Kapitalismus abwracken! – aber was kommt dann?

Kapitalismus abwracken!Unter dem Titel Kapitalismus abwracken! das schöne Leben gewinnen veranstalten die Falken, die Rosa-Luxemburg-Stiftung und das Bildungswerk Berlin eine Konferenz für junge Leute von etwa 16 bis 26 Jahren.

Jenseits des Kapitalismus: Wie wollen wir leben, arbeiten, vergnügt sein?

Jugendkonferenz zu Kapitalismus und dem ganz Anderen
vom 3. – 5. Juli 2009
in der Bildungsstätte Kurt Löwenstein bei Berlin

Nicht erst seit der momentanen Krise gibt es eine Kritik am Kapitalismus. Schon seit seiner Entstehung werden Alternativen für eine andere Gesellschaft diskutiert. In der Geschichte gab und gibt es einige Versuche anders zu wirtschaften und neue Formen des kooperativen Zusammenlebens auszuprobieren.

Als vor 20 Jahren die Mauer fiel, sprachen viele vom »Ende der Geschichte«. Damit war gemeint, dass das westliche Modell von Marktwirtschaft und Demokratie gesiegt hat und von nun an die beste aller möglichen Welten sein wird. Wir wollen auf unserer Jugendkonferenz diesen Mythos in Frage stellen und mögliche Alternativen diskutieren.

Nach einer einführenden Kritik an unserer Wirtschaftsform und ihren Auswirkungen schauen wir uns verschiedene Konfliktfelder, die damit einhergehen, näher an (Arbeit, Ökologie, Migration, Geld, Armut, Wachstum, Geschlechterverhältnis, Antisemitismus). Wir fragen nach möglichen Veränderungen innerhalb und außerhalb des Kapitalismus. Danach analysieren wir mit ReferentInnen verschiedene historische und neue Alternativversuche und betrachten die Utopien in der Literatur.

Und zuletzt diskutieren wir mit allen, was diese Alternativen für unsere Praxis bedeuten, sei es im politischen Handeln oder im alltäglichen Leben.

Um den Kapitalismus »abwracken« zu können, muss man natürlich eine gewisse Vorstellung haben, was danach kommen könnte (anders als bei der ökologisch und ökonomisch unsinnigen Abwrackprämie wollen wir schließlich nicht einfach ein altes Modell durch ein im Wesentlichen gleichartiges Neumodell ersetzen, sondern »das ganz Andere«). Dazu wird es auf der Konferenz Workshops mit u.a. Bini Adamczak, Dario Azzellini, Michael Heinrich und mir geben. Wie der eine oder die andere jetzt schon vermuten dürfte, wird es in meinem Workshop um die Peer-Ökonomie gehen:

In den letzten Jahrzehnten ist eine neue Produktionsweise entstanden, die auf Kooperation und Teilen beruht. Auf dieser Produktionsweise – Peer-Produktion genannt – basieren Freie Software (wie Linux und Firefox), die Wikipedia und die Freie-Kultur-Bewegung; sie steckt hinter Freien Funknetzen und Projekten wie SETI@home. Aber Peer-Produktion hat das Zeug zu mehr. In diesem Workshop soll es darum gehen, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, die im Wesentlichen auf Peer-Produktion beruht, so dass es kein Geld und keinen Markt mehr braucht.

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