Schlagwort: recht

Lieber Oskar Lafontaine,

beim letzten Programmkonvent der LINKEN sagten Sie dieses:

Wer die Eigentumsfrage nicht stellt, wird die ökologische Frage nicht lösen können. Das ist unsere Sonderstellung hier als Partei Die Linke. Und wir werden ja mittlerweile, liebe Freundinnen und Freunde, aus der Wissenschaft unterstützt. Der letzte Nobelpreis [für Wirtschaft 2009] , und ich empfehle allen, daran anzuknüpfen, ist an eine Wissenschaftlerin verliehen worden, Elinor Ostrom, die erforscht hat, daß Gemeinschaftseigentum ökologischer verwaltet wird als Privateigentum. Ja, selbst wenn das in der klassischen Wissenschaft erforscht wird, da sind wir, Die Linke, doch gehalten, darauf hinzuweisen: Gemeinschaftseigentum ist viel, viel eher in der Lage, zu umweltgerechtem Verhalten zu führen als Privateigentum.

Prima. Nur ist es so, (mehr …)

Ein Beitrag zur Commons-Debatte

Ich möchte gerne die Frage nach der Definition von Commons aus dem Beitrag im CommonsBlog „Revolution ist nicht für Gemeingüter kämpfen, sondern durch sie“ wieder aufnehmen, also die Frage, dass Commons immer eine CPR (Common Pool Ressource) brauchen, eine Community, das Commoning, Regeln oder was auch immer und schließlich Produkte das Endergebnis dieses Prozesses sind.

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Freie Netze stören nicht!

Am 12. Mai entscheidet der Bundesgerichtshof über die Störerhaftung für Freifunknetze. Das klingt wahrscheinlich für die meisten irgendwie unwichtig. Es geht darum ob Leute, die ihr W-LAN für Fremde öffnen, dafür haften, wenn diese irgendetwas Illegales damit anstellen.

Da hängt aber noch viel mehr dran. Es werden dadurch nämlich bis auf weiteres die Weichen gelegt, ob es in Deutschland möglich ist dezentralisierte, selbstorganisierte Funknetzwerke zu betreiben und das wiederum ist auf lange Sicht ein wichtiger Schritt um das Internet selber machen zu können und somit nicht mehr auf die großen Betreiber angewiesen zu sein. Damit würde der Kampf um Netzneutralität auf ganz neue Beine gestellt, weil wir dann im Zweifel immer unsere eigenen Netze machen könnten.

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Copy.Right.Now!?

Die Böll-Stiftung legt nach: Kaum ist der wirklich gute Gemeingüter-Report erschienen, kommt schon der nächste Reader: »Copy.Right.Now. Plädoyer für ein zukunftstaugliches Urheberrecht« (in Zusammenarbeit mit iRights.info). Offensichtlich haben hier zwei Teams ziemlich parallel gearbeitet, denn das merkt man dem Copyright-Reader an: Zwar wird im Vorwort auf die Gemeingüter-Broschüre verwiesen — und das war’s dann auch schon. Anschließend wird bestenfalls von »öffentlichen Gütern« gesprochen (Jeanette Hoffmann), weder Gemeingüter noch Commons (außer als CC-Lizenz) kommen sonst vor. Das ist erstaunlich.

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Commons und Gütersystematik: Diskussion

Ding/Ressource [Klicken zum Vergrößern]

Was sind Commons, in welchem Verhältnis stehen sie zu anderen Gütern, Ressourcen und sozialen Beziehungen? Zur Einordnung hatte ich einen Entwurf einer Gütersysthematik vorgelegt. Dieser wurde diskutiert. Silke hat ihre Vorstellung in eine Mindmap gebracht (siehe oben, zum Vergrößern auf das Bild klicken). Diese Skizze will ich zunächst mit diesem Beitrag diskutieren, bevor ich in einem neuen Artikel dann einen neuen Vorschlag mache.

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Ziviler Ungehorsam gegen obsoletes Recht

Rainer Kuhlen, Professor für Informationswissenschaft an der Universität Konstanz, hat bei der Podiumsdiskussion auf der re:publica07 zum Thema „Brauchen wir eine Blog-Etikette?“ dazu aufgefordert, das Urheberrecht bewusst zu brechen, wo es obsolet sei. Zum Beispiel hält er Vorgaben, keine geschützten Bilder als Zitat in Blogs veröffentlichen zu dürfen, für unsinnig [src].

Eine ähnliche, etwas legalistischere Position nahm Udo Vetter bei der Publikumsberatung „Darf ich das bloggen?“ ein. So sprach er sich dafür aus, nicht alle staatlichen Vorgaben umsetzen: „Ich mache nicht jeden Mist mit und werde keine Umsatzsteuer-ID und auch keine Datenschutzerklärung einstellen.“ Nicht-kommerzielle Blogs bräuchten außerdem kein Impressum — kein vorauseilender Gehorsam! — Whow, das hätte ich so nicht erwartet. Waren wir hier bei keimform.de zu vorauseilend?