hätte den Vortrag gerne gehört, leider gab es parallel die Monochrom-Show, in der es neben dem herrlichen Unsinn auch um Subjektivität von ArbeiterInnen in Postfordismus und Kontrollgesellschaft (mit Deleuze hab ich´s nicht so, aber ok) ging. Generell hätte ich mehr auch mehr Kontroverse gewünscht – und zwar nicht in der Form des Theaters der Privatfehden auf dem Panel über Geld verdienen. Kritik der politischen Ökonomie von Blogs ist dringend notwendig, bitte weitermachen.