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Web 2.0: Kapitalismus reloaded?

Für den Moment nehme ich mal an, Stefan hätte Recht [1] und Informationsgüter seien Universalgüter und diese ohne Wert und keine Waren.

Daraus den Untergang des Kapitalismus abzuleiten ist nun aber verfrüht, bekanntlich ist der sehr erfinderisch darin immer neue Dinge zu Waren zu machen. Den auch schon nicht mehr ganz so neuen Hype ums Web-2.0 könnte man womöglich als eine Antwort des Kapitalismus auf diese Informationsgüter-Sackgasse interpretieren. Wie das? Die Idee ist einfach, man macht nicht mehr die Informationsgüter selbst zu Waren – sondern einfach die sozialen Netzwerke, die sie erzeugen. Da wird ganz konventionell Plattenplatz vermietet, jedoch die User gebunden durch ihre Kontakte untereinander, so daß sie nicht mehr so ohne weiteres den Anbieter wechseln können (siehe den aktuellen Fall bei flickr [2]).  Verwertet wird zudem noch Zeit der User, die in vielen Fällen als Freizeit wahrgenommen wird.

Natürlich gibt es auch da schon Freie Bestrebungen (siehe zB. Wikipedia, oder den gelungenen Aufstand bei digg [3]), aber vieles von dem, was da passiert, passt zumindestens nicht mehr in das Raster der Universalgüter. Das Keimförmige ist also wohl nicht ausschliesslich über sowas wie Wertformanalyse identifizierbar, auch wenn das sicherlich nicht unwichtig ist.