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Schon wieder neues vom Fabber

Technology Review hat einen Artikel über Low-Cost und Open-Source Fabber [1]. Das Fazit:

Während Lipson vor allem vom „Metaproblem der Ingenieurwissenschaften“ motiviert wurde, nämlich „eine Maschine zu bauen, die andere Maschinen bauen kann“, nennt Bowyer auch politische Gründe. Marx und Engels hätten im Kommunistischen Manifest die richtige Diagnose getroffen, dass das Problem der Arbeiterklasse gewesen sei, nicht über eigene Produktionsmittel außer ihrer Arbeitskraft zu verfügen. Die Lösungen seien aber nicht politische Revolutionen, sondern Produktionsmittel, die sich selbst reproduzieren können. „Eine Replicating-Rapid-Prototyping-Maschine wird ein revolutionäres Eigentum an den Produktionsmitteln durch das Proletariat ermöglichen – ohne den chaotischen und gefährlichen Revolutionskram“, schreibt [2] Bowyer auf der RepRap-Seite. Woher das Proletariat die Materialien für die Fabber bezieht, sagt er allerdings nicht.

Solche radikalen Überlegungen gab es auch in der Computertechnik-Szene der siebziger Jahre. Es kam anders: IBM stieg 1981 ins PC-Geschäft ein, das damit doch wieder zum Big Business wurde. Bei den Fabbern dürfte es genauso kommen, ahnt auch Bowyer. Dass die RM-Hersteller noch keinen billigen 3D-Drucker auf den Markt gebracht hätten, läge an den Investitionen, die in die Entwicklung der Technologie gegangen seien. Technisch wären sie schon jetzt dazu in der Lage, sagt er. „Doch viele Patente laufen bald aus. Dann steigt ein dicker Fisch wie Hewlett-Packard ein und verkauft Fabber für 1500 Euro.“