Schlagwort: ökologie

Eine Erde für alle!!

Der neue Bericht an den Club of Rome fordert Gemeingüter in einer Wohlergehensökonomie

Es gibt einen neuen Bericht an den Club of Rome. Ja, das war das, was unter dem Titel „Grenzen des Wachstums“ vor genau 50 Jahren zwar berühmt wurde, aber keine Abkehr vom „Business as usual“ erreichen konnte. Nach 20, 30 und auch nach 40 Jahren gab es jeweils neue Versionen, bei denen die Annahmen über die Ressourcenverfügbarkeit und neues Wissen über die Gefahr des Klima-Umbruchs eingearbeitet wurden. Die natürlichen Lebensgrundlagen schwinden, soziale Stabilität geht verloren, die Krisen schaukeln sich auf…

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Droht das Aussterben der Menschheit durch die Klimakrise?

Die Klimakrise ist endlich in aller Munde. Das ist gut. Greta Thunbergs „I want you to Panic“ ist genau der Richtige Aufruf. Die Folgen der Klimakrise werden schon jetzt schwer beherrschbar sein. Selbst wenn die Klimaziele von Paris eingehalten werden sollten – wonach es gerade ganz und gar nicht aussieht – werden die Folgen verheerend sein. Schon jetzt sterben Menschen wegen der Klimakrise. Dazu kommen mindestens zwei weitere dramatische ökologische Krisen: Das Artensterben und der Verlust von landwirtschaftlich nutzbarem Boden. Alle drei Krisen können sich gegenseitig verstärken. Wenn das ungebremst so weiter geht, werden vermutlich Milliarden von Menschen sterben und in der Folge könnte auch unsere Zivilisation an ein Ende kommen. Dazu gibt es durchaus wissenschaftlich fundierte Hinweise. Zusätzlich liest und hört man aber immer mal wieder die Warnung vom „Aussterben der Menschheit“. Ich war neugierig: Stimmt das? Ist da was dran? Kann das wirklich sein?

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Facette jeder möglichen Zukunft: der Klimawandel

Autos unter Wasser – Bild von Michael Pinsky, Lizenz: CC BY(Voriger Artikel: Zukunftsperspektive: Autoritär-chauvinistischer Kapitalismus)

Bei jeder Betrachtung möglicher Zukünfte muss man den ökologischen Rahmen mitbedenken, in dem sie sich abspielen. Dieser Rahmen ist dabei nicht unabhängig von den Gesellschaften, die sich in ihm bewegen – mit dem menschengemachten Klimawandel beweist die Menschheit heute schon, dass sie das irdische Ökosystem in beträchtlichem Umfang beeinflussen kann. Auch frühere gravierende Veränderung – wie die Gestaltung des europäischen Landschaftsbilds, das wir heute als „natürlich“ empfinden, und wahrscheinlich das Aussterben großer Teile der einst existierenden Megafauna (Großtiere) – sind menschengemacht. Insofern ist der Effekt einer möglichen Zukunft auf das irdische Ökosystem selbst als Teil dieser Zukunftsperspektive zu diskutieren (und ich habe bei der Erörterung der möglichen kapitalistischen Zukünfte ja auch schon erwähnt, dass diese dem Klimawandel vermutlich wenig entgegen setzen werden).

Die Umkehrung gilt jedoch auch, so wird die Menschheit auf absehbare Zeit die Begrenztheiten des irdischen Ökosystems und der auf der Erde verfügbaren Ressourcen akzeptieren müssen – so lange jedenfalls, wie nicht Menschen in großem Stil in den Weltraum auswandern oder lernen, außerirdische Ressourcenquellen (wie den Mond, andere Planeten, Asteroiden oder Meteoroiden) auszubeuten.

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Vers un communisme de la connaissance?

[Dans : EcoRev‘ — Revue Critique d’Ecologie Politique, Nr. 45, 2017, S. 130-138]

Derniers écrits d’André Gorz

Stefan Meretz *

Dans L’immatériel, André Gorz se demandait si on n’allait pas « vers une société de l’intelligence ». Dans la version en allemand remaniée de cet ouvrage, sortie un après, en 2004, l’auteur reformulait la question dans les termes d’« un communisme de la connaissance ». Entre-temps, il avait pris connaissance du mouvement du logiciel libre qui se développait en Allemagne sous la houlette de Stefan Meretz, avec qui il avait noué une dense correspondance intellectuelle, et d’autres théoriciens et praticiens comme Wolf Göhring et Stefan Merten. De la sorte, Gorz prolongeait ses réflexions sur le capitalisme cognitif en étudiant la possibilité de voir germer la production de richesses intrinsèques sans valeur marchande.

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Tarantel: Das Neue im Alten

Die LINKE hat eine Ökologische Plattform, und die Tarantel ist ihre Zeitschrift. Im neuen Heft ist ein Interview mit mir. Zu Kapitalismus, Krisen und Commons:

Gespräch mit Stefan Meretz

Wie siehst Du die Zukunft?

