Das ist die zentrale Frage, die Elinor Ostrom mit ihrem Forschen schon seit vielen Jahren zu beantworten versucht. Eine Frage, die auch uns hier natürlich sehr interessiert. Ich war dank der Empfehlung des Commonsblogs bei einem Vortrag von ihr. Das Ambiente war zwar etwas bizarr, weil an einer privaten Finanz-Edeluni (gepolsterte Stühle im Hörsaal! Zentral gesteuerte Displays als Belegplan vor jeder Tür! Riesenbildschirme mit Finanznachrichten im Foyer!), aber der Vortrag war sehr interessant.

Ich kenne ihre Bücher nicht, deswegen wird das sicherlich etwas verkürzt sein, was ich hier darstellen kann, aber ich versuche mein Bestes, um an Hand der Notizen, die ich mir gemacht habe, die Grundstruktur ihrer Theorie darzulegen.

Ihre grundsätzliche Fragestellung ist, unter welchen Bedingungen das nachhaltige Bewirtschaften von „Common Pool Ressources (CPR)“ (also zum Beispiel Fischgründe, Wald, Atmosphäre, …) funktioniert. Dabei musste sie sich wohl sehr lange erstmal an der klassischen Theorie in diesem Bereich abarbeiten, die auf einen Aufsatz von Hardin mit dem Titel „Tragedy of the commons“ (Tragik der Allmende) zurückgeht. Hardin sagt, dass der Eigennutz der Nutzer der Allmende immer dazu führen muss, dass diese übernutzt wird, wenn es nicht eine äußere Instanz gibt, die die Nutzungsrechte vergibt. Das Problem an dieser Theorie ist, dass sie zwar schön prägnant klingt und deshalb auch viel weitergetragen wurde, aber dass sie leider falsch ist. Das zeigen viele empirisch vorfindbare selbstorganisierte Allmenden. Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart.

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