Schlagwort: berlin

Das Zurückfordern der Allmenden

[Artikel aus CONTRASTE 336, September 2012]

Von Elisabeth Meyer-Renschhausen

Am 16. April 2011 begann das Projekt »Allmende-Kontor« auf dem ehemaligen Tempelhofer Flughafen. Binnen eines Jahres entwickelte sich der wildkreative Gemeinschaftsgarten des »Allmende-Kontors« zu einem der neuen Anziehungspunkte Berlins. Neben unendlichen Heerscharen von Journalisten aus dem In- und Ausland, Stadtplaner- und Studentengruppen aus allen Fächern und aus aller Herren Länder, würdigte zuletzt die Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Frau Aigner das Projekt mit ihrem Besuch, mit einem ganzen Bus voller Journalisten im Gefolge.

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Die soziale Steuerung von Open Source (Teil 6)

[Fortsetzung des Interviews mit George Dafermos: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5]

Neal Gorenflo: Was könnten ortsgebundene Communities, die nach einer Peer-Ökonomie streben, von den Communities lernen, die Software mittels Peer-Produktion herstellen? Welche Hindernisse siehst du bei der Übertragung der Online-Ökonomie in einen Offline-Kontext wie eine Stadt?

Die Communities der Peer-Produktion lehren uns, dass es unterschiedliche Wege gibt, menschliche Arbeit – und allgemeiner: menschliche Aktivitäten – zu organisieren. Peer-Produktion organisiert Enthusiasmus, nicht Gehorsam. Es zeigt sich, dass Manager_innen und Aufseher_innen nicht erforderlich sind. Auch wenn Hunderte von Personen teilnehmen, können diese in einem nicht-hierarchischen Rahmen koordiniert werden. In der Tat gibt es kaum ein Prinzip des traditionellen Business-Mangements, dem das lebende Beispiel der Peer-Produktions-Projekte nicht widerspricht.

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»Piraten« entern Berlin — watt nu?

Die Piratenpartei hat’s geschafft, sogar ziemlich satt. Sie konnte erfolgreich Stimmen von allen anderen Parteien abziehen, vermutlich auch stark von der Linkspartei. Im Unterschied zur Bundespartei hatte das Wahlprogramm der Berliner Piraten doch ein deutlich linkeres Profil. Neben FDP und Grünen ist eine weitere liberale Partei wohl auch überflüssig.

Doch was nun draus machen?

Hier mein Vorschlag: (mehr …)

The Emergence of Benefit-driven Production

OKCon logoThe following paper was written for the Proceedings of the 6th Annual Open Knowledge Conference (OKCon 2011) which took place about a month before in Berlin. It is also available in PDF format.

Abstract

The free software and free culture movements have radically changed the ways of producing software and knowledge goods. In many cases, participation in such project is benefit-driven rather than profit-driven. Participants get involved in order to realize some practical or social benefit, not because of monetary gains. Another difference from market- and firm-based production is that peer production is non-hierarchical: people voluntarily cooperate as peers; there are no fixed employer/employee or client/contractor relationships. And peer production is based on commons: goods which are jointly developed and maintained by a community and which are shared according to community-defined rules.

Peer production is not just about producing knowledge: Hackerspaces and Fab Labs are the first forerunners of a commons-based production infrastructure. While commons-based peer production reaches beyond capitalism, the preconditions of its development are created by capitalism itself. The paradoxical relationship of capitalism to human labor leads to developments that might make the concept of labor (as we know it today) obsolete, and with it capitalism itself.

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Open Knowledge Conference Berlin

This year the OKCon is taking place in Berlin, Germany, on the 31st June and 1st July. The conference is not limited to open knowledge, but interesting talks come from the diverse fields of the commons in general. Personally, I will give an introductory talk on »Understanding Commons and Peer Production«. Christian is talking about »The Emergence of Benefit-driven Production«. The conference entrance fee is 30 Euro per day.

