Monat: August 2007

Open Design Club

Open Design ClubDer Open Design Club versteht sich als virtuelles Designbüro und Plattform für offene Designs und Ideen. Die Produkte werden unter der wiki(Copyleft)-Variante von wiki(Creative Commons) veröffentlicht. Zielgruppen des Open Design Club sind Designer und Hersteller der Open-Source-Produkte:

»Wir wollen Euch inspirieren und dazu anregen, selbst gestaltend tätig zu werden. Wir bieten Euch Anleitungen für die Herstellung der hier präsentierten Produkte, die Ihr kopieren, verändern, und sogar verkaufen dürft, wenn Ihr wollt. Wir teilen unsere Ideen, unser Know-How und hoffen, dass auch Ihr Eure Ideen mit uns teilt. Wir glauben, dass vom Copyright befreite Produkte zu neuer Kreativität anregen und zu vielfältigen neuen Designs führt.«

Johannes, der den Club gegründet hat, ist sich schon bewusst, dass die Creative-Commons-Lizenz die Produkte nicht wirklich »vom Copyright befreit«. Er sucht noch nach einer griffigen Formulierung, die den Sinn — keine Beschränkung der Kreativität durch Zugänglichkeit für alle — gut ausdrückt.

Tausende neue Freie Webanwendungen auf einen Schlag?

Ein sehr spannendes freies Software-Projekt steht kurz vor der Veröffentlichung: IQuiP. Es geht darum, einen Aufsatz für die existierende wiki(QT)-Bibliothek zu schaffen, die es ermöglicht aus normalen wiki(Desktopanwendung)en wiki(Webanwendungen) zu machen, einfach durch neukompilieren. Das klingt sehr technisch, aber es könnte einen echten Unterschied machen. Warum?

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Prosumerträume und Kernelschäume

Wir heben hier ja immer wieder als eine Besonderheit von Freier Software hervor, dass die Grenzen zwischen Produzenten und Konumenten verschwinden. Zumindestens theoretisch kann jeder zum Kernelhacker werden. Ich bin gerade über ein Interview gestolpert, in dem der ehemalige Linux-Kernel-Hacker Con Kolivas seine Gründe darlegt, warum er angefangen und warum er aufgehört hat. Das ist eine geradezu beispielhafte Prosumerstory. Frustriert davon, dass heutige Computer zwar 1000 mal schneller sind als vor 20 Jahren aber trotzdem oft 10 mal langsamer zu bedienen, hat er sich auf Ursachensuche begeben und ist im Kernel fündig geworden. Die dafür nötigen Kenntnisse hat er sich im Laufe dieses Prozeßes einfach selbst beigebracht. Die allermeisten seiner Patches haben jedoch nicht den Weg in den Mainstreamkernel gefunden obwohl sie von vielen Leuten eingesetzt wurden.

Seiner Meinung nach liegt das daran, dass die allermeisten Kernelentwickler bezahlt werden von Firmen, die wenig Interesse an Desktop-Performance aber umso mehr an Serverfähigkeiten haben und schließlich kommt er zu der Aussage:

If there is any one big problem with kernel development and Linux it is the complete disconnection of the development process from normal users.

meine holprige Übersetzung: Wenn es irgendein großes Problem in der Kernelentwicklung gibt, dann ist es die komplette Verbindungslosigkeit des Entwicklungsprozesses mit den normalen Benutzern.

Was bleibt also in der Praxis übrig von den Prosumerträumen?

Bald: Ein Jahr Keimform.de!

Gib STASI keine ChanceAm 22. September vor einem Jahr ist der erste Beitrag in diesem Blog eingeschlagen. Wir haben beschlossen dieses denkwürdige Jubiläum zu nutzen um uns mal wieder zu treffen. Wie es sich so ergibt ist am selben Tag in Berlin eine Demo gegen Überwachungswahn, also noch ein Grund mehr.

Was genau wir wo und wann machen, ist noch nicht so ganz klar. Vielleicht machen wir einen kleinen wiki(Open Space) oder ein wiki(BarCamp) an dem Wochenende entweder in Potsdam oder in Berlin. Wenn ihr Interesse habt teilzunehmen, meldet euch mal, damit wir abschätzen können mit wievielen Leuten wir rechnen müssen.

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Fundi-Liberale gegen geistiges Eigentum

Es gibt eine Strömung im Liberalismus, die sich gegen das »geistige Eigentum« ausspricht. In den USA heißen sie »Libertarians«, in D-Land verwahren sich viele Anarchisten davor, den Begriff »Libertäre« für diese Strömung des fundamentalen Liberalismus bzw. Anarchokapitalismus zu verwenden. Interessant an dieser Strömung ist, dass sie im Gegensatz zum Neoliberalismus gegen Konzept und Praxis des »geistigen Eigentums« als Monopolrecht ist und folglich Patente, Copyright, Markenschutz etc. ablehnt.

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Eben Moglen faltet Tim O’Reilly zusammen

Eben Moglen hatte wirklich schlechte Laune, als er von Tim O’Reilly auf das Podium der OSCON zum »Executive Briefing« gebeten wurde. Eigentlich sollte es um Lizensierungsprobleme in Zeiten von Web 2.0 gehen, was wir hier auch schon diskutierten. Aber ziemlich angefressen griff Moglen O’Reilly an, warf ihm vor, sich nur um seinen eigenen Kommerz zu kümmern und Zeit zu verschwenden, die Freiheit der Freien Software zu verteidigen:

»Wir haben dein Wasser getragen, und was hast du getan?«

Wenn sich O’Reilly jetzt angesichts von Web 2.0 Sorgen um die Freie Software mache, dann sei das nur eine Eigenwerbung für seine egoistischen Ziele. SaaS und zentralisierte Datenbestände seien in der Entwicklung hin zu Dezentralisation und mehr Freiheit nicht mehr als »themisches Rauschen«. Man könne nicht alle Fragen mit Lizenzen lösen, sondern es gibt Widersprüche, die als Konflikt von Rechten begriffen und politisch angegangen werden müssen. Die GPLv3 hat der Bewegung nun erneut 10 Jahre Raum verschafft, um die wirklich ernsten Bedrohungen der Freiheit endlich anzugehen (Patente, Monopole, Gesetze etc.).

Hier das Video des Gesprächs (Theora-OGG, 30 Minuten, 44,3 MB)

Hier der Blog-Eintrag mit Debatte dazu.

Keimform empfiehlt

Wie lange angekündigt, und auch schon lange intern in Benutzung stellen wir jetzt also endlich unser Mini-Vorurteilssystem der Allgemeinheit vor. Den Link findet ihr in der rechten Spalte unter „Projekte“ oder eben auch hier.

Nochmal zur Errinnerung: Das ist die Sammlung all dessen, was uns über den Weg läuft und das wir interessant finden zum Thema Keimform. Den passenden Feed gibts auch.

Eigentlich haben wir auch vor zumindestens die Titel hier an der Seite einzublenden, aber wissen noch nicht so ganz wie, deswegen jetzt erstmal diese Übergangslösung.

Copyfarleft — eine Kritik

[There is an english version of this text]

Die folgende Kritik von Dmytri Kleiners Aufsatz »Copyfarleft und Copyjustright« (Orginal erschienen im Mute-Magazin) hat drei Teile. Zunächst diskutiere ich die allgemeinen theoretischen Grundlagen, dann die Übertragung dieser Grundlagen auf den Bereich der Informationsgüter und anschließend das Copyfarleft-Konzept. Eine zusammenfassende Kritik folgt zum Abschluss.

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