Global gesehen, sehr kritisch, aus verschiedenen Gründen. Der Kapitalismus hat die Produktivkräfte so weit entwickelt, dass sie zu Destruktivkräften geworden sind. Er ist dabei, sich „tot zu siegen“. Nachdem er den Realsozialismus besiegt hat, arbeitet er jetzt daran, sich als Zivilisationsmodell aus der Geschichte zu verabschieden. Seine Weise der Produktion von Gütern und Leistungen zerstört systematisch die Natur-Grundlagen eben dieser Produktion. (mehr …)

Vortrag zu Ökologie und Kapital-Ismus

Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte von Nachhaltigkeit schweigen

Vortrag von Lothar Galow-Bergemann vom 8.7.2015

Warum wir mit „unserer Wirtschaft“ nie eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Gesellschaft erreichen werden. Mehr dazu auf EmaFrie.

 

Elemente einer künftigen Ethik: Die Natur gehört allen und niemandem

Die Erde vom Weltall aus gesehen (Foto der NASA, gemeinfrei, Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:The_Earth_seen_from_Apollo_17.jpg)(Voriger Artikel: Ausschluss höchstens zur Sicherung der eigenen Gebrauchsrechte)

Im vorigen Teil hatten wir gesehen, dass das Recht zum Ausschluss anderer in der peercommonistischen Ethik gegenüber dem Kapitalismus stark eingeschränkt wird. Zur Sicherung der eigenen Gebrauchsrechte dürfte es jedoch zulässig bleiben. Aber kann es dann nicht passieren, dass nicht genug für andere übrig bleibt?

„‚Was tun?‘ spricht Zeus, ‚die Welt ist weggegeben…‘”, so brachte Friedrich Schiller in seinem Gedicht Die Teilung der Erde die drohende Situation auf den Punkt. Dass für alle mindestens genug zum Leben bleiben muss, ergibt sich zwar schon aus der ethischen Forderung zur Abwendung von Zwangslagen, derzufolge gesellschaftlich sicherzustellen ist, dass alle gemäß den gesellschaftlich üblichen Standards gut leben können.

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High-Tech Subsistenz oder Smart Capitalism?

contraste-titel[Artikel aus CONTRASTE Nr. 364, Januar 2015]

Technik für eine zukunftsfähige Gesellschaft

Neue, leistbare und relativ einfach bedienbare Produktionsmaschinen sind Wegbereiter für eine neue, selbstbestimmte Produktionsweise. Sie sind Werkzeuge der Selbstermächtigung, möglicherweise sogar zur Überwindung des Kapitalismus – sagen die Einen. Neue Technologien machen noch keine neue Gesellschaft, sie seien auch aus ökologischer Sicht nicht zukunftsfähig, meinen die Anderen und befürchten eine Überdeterminierung der Gesellschaft durch Technik, bis hin zur Gefahr des Technofaschismus. Diese selbstorganisierten Produktionsformen seien überdies leicht ins kapitalistische System integrierbar, führten zu einer Art »smart capitalism«, meinen die Dritten. Differenzierte Betrachtung tut not. Wo liegen die Potenziale der neuen Technologien und wie können sie gehoben werden?

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Commons auf dem »Prüfstand« — die Antworten

Hier nun unsere Antworten zu den Fragen vom Sustainable Europe Research Institute (SERI) aus Österreich:

ARBEIT

Welche Bedeutung hat Arbeit für das gute Leben?

Arbeit, verstanden als ‘Arbeit-für-Geld’, ist unter den gegebenen Bedingungen für die meisten Menschen von existenzieller Bedeutung. Gelderwerb ist für sie zur schieren Notwendigkeit geworden. Dennoch sinkt der Beitrag, den ‘Arbeit-für-Geld’ für ein gutes Leben leistet. Dies liegt am entfremdenden, oft sinnentleerten Charakter der Arbeit.

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Commons und Care

pragerfruehling19[Repost aus dem Magazin prager frühling zum Schwerpunktthema der Commons]

Anmerkungen zu Commons-Debatten aus feministischer Perspektive

von Daniela Gottschlich

„Commonsbasierte Produktion begegnet uns in ganz alltäglichen Praktiken. Nehmen wir Jan als Beispiel: Er studiert Wirtschaftsinformatik und arbeitet nebenher unentgeltlich an Wikipedia-Artikeln. Zusätzlich zu den Unterhaltszahlungen seiner Eltern erhält er einen Zuverdienst für die Betreuung der Webseite einer Rechtsanwältin. Er hat dafür ein Open-Source-Programm angepasst, das von einer globalen Entwicklercommunity unter Creative Commons-Lizenz entwickelt wird. Verschiedene Module hat er selbst geschrieben. Scripte und Programmcodes teilt er in Entwicklerforen mit anderen, so dass sie weiterentwickelt und nach Schwachstellen durchsucht werden können. Er ist somit Prosument – gleichermaßen Produzent und Konsument.“

So oder ähnlich könnte ein optimistischer Text, der Commoning im Alltag junger WesteuropäerInnen illustrieren soll, beginnen. (mehr …)