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Veranstaltungen im November

In der ersten Novemberhälfte werde ich an einigen Veranstaltungen teilnehmen, zu denen ich alle Interessent/innen herzlich einladen möchte: zunächst am morgigen Mittwoch ein Vortrag mit Diskussion zur Peer-Ökonomie [1] in Dresden, im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der WIR AG [2] zu gesellschaftlichen Alternativen:

Peer Ökonomie – Was verbirgt sich hinter dieser neuen Produktionsweise?

Beginn der Veranstaltung: 4.11.2009, 19:00 Uhr

Ort: WIR AG, Martin-Luther-Straße 21, Dresden

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung Dresden

Vortrag und Diskussion mit Christian Siefkes, Autor des Buches »Beitragen statt tauschen«

In den letzten Jahrzehnten ist eine neue Produktionsweise entstanden, die auf Kooperation und Teilen beruht. Diese Produktionsweise hat ausgereifte Betriebssysteme wie GNU/Linux sowie unzählige andere Freie Softwareprogramme hervorgebracht. Auch riesige Wissenssysteme wie die Wikipedia, eine große Bewegung Freier Kultur, und die sogenannte Blogosphäre – ein neues, dezentralisiertes Medium für die Verbreitung und Diskussion von Nachrichten und Wissen – sind auf ihrer Grundlage entstanden. Bislang wird diese neue Produktionsweise – Peer-Produktion genannt – allerdings nur bei Informationsgütern praktiziert. In diesem Buch wird die Frage diskutiert, ob diese Beschränkung notwendig ist oder ob das Potential der Peer-Produktion weiter reicht. Ist eine Gesellschaft möglich, in der Peer-Produktion die dominierende Produktionsweise ist?

Eine Woche später, am Dienstag 10.11.2009, nehme ich dann mit vier weiteren Autor/innen des »Sozialismushefts« der Prokla [3] (in dem mein Artikel Ist Commonismus Kommunismus? [4] erschienen ist) an einer Podiumsdiskussion in der Freien Universität Berlin teil:

Diskussionsveranstaltung von PROKLA & AStA FU: »Sozialismus – von der Aktualität einer Utopie«

10.11.2009 18 Uhr
Raum J32/102Hörsaal 1a in der Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45, Berlin

mit Jenny Simon (Moderation), Ralf Hoffrogge [5], Raul Zelik [6], Renate Hürtgen [7], Christian Siefkes [8], Alex Demirovic [9]

Sozialismus – was heißt das eigentlich? Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall wird allerorten Feierstimmung verbreitet, das Jahr 1989 beherrscht die Schlagzeilen. Mit dem Ende des autoritären »Real-Sozialismus« soll auch jede Debatte über grundsätzliche gesellschaftliche Alternativen erledigt sein. Doch die Politik der Erinnerung kann kaum verdrängen, was allzu offensichtlich ist: In der größten Wirtschaftskrise seit 1929 ist die Frage nach einer solchen Alternative wieder zur Gegenwartsfrage geworden. Nicht nur in den Medien, sondern auch in der Wissenschaft drückt man sich um die längst notwendige Generaldebatte. Reformen und Regulationen, bestenfalls ein »Green New Deal« sind Diskussionsgegenstand, das Versagen der Marktwirtschaft wird jedoch ausgeblendet.

Dem wollen wir entgegentreten. Fünf Autoren und Autorinnen der »PROKLA [10] – Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft«, die sich in einem Themenheft mit Sozialismuskonzeptionen auseinandergesetzt haben, diskutieren ausgehend von ihren Aufsätzen. Wir wollen darüber reden, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, in der nicht Profit und Markt, sondern gesellschaftliche Bedürfnisse die Produktion bestimmen, in der die Verteilung von Arbeit und Ressourcen demokratisch geplant wird. Eine Gesellschaft ohne selbst produzierte Sachzwänge, eine Gesellschaft, die willens und fähig ist der ökologischen Katastrophe zu entgehen.

[Flyer [11] (PDF, Raumnummer dort ist veraltet)]

Ende der Woche werde ich dann an der Jahrestagung [12] des Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung [13] (FIfF) teilnehmen, die vom 13. bis 15. November in Bremen stattfindet. Am Samstag Nachmittag biete ich dort eine Arbeitsgruppe zum Thema »Gemeingüter und Peer-Produktion« an.

FIfF Jahrestagung 2009 – Verantwortung 2.0

Universität Bremen, Fachbereich Mathematik/Informatik, OAS 3001, Linzer Straße 9a, 28359 Bremen
E-Mail: 2009@fiff.de

Das FIfF wurde 1984 in Bonn gegründet, sein 25-jähriges Bestehen lädt ein zu Rückschau und Neubestimmung. Da die Friedensthematik bereits im vorigen Jahr im Zentrum der Jahrestagung stand, liegt es nahe, in diesen Jahr mehr auf die gesellschaftliche Verantwortung einzugehen. Der Zusatz 2.0, der mit leichter Ironie an entsprechende Begriffsbildungen wie Web 2.0, War 2.0, Stasi 2.0 angelehnt ist, soll andeuten, dass verantwortlicher Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnik und allen weiteren Errungenschaften und Hervorbringungen der Informatik durch die erreichte Verbreitung und Durchdringung in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wachsende Herausforderung darstellt.