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MOVE: Neue Energie für Utopie

[1] „Utopisch“ ist das neue „Realistisch“, schreibt Christiane Kliemann auf dem Degrowth-Blog [2] in einem Artikel zu MOVE UTOPIA [3]. Das, was bisher im umgangssprachlichen Sinne Realität und Normalität ausmachte, ist dabei sich aufzulösen. Sie fährt fort:

In Abwesenheit der alten Realität rückt nun jegliche Utopie oder leider auch Dystopie, die sich überhaupt nur denken lässt, in den Bereich des Möglichen. Daher liegt es an uns allen, die wir heute auf dieser Erde leben, zu entscheiden, welche der möglichen Utopien wir in die Welt bringen und zu unserer konkreten Realität machen wollen. Das einzige, was in diesen Zeiten noch unrealistisch erscheint, ist das Aufrechterhalten der alten Realität.

Bringen wir nicht Utopisches nach vorne, so setzt sich Dystopisches durch. Regressive, exklusionsradikale, menschenfeindliche Bewegungen setzen auf schlichte Schließungsreflexe im Angesicht drohender Abstiege.

„Wir müssen dagegen halten, die alte Realität verteidigen“ — so der Tenor des demokratischen Mainstreams. Doch Teil dieses Mainstreams ist und war schon immer der Ausschluss: die alte Realität zu verteidigen bedeutet, sie gegen jene zu verteidigen, die draußen sind und ihre Lebensmöglichkeiten ebenso entfalten wollen wie jene, die drinnen sind.

MOVE UTOPIA [3] geht einen anderen Weg. MOVE setzt auf Utopie. Vom 21. bis 25. Juni treffen sich im Kulturkosmos Müritz in Lärz, Mecklenburg-Vorpommern, rund 1000 Menschen, um „Miteinander Offen Vertrauensvoll Emanzipatorisch“ die Zukunft zu gestalten. Das Besondere an MOVE ist ein Verständnis der Identität von Individuellem und Gesellschaftlichem:

Die Herausforderungen unserer Zeit können nicht einzeln behandelt werden und nicht von einzelnen Menschen oder Parteien gelöst werden. Wir möchten Formen des Zusammenlebens entwickeln, die für alle Menschen ein gutes Leben ermöglichen. Im Bewusstsein, dass wir von dieser Erde und immer auch voneinander abhängig sind: Wir sind der tiefen Überzeugung, dass wir miteinander gemäß unserer Bedürfnisse und Fähigkeiten leben können. Viele unter uns nennen es geldfrei-er leben, andere Ecommony, Commonismus oder Beitragsökonomie… (MOVE-Website [3])

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