Vibe — dezentrale und lokale Kurznachrichten

Zur Versendung von Kurznachrichten über Mobilgeräte werden in der Regel zentralisierte Dienste wie Twitter genutzt. Solche Kurznachrichten haben bei der Organisation von Protesten und Aufständen eine wichtige Rolle gespielt, weltweit. Doch zentrale Dienste haben einen gravierenden Nachteil: Der Gegenseite — staatlichen Instanzen oder wem auch immer — wird ein ebenso guter Überblick geliefert wie den Aktivist_innen. Hinzu kommt die Zensuroption. Immer wieder wurden solche Vorwürfe gegen die privaten Dienste erhoben. So würden bestimmte Tags unterdrückt, um sie nicht in den Top-Trends erscheinen zu lassen — etwa im Fall von #wikileaks oder aktuell bei den #occupywallstreet Protesten.

Das Ziel von Vibe ist, Zensur und zentraler Überwachung von vornherein aus dem Weg zu gehen, in dem die Versendung von Nachrichten auf einen bestimmten Radius (»Lautstärke«) und eine bestimmte Dauer begrenzt wird. Die Geräte müssen GPS-fähig sein, eine Registrierung ist nicht erforderlich und es gibt keine dauerhafte zentrale Speicherung der »Vibes«. Lautstärke und Dauer können gewählt werden: vom Flüstern (50 meter) bis zum Brüllen (weltweit) und von 15 Minuten bis zu 30 Tagen.

Nun ist eine Überwachung sicher nicht völlig unmöglich, aber durch die Dezentralität erheblich erschwert. Insbesondere die Kommunikation bei den Aktionen vor Ort wird damit unterstützt — bei #occupywallstreet wird Vibe bereits eingesetzt. Die App ist kostenlos für iPhone und Android verfügbar, aber Frei im Sinne Freier Software ist sie nicht. Mal abwarten, welches Geschäftsmodell folgen wird.

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