Monat: Mai 2008

Workshop zu Markt- vs. Planwirtschaft

Total verplantDie Rosa-Luxemburg-Stiftung veranstaltet einen Workshop zu Markt- vs. Planwirtschaft: “Total verplant? Wochenend-Workshop zu Plan und Markt: In der Theorie, dem Realsozialismus und anderswo”. Der Workshop wird am 27./28. Juni 2008 in Berlin stattfinden; das gesamte Programm gibt es online.

Schade, dass die Peer-Ökonomie als dritte Produktionsweise neben Markt und Plan noch nicht thematisiert wird – das könnte sich bei einer Nachfolgeveranstaltung aber vielleicht ändern 😉

Freie Software ist immerhin schon ein Thema des jetzigen Workshops, wobei die Perspektive da eher kritisch zu sein scheint (was ja nicht verkehrt ist, aber die Beschreibung klingt doch etwas einseitig):

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Codename: Linux

Diesen ARTE-Film kannte ich noch nicht: »Codename: Linux« ist zwar von 2001, ist aber nach wie vor eine sehr gute Einführung in die Freie Software [via]. Zu Wort kommen wichtige Protagonisten der Freien Software (Linus Torvalds, Richard M. Stallman, Eric Raymond, Alan Cox, Jon »maddog« Hall, David S. Miller, Ari Lemmke, Ted Ts’o, Eric Allman, Miguel de Icaza u.a.) und Menschen drum herum, die für die Enwicklung von GNU/Linux und der Freien Software wichtig waren (Anna und Nils Torvalds (Eltern von Linus), RedHat, RedFlag u.a.).

Erstaunlicher Abspann in dem Film:

Was bleibt übrig von dem Phänomen Linux? … Linus Torvalds Traum, die Grenzen der Computerwelt zu sprengen, ist noch nicht ausgeträumt. Aber es besteht auch die Gefahr, dass er sich zu einem der größten verpassten Chancen der Gegenwart entwickelt, nämlich dann, wenn die Freie Software nur einzig und allein den Programmcode befreit.

keimform.de mit RSS nutzen!

RSS-SymbolAus Gesprächen weiß ich, dass es nicht wenige Leserinnen und Leser des Keimform-Blogs gibt, die die Artikel ausschließlich über den Aufruf der Website www.keimform.de nutzen. Allerdings gibt es nicht jeden Tag einen neuen Artikel, manchmal jedoch gleich mehrere. Immer wieder Nachsehen ist mühevoll. Dabei gibt es ein sehr nützliches Hilfsmittel, das immer noch nicht alle kennen oder nutzen: RSS-Feeds. Obwohl es etliche RSS-Einführungen gibt, fand ich die meisten für Einsteiger_innen zu kompliziert. Deswegen schreibe ich folgenden die wesentlichen Punkte noch mal auf — direkt bezogen auf den Keimform-Blog.

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Commons und ursprüngliche Akkumulation

Im Anschluss an einen Beitrag über Slavoj Žižek stellte Benni die These auf, dass »im Commonsdiskurs … sehr viel von dem was man unter Marxisten sonst “ursprüngliche Akkumulation” nennt vorhanden« sei. Meine Reaktion war, dass ich es nur für eine »illustrative Analogie« halte, die aktuelle »Einhegung der Commons« so zu nennen. Benni fragt jedoch, was »denn die Milliarden in den Slums anderes (sind) als von der ursprünglichen Akkumulation Vertriebene«. Silke ergänzt, dass es auch heute noch so sei, das »Gemeinressourcen, die für jeglichen Produktionsprozess unentbehrlich sind, von den “commoners”« getrennt werden. Eben jenes hätte Marx mit »ursprünglicher Akkumulation« gemeint: »Trennung der Produzenten von den Produktionsmitteln«.

Methoden der ursprünglichen Akkumulation

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Deutsche Übersetzung meines Peerconomy-Buchs erschienen

Titelbild des deutschen Peerconomy-BuchsMein kontrovers diskutiertes Buch zu den Möglichkeiten einer Peer-Ökonomie ist jetzt auch in deutscher Sprache verfügbar – die Gelegenheit für alle, die schon länger wissen wollten, wohin die Reise gehen kann, aber bisher durch die englische Sprache abgeschreckt wurden! Die deutsche Ausgabe trägt den Titel Beitragen statt tauschen und wird vom Verlag AG SPAK Bücher veröffentlicht (wo seinerzeit auch schon Stefans “Linux & Co” erschienen ist).

Gedruckt kostet das Buch 16€; es kann über den Online-Shop des Verlags bereits bestellt werden (dort kommen noch 1,50€ Versandkosten hinzu). Ab Juni wird es dann auch über den normalen Buchhandel und über Onlinehändler wie Amazon.de (wo keine Versandkosten anfallen) erhältlich sein.

Natürlich ist aber auch die deutsche Ausgabe unter einer freien Creative Commons-Lizenz komplett online verfügbar (168 Seiten, PDF). Weitere Downloadformate und der Quellcode des Buchs sind über das Peerconomy-Wiki zu finden.

