»Kapitalismus aufheben« — Kapitel 4

Das Buch »Kapitalismus aufheben. Eine Einladung, über Utopie neu nachzudenken« von Simon Sutterlütti und Stefan Meretz ist im VSA-Verlag erschienen und online auf der Website commonism.us verfügbar. Die Kapitel können hier auf keimform.de einzeln diskutiert werden. Hier geht es um das Kapitel 4:

Kategoriale Utopietheorie

Die kategoriale Utopietheorie (PDF) ist der Versuch, Utopie zur Wissenschaft zu machen. Sie bewegt sich auf einer mittleren theoretischen Ebene jenseits von Wunschbildern und Bilderverbot. Hier die Zusammenfassung des Kapitels aus dem Buch:

Ohne utopisches Denken gibt es kein Ziel gesellschaftlicher Transformation, und ohne Ziel wird der Weg in eine freie Gesellschaft fragwürdig – denn wohin sollte er gehen? Oscar Wilde drückte es poetischer aus: »Eine Weltkarte, in der das Land Utopia nicht verzeichnet ist, verdient keinen Blick.« (1891, 303) Dennoch ist utopisches Denken auch problematisch und stößt mit guten Gründen auf Widerstand. Unsere Erkenntnisse in einer kurzen Zusammenfassung:

  • Heutige Utopietheorien verbieten entweder Utopie und verweisen auf ein abstraktes »ganz Anderes« oder tendieren dazu, sie »auszupinseln«.
  • Ein Verbot macht die Transformation unbestimmbar und verkennt den Unterschied zwischen Wunschtraum und kategorialer Bestimmung.
  • Eine kategoriale Utopie hat zwei Voraussetzungen: eine Kritik des Bestehenden und eine Bestimmung des Möglichen.
  • Auf Basis expliziter Überlegungen zu Mensch und Gesellschaft können wir grundlegende Dynamiken einer freien Gesellschaft erforschen.
  • Offengelegte kategoriale Grundlagen einer Utopie können wir kritisieren und fortentwickeln und somit Utopie zur Wissenschaft machen.
  • Grenzen und Gefahren von utopischen Ansätzen sollten immer präsent sein.

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