Nichtkommerzielles Leben in Berlin-Brandenburg

NKL, nichtkommerziell leben, so nennt sich ein Blog und eine Gruppe von Menschen, die Möglichkeiten — theoretisch wie praktisch — erforscht, mit wenig oder ganz ohne Geld leben zu können. Die Gruppe schreibt dazu:

Es geht nicht allein ums Geld, es geht um umfassende Alternativen zur zerstörerischen, ungerechten und uneffektiven Wirtschaftsweise.

Geldfreiheit wird also gleichzeitig mit einer Kritik an den kapitalistischen Wirtschaftsstrukturen verbunden. In Berlin und Brandenburg hat sich in den letzten Jahren eine recht breite Vielfalt an interessanten Projekten entwickelt. Genannt seien hier nur die Projektwerkstatt auf Gegenseitigkeit (PaG) mit den beteiligten Gruppen aller_Dings in Strausberg, Wukania Projektehof und Lokomotive Karlshof; die Gruppe Kleider tauschen Leute, die Initiative Transition Town Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg, verschiedene Umsonstläden und anderes mehr.

Tipp: Es ist noch möglich, bei der PaG-Commons-Tour 2011 einzusteigen — wörtlich gemeint: Ein Bus fährt zu den PaG-Projekten. Die erste Bus-Tour zum Wukania-Projektehof nach Biesenthal (nordöstlich von Berlin) ist bereits gelaufen. Die nächsten Termine sind der 17. Juli mit einer Fahrt zur Stadtkommune aller_Dings nach Strausberg, und am 10. September geht die Tour zur Lokomotive Karlshof bei Templin. Mehr Infos hier.

Random Hacks of Kindness in Berlin

Am 4. und 5. Juni 2011 findet der 4. Random Hacks of Kindness statt. RHoK ist ein an vielen Orten der Welt gleichzeitig und wiederholt stattfindender Programmierwettbewerb, der ein ganzes Wochenende dauert. Zum zweiten Mal wird es dabei auch im Betahaus in Berlin ein lokales Event geben.

Die RHoK-Anwendungen sollen in Krisensituationen helfen oder der Prävention und dem Schutz dienen. Dies können sowohl plötzliche Ereignisse sein (Erdbeben, Überschwemmungen, Terroristische Angriffe, Buschfeuer) als auch vorhersagbare Ereignisse (Monsunregen, Grippeepidemien…) oder auch längerfristige Krisen wie in Unruheherden, Gebieten mit chronischer Unterernährung, hohen AIDS-Raten, dauernden Dürren oder Auswirkungen des globalen Klimawandels. [via]

Kongress-Wochenende: Wachstumskritik und Marx

Gleich zwei Kongresse bzw. Konferenzen locken vom 20. bis 22 Mai 2011 nach Berlin. Zunächst ist da der Attac-Kongress »Jenseits des Wachstums?!« in der Technischen Universität Berlin, und dann die Internationale Konferenz »Re-Thinking Marx« in der Humboldt Universität Berlin. Aus Platzspar-Gründen habe ich mal beide Logos kombiniert. Ergibt das Sinn? Hätte Marx sich einen wachstumsgebremsten Kapitalismus vorstellen können?

[Update] Einen hab ich noch: Wer’s eher traditionell mag — Klassenkampf und Pulverdampf — geht über Himmelfahrt (2.-5- Juni) zum Kongress »Marx Is Muss«.

Open Design City

Schöner Bericht von Annette über einen Besuch in einer Offenen Werkstatt im Betahaus Berlin. Die große Bedeutung des offenen Designs und der offenen Herstellung fasst sie so zusammen:

Historisch gesehen können sich nur in einer solchen Produktionsweise die kreativen und produktiven Bedürfnisse und Fähigkeiten der Menschen voll entfalten, so dass diese Produktionsweise das Potential hat, eine wesentlich höhere Produktivität zu entfalten als die bisherigen vorkapitalistischen und kapitalistischen oder auch realsozialistischen zwangs- und herrschaftsförmigen Produktionsweisen. Das Ergebnis der Produktivität ist dann gerade nicht nur ein großer Ausstoß von Gütern pro Zeiteinheit – sondern die Entfaltung der beteiligten Menschen in ihrem ganzen Bedürfnis- und Fähigkeitsspektrum.

Das ist der Punkt! Mehr lesen drüben…