Metastudie »Open-Source-Software«

Alles mal zusammenzufassen, was es an Aufsätzen zu Open-Source-Software gibt — das ist der Anspruch der »Metastudie Open-Source-Software und ihre Bedeutung für Innovatives Handeln«. Die vom Forschungsministerium finanzierte Studie wurde von FH Brandenburg und Uni Potsdam erstellt und hat das „Innovationsverhalten“ von Software-Unternehmen im Fokus. Da „Innovation“ nur ist, was Geld bringt, lautet die Sichtweise der Studie — in freier Rede: »Wo und wie kann man mit Freier Software möglichst viel Geld rausschlagen?«

Dieser geldförmige Tunnelblick treibt dann solche Blüten:

»Es ist festzustellen, dass die Entwickler in Open-Source-Projekten wohl effizienter arbeiten als in der konventionellen Software-Entwicklung. Dies liegt hauptsächlich in der freiwilligen Arbeit und dem persönlichen Interesse an der jeweiligen Problemstellung begründet. Dass die Arbeit hier nicht einmal über Geldzahlungen entlohnt wird, ist dabei kein Widerspruch. … (Es) kann gefolgert werden, dass die Arbeit … eben auf andere Weise gut „entlohnt“ wird.«

Der Mensch als homo oeconomicus, und alles was er tut, macht er nur gegen „Entlohnung“ (und seien es „Ersatzentlohnungen“). Kaum zu glauben, aber es ist so primitiv.

»was ist der mensch?
ein haufen fleisch, in geld eingewickelt?« (Ernst-Wilhelm Händler)

Vielleicht muss man einfach ganz nüchtern den Kontext sehen. So wie Europa mit »FLOSS gegen die Yankies«, so auch Deutschland mit »FLOSS gegen Rest-Europa«? Ja, nüchtern betrachtet ist so die (Standort-)Logik: Alle gegen alle. Dass FLOSS — potenziell — für etwas anderes steht, fällt den Studienschreibern wohl nicht im Traum ein.

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