Einladung zum Peer-Ökonomie-Wochenende in Hiddinghausen

Titelbild des deutschen Peerconomy-BuchsIn Uli Franks wunderschönem (und als Veranstaltungsort beliebtem) Haus in Hiddinghausen wird es Ende August ein langes Diskussionswochenende zur Peer-Ökonomie geben. Hier der Ankündigungstext, großteils geschrieben von Uli Frank:

„So geht das nicht weiter!“ oder: „Das ganze System wird zusammenbrechen!“ kann man inzwischen häufig hören. Unter Kritikern gibt es schon die Wette, ob das „System“ eher an ökologischen Problemen oder ökonomisch – also an seinen eigenen Widersprüchen – zugrunde gehen wird.

Aber ganz unpopulär scheint die Debatte darüber, WIE es ANDERS weitergehen könnte. Zukunftsentwürfe finden kaum Aufmerksamkeit. Und es ist ja durchaus vernünftig, gegenüber irgendwelchen „Visionen“ und Phantasien skeptisch zu sein: Wie wir aus der Geschichte der utopischen Literatur wissen, sind die großen Entwürfe oft fast lächerlich eng der Welt ihrer Autoren verhaftet.

Wenn wir wirklich etwas NEUES meinen, so kann das nicht das alte sein.

Andererseits wird das NEUE nicht vom Himmel fallen, muss also innerhalb der bestehenden Gesellschaft entstehen. Um es identifizieren zu können, sollte man den wesentlichen Funktionskern des gegenwärtigen Gesellschaftssystems analysieren, um dann (vielleicht) WEITER-Entwicklungen entdecken zu können.

Bekanntlich sehen wir in der „Geldlogik“ (oder wie immer ihr das Phänomen umschreiben möchtet) diesen funktionalen Kern: Alles, was diese Logik in Frage zu stellen beginnt, findet unsere Aufmerksamkeit. So vermuten wir (u.a.) in den Prinzipien der „Freien Software-Bewegung“ erste Ansätze einer solchen neuen Logik.

Das Problem war und ist jedoch:

  1. Alle, die daran mit „arbeiten“ (gestalten), müssen ihre Brötchen woanders durch stinknormale Erwerbsarbeit „verdienen“.
  2. Die neuen Strukturen bewegen sich fast ausschließlich im „virtuellen Raum“.

Christian Siefkes (Berlin) hat im letzten Jahr ein Buch (auf Englisch) herausgebracht, das genau diese Probleme zu lösen versucht: er überprüft darin die Übertragbarkeit der Prinzipien der Freien Software auf die materielle Produktion.

Jetzt ist dieses Buch auf deutsch erschienen („Beitragen statt tauschen“) und Christian möchte es in Hiddinghausen der kritischen und erfreuten Öffentlichkeit (das sind wir) vorstellen.

Dazu findet bei uns also wieder einmal eine schöne Wochenendtagung statt mit (hoffentlich) noch draußen sitzen, einem Einführungsvortrag von Christian, Essen, Trinken, Musik, Schlafgelegenheiten und vielen interessanten Menschen !!!

Im Verlauf des Wochenendes soll es neben Diskussionen um Christians Buch auch generell um die Probleme und das Potenzial einer „Peer-Ökonomie“ gehen. Dabei gibt es bewusst kein vorher genau festgelegtes Programm; dieses soll vielmehr von den Teilnehmer/innen in Anlehnung an „Open Space“-Prinzipien selbst gestaltet werden.

Zeit: Freitag Abend 29.8.08 – Sonntag Mittag 31.8.08.

Wer Lust und Zeit hat, kann noch bis Montag Vormittag bleiben, um das Wochenende informell ausklingen zu lassen und den am Sonntag drohenden Staus (Schulferienende in mehreren Bundesländern) zu entgehen.

Ort: 45549 Sprockhövel (Hiddinghausen), Wittener Str. 169 (Tel. 02339-2472)

Wer kommen will, möge sich bitte bei mir (christian ät siefkes Punkt net) per E-Mail anmelden.

Wir freuen uns auf euch!

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