Schlagwort: utopieinhalt

Und was ist mit gewaltsamer Aneignung?

Ich halte keinen Vortrag zum Thema Commonismus in welchem nicht mal die Frage nach Gewalt kommt. Entweder nach dem Umgang mit zwischenmenschlicher Gewalt wie Mord, psychische Gewalt, etc. oder Gewalt zur Aneignung von Ressourcen. Dieser Text beschäftigt sich mit der zweiten Form von Gewaltfrage. Wir hatten die Frage ja auch schon bei unseren Theorie-Treffen und ich bin mit meinen (und unseren) Antworten dort und bei Vorträgen nur teilweise zufrieden. Mit diesem Dialog-Text laden ich dazu ein, über das Thema nochmal weiter nachzudenken. Lisa ist auch wieder dabei, aber diesmal ist die kritische Stimme Karsten: Have fun 🙂

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Offene Verfügung oder garantierter Besitz?


Wir hatten in letzter Zeit immer wieder Diskussionen, ob die positive Bestimmung gegenüber Eigentum nun „kollektive Verfügung“ oder „Besitz“ ist. Wobei Besitz häufiger verknüpft ist mit einer Vorstellung lokaler Regeln, welche meine Nutzung über bestimmte (materiellen) Mittel wie Wohnung absichert und dabei auch sicherstellen, dass die Verfügung nicht immer offen ist. In diesem Dialog hab ich versucht ein paar Gedanken dazu zu entwickeln. Wünsche Spaß beim Lesen 🙂

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Weitere Gedanken zu den Freund*innen

In den letzten Beiträgen habe ich mich mit dem Text der Freund*innen auseinandergesetzt. Wenn ich gute Texte lese, dann bringen die mich selbst weiter zum Nachdenken, darum hier zwei Gedankenbewegungen die aus dem Lesen und Reflexion hervorgingen. Sie sind sehr kurz und eher als Diskussionsanstoß gedacht. Die eine betrifft das Verhältnis von Utopietheorie und transformierender Praxis, der andere die utopische-inhaltliche Frage wer, wo im Commonismus Entscheidungen fällt.

Utopie – Produkt der Gedanken oder der Bewegung?

Da die freie Gesellschaft nicht durch die Entwicklungsgesetze der Geschichte verbürgt ist, wird sie nicht von der Bewegung automatisch hervorgebracht. Das Verhältnis von Bewegung und freier Vergesellschaftung ist problematisch und darum notwendiges Feld von Reflexion und Theorie. Aber die Utopietheorie der Freund*innen durchzieht der Unmut einer Verselbständigung der Theorie. Sie sorgen sich um eine Theorie, welche sich von der Praxis entfernt, diese zurücklässt, im schlimmsten Fall zu ihrem Hemmnis wird, wenn sie der Praxis eine falsche Richtung empfiehlt oder gar vorschreibt. Gleichzeitig wäre es jedoch eher positiv würde sich die Theorie von einer Praxis entfernen, welche die falschen Wege beschreitet. Einige Fragen treten aus diesem Verhältnis hervor: Bedarf die Theorie der Praxis als Grundlage? Falls ja, wie ist deren Verhältnis zu bestimmen? Was ist hier der Stellenwert von Theorie/von Praxis? Wann wir die Theorie praxisferne Reflexion, was Engels als Utopismus kritisierte? Macht dies die Theorie falsch, oder nur tendenziell uneinlösbar?

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„Eine Verständigung über die Grundzüge einer klassenlosen Gesellschaft [ist] allemal sinnvoll…“

„Genau wie ein linker Realismus, der Momente der schlechten Realität fortschreibt, ist ein Scheinradikalismus zurückzuweisen, der sich in der Feier von isolierten Revolten ergeht, maximale Zerstörung predigt und zur Frage nach einer anderen Gesellschaft nur Phrasen über die totale Freiheit des Einzelnen auf Lager hat“ (32)

Ich kann es nur immer wieder erfreulich nennen: Linksradikale die über Utopie nachdenken. Die Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft haben in ihrem Text Umrisse der Weltcommune einiges zu Utopietheorie und Utopieinhalt geschrieben.[1] Dieser Artikel möchte sich kritisch-solidarisch damit auseinandersetzen. Spannend ist der Text der Freund*innen insofern, als er wohl wieder ein gutes Beispiel dafür gibt was geschieht, wenn Linksradikale beginnen über Utopie nachzudenken: Viel Spannendes, und – wie könnte es anders sein – etwas Seltsames. Ich möchte zuerst mit ihrer Utopietheorie (Wie über Utopie nachdenken?) anfangen und mich dann dem Inhalt ihrer Utopie zuwenden.

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