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Long Cycles – Zwischenstand

Joshau S. Goldstein, Long Cycles - Prosperity and War in the Modern AgeIm Rahmen meiner Forschungen zum Informationskapitalismus bin ich drüber gestolpert, dass ich mich eigentlich mal mit den diversen Theorien über sogenannte „lange Wellen“ befassen müsste. Letztens hat mich dann hier ein hilfreicher Kommentar auf die Spur eines schon etwas älteren (1988) Buches von Joshua S. Goldstein gebracht: „Long Cycles – Prosperity and War in the Modern Age“. Leider hat mich lange der hohe Preis von einer Lektüre abgehalten obwohl mich eine vielversprechende Rezension noch neugieriger gemacht hat. Kurz nachdem ich dann das Buch so billig wie verranzt in einem Antiquariat in Amsterdam gekauft hatte, stelle ich jetzt fest, dass es schon längst vom Autor ins Netz gestellt wurde. Naja, dicke Wälzer am Bildschirm lesen, ist eh keine Freude.

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Peerconomy bei AntenneTux

Peerconomy-BuchAm Donnerstag, den 22.05.2008, geht AntenneTux mit ihrer dreizehnten Ausgabe bei Radio Z um 18:05 Uhr mit diesen Themen auf Sendung:

  • EEE-PC und Linux-Distros: Fachsimpeln mit Karsten, Matthias und Stu
  • Beitragen statt Tauschen: Christian Siefkes zu seinem Buch »From Exchange to Contributions«
  • Büffeln mit System: Die freie Lernsoftware »Pauker«

Das Gespräch mit Christian zu seinem Peerconomy-Buch führte ich für AntenneTux in Berlin. Wer einen Eindruck von den Inhalten des Buches bekommen möchte, für den lohnt es sich, das Interview anzuhören. In Kürze erscheint übrigens die deutschsprachige Ausgabe — mehr dazu in diesem Blog 🙂

Radio Z ist im Großraum Nürnberg – Fürth – Erlangen und Umland auf 95,8 MHz zu empfangen, in dieser Region auch auf zahlreichen Kabelfrequenzen. Näheres dazu auf der Radio-Z-Website. Dort kann man sich auch in den Radio-Z-Live-Stream einklicken. Die aktuelle Sendung wird — wie auch alle früheren Sendungen — auf der AntenneTux-Website zum Anhören oder Downloaden angeboten. Hier die direkten Download-Links zur dreizehnten Sendung:

128 KBit/s im OGG-Format (gute Qualität)

64 KBit/s im MP3-Format (passable Qualität)

Keimformen in der Kultur?

Die Diskurse verschieben sich weg von den überkommenen und zunehmend unfunktional werdenden Strukturen der bürgerlichen Gesellschaft hin zu neuen Formen der Selbstorganisation. Zeigt sich das auch im Kulturbereich? Besitzt Kultur noch oder wieder eine emanzipatorische Potenz? Wo kann man das sehen?

In der Kultur zeigen sich »Ansätze einer emanzipatorischen Kultur contra Marktdiktatur«, meint Archibald Kuhnke. In einer Veranstaltung der Berliner Gruppe »Wege aus dem Kapitalismus« hält er ein »Nachwort zur Documenta 12«:

Am Freitag, 23. Mai 2008, 18:00 Uhr, in der »Hellen Panke«, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin (S/U-Bahn Schönhauser Allee)

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Slavoj Žižek über Commons

Slavoj Žižek (CC-BY-SA)Der slowenische Philosoph Slavoj Žižek hat einen interessanten Artikel über die Aktualität 68er-Slogan »Seien wir realistisch, fordern wir das Unmögliche« geschrieben [via]. Dabei hat sich Žižek mit den »Commons« (Gemeingütern) einen neuen Leitbegriff zu eigen gemacht und damit vier »Antagonismen« ausgemacht, die die »unendliche Reproduktion« des Kapitalismus verhindern:

… die drohende ökologische Katastrophe, die Unangemessenheit von privatem Eigentum im Falle des sogenannten „intellektuellen Eigentums“, die sozio-ethischen Implikationen der neuen technisch-wissenschaftlichen Entwicklungen(insbesondere die Biogenetik) und, last, but not least, die neuen Formen der Apartheid, neue Mauern und Slums.

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Joachim Hirsch „Über Reform und Revolution“

Joachim Hirsch schreibt in einem ebenso knappen wie richtigen Artikel auf linksnetz.de:

„Statt auf staatliche Macht zu setzen, kommt es also vorrangig darauf an, die Gesellschaft „praktisch zu revolutionieren“, wie Marx das ausgedrückt hat. Man kann dies als „radikalen Reformismus“ bezeichnen, „radikal“ deshalb, weil auf die Wurzel der gesellschaftlichen Verhältnisse gezielt wird, „reformistisch“, weil dies ein langwieriger und konflikthafter Prozess ist. Es ginge um eine Selbstrevolutionierung der Gesellschaft.